Regesten der Landgrafen von Hessen

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1457 März 5

Ablaßbrief für Spenden für den Kirchenbau in Herborn

Regest-Nr. 16602

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 4705 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachtrag 1, Nr. 303⟩.
Stückbeschreibung:	Papier, größere Läsuren mit Textverlust, auf Pappe aufgezogen, mittellateinisch.
Siegel:	Ohne Siegel.

Regest

Es wird berichtet, daß der für Herborn zuständige Bischof der [Pfarr-] Kirche zu Herborn einen umfangreichen Ablaß verliehen hat: Alle Personen, die der Kirchenfabrik etwas spenden oder an sechs aufeinander folgenden Sonntagen bzw. von den Festtagen zu Ostern bis zu einem nachfolgenden Sonntag an Gottesdiensten in der Kirche teilnehmen, erhalten vierzig Tage Ablaß. Außerdem wird dem einen oder den zwei Geistlichen, die an Mariae Himmelfahrt [15. August], Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag die Gottesdienste in der Kirche feiern, das Privileg gewährt, sich nach ihrem Tode in der Kirche mit einer Singmesse bestatten zu lassen und dies sogar dann, wenn ein Interdikt bestehen sollte.

Wortlaut der Datierung

[...]qinquagesimo septimo post »Esto michi« sabato.

Kommentar

In der Urkunde steht Epus Herbn, was nur mit episcopus Herbornensis aufgelöst werden kann. Da Herborn nie Bischofssitz war, kann nur der für Herborn zuständige Diözesanbischof gemeint sein. Das war der Erzbischof von Trier. Herborn gehörte zum Dekanat Haiger im Archidiakonat St. Lubentius zu Dietkirchen (vgl. Kleinfeldt, Gerhard / Weirich, Hans: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum. Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau, Bd. 16. Marburg 1937. S. 169 f.). [Hinweis von Dr. Wolfhard Vahl]

Nachweise

Textgrundlage

Regest

Dr. Vahl, StA Marburg

Stückangaben

am Original

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 16602 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/16602> (Stand: 25.04.2024)