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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

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Kohlgrund

Stadtteil · 275 m über NN
Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km nordwestlich von Bad Arolsen

Lage und Verkehrslage:

Dorf im Orpetal dicht an der nordrhein-westfälischen Landesgrenze (Hochsauerlandkreis) mit einfachem, langgestrecktem Grundriss entlang von zwei Straßen (Erlinghäuser und Stricker Straße). Kirche am Südostende auf einem langgestreckten schmalen und nach Süden leicht ansteigenden Platz. Verbindungsstraßen nach Neudorf, Udorf und Erlinghausen. Im Osten verläuft die L 3198 (Helsen-Wrexen)

Ersterwähnung:

1537

Siedlungsentwicklung:

Ursprünglich bei Schmeddehagen gelegen, wird Kohlgrund 1537 als junges Dorf bezeichnet. Es ist als Siedlungsplatz für Kohlebrenner und Schmiede angelegt

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Ursprünglich bei Schmeddehagen gelegen, wird Kohlgrund 1537 als junges Dorf bezeichnet. Es ist als Siedlungsplatz für Kohlebrenner und Schmiede angelegt

Älteste Gemarkungskarte:

1856

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3496058, 5700077
UTM: 32 U 495986 5698237
WGS84: 51.435316° N, 8.94225° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635002050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1018, davon 410 Acker (= 40.28 %), 69 Wiesen (= 6.78 %), 437 Holzungen (= 42.93 %)
  • 1961 (Hektar): 1018, davon 495 Wald (= 48.62 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 16 Häuser
  • 1620: 27 Häuser
  • 1650: 19 Häuser
  • 1738: 28 Häuser
  • 1770: 59 Häuser, 242 Einwohner
  • 1885: 364, davon 361 evangelisch (= 99.18 %), 3 katholisch (= 0.82 %)
  • 1895: 374, davon 372 evangelisch (= 99.47 %), 2 katholisch (= 0.53 %)
  • 1961: 324, davon 301 evangelisch (= 92.90 %), 15 katholisch (= 4.63 %)

Diagramme:

Kohlgrund: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Eilhausen
  • 1688/89: Grafschaft Waldeck, Amt Eilhausen
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eilhausen
  • 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Rhoden
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eilhausen
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Diemel (Sitz in Rhoden)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1537: Freistuhl Mengeringhausen
  • 1816: Oberjustizamt der Diemel (Sitz in der Stadt Rhoden)
  • 1850: Kreisgericht Arolsen
  • 1868/69: Amtsgericht Arolsen

Gemeindeentwicklung:

Am 31.07.1971 als Stadtteil in die Stadt Arolsen eingemeindet.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • um 1670: Fachwerkkirche errichtet, heute im Hessenpark Neu-Anspach
  • 1971: Neubau der heutigen Pfarrkirche auf fast quadratischem Grundriss mit leicht gebauchten Wandflächen

Pfarrzugehörigkeit:

1565 und später gehörte Kohlgrund als Filial zum Kirchspiel Hesperinghausen-Helmighausen.

Diakonische Einrichtung:

1880 Diakonissen des Waldeckschen Diakonissenhauses Sophienheim arbeiten im Kindergarten und in der Gemeindepflege

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Da zum Kirchspiel Helmighausen gehörend, erster evangelischer Pfarrer vermutlich Werner Loesken 1533-1536, Pfarrer in Helmighausen.

Kultur

Schulen:

1910 Neubau der Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Bedeutender vorindustrieller Eisenabbau in den umliegenden Hämmern (vgl. Siedlungsplätze)

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Kohlgrund, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1616> (Stand: 22.3.2024)