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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Der traditionelle Festumzug beendet den 31. Hessentag in Lorsch, 23. Juni 1991

In der Klosterstadt Lorsch im südhessischen Kreis Bergstraße geht mit einem Festumzug der 31. Hessentag zu Ende. Den traditionellen Abschluss und Höhepunkt der jährlich stattfindenden Festveranstaltung, bei der sich die Regionen des Bundeslandes in ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt präsentieren, verfolgen schätzungsweise 100.000 Menschen. Der Umzug umfasst 226 Zugnummern. Insgesamt beteiligen sich über 6.000 Teilnehmer, darunter allein 114 Motivwagen, 58 Musikgruppen mit rund 2.400 Spielleuten, 23 Trachtengruppen aus den hessischen Landesteilen mit zusammen 700 Trachtenträgerinnen und Trachtenträger, italienische Tänzer und portugiesische Musikanten sowie 50 darstellende Gruppen.1 Der nach 1990 nunmehr zum zweiten Mal für eine Dauer von zehn Tagen2 durchgeführte Hessentag war am Abend des 14. Juni von Ministerpräsident Hans Eichel (geb. 1941; SPD) eröffnet worden. Insgesamt zählt der diesjährige Hessentag rund 580.000 Besucher, nachdem das seit 1961 veranstaltete, älteste und größte Landesfest in Deutschland im vorangegangenen Jahr in Fulda eine Rekordbesucherzahl von 700.000 Gästen verzeichnet hatte.

Die 11.000 Einwohner zählende Stadt Lorsch, die sich selbst gern „Das Tor zur Bergstraße“ nennt und weithin durch das seit 1991 als Weltkulturerbe der UNESCO ausgewiesene Kloster Lorsch (eine 764 gegründete Benediktinerabtei) bekannt ist, hatte den Hessentag unter ungewöhnlich hohem Zeitdruck organisieren müssen, da die endgültige Entscheidung des Austragungsortes für den Hessentag in 1991 erst im April des Vorjahres gefallen war. Neben einem reichhaltigen Rahmenprogramm mit etwa 350 Kulturveranstaltungen, darunter Theateraufführungen, literarische Lesungen, Tanz- und Trachtengruppen sowie Konzerte von Jazz- und Rockgruppen präsentierten sich die Regionen auf der „Hessenstraße“, die am historischen Stadtkern und dem nahebei aufgebauten Weindorf vorbeiführt.
(KU)


  1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.6.1991, S. 43.
  2. Anfangs, von 1961 bis 1971 waren die Hessentage von dreitägiger Dauer, ab 1972 wurde die Veranstaltungszeit auf neun Tage ausgedehnt. Mit zwei Ausnahmen (Wächtersbach 1982, acht Tage, und Hofheim am Taunus 1988, sechs Tage) blieb es bei dieser Spanne bis zum letztjährigen Landesfest in Fulda, das erstmals um einen weiteren Tag erweitert worden war.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Der traditionelle Festumzug beendet den 31. Hessentag in Lorsch, 23. Juni 1991“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1607> (Stand: 23.6.2020)
Ereignisse im Mai 1991 | Juni 1991 | Juli 1991
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