Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1337 Februar 21

Entscheid im Streit um die Patronatsrechte in Reinheim

Regest-Nr. 16067

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 3571 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachtrag 3, Nr. 9⟩.
Stückbeschreibung: Moderbeschädigt und aufgezogen.
Siegel: Mit Siegel.
Regesten: Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 276 Nr. 852.
Regest
Wicker (Frosch), Kantor von St. Bartholomäus in Frankfurt, vom Propst der Aschaffenburger Propstei bestellter Richter, bekundet, daß kürzlich die Pfarrkirche zu Reinheim durch den Tod des Mainzer Kanonikers Gottfried von Waldeck, ihres letzten Pfarrers, vakant geworden ist. Daraufhin hat Konrad von Braubach, von Graf Johann von Katzenelnbogen zu dieser Pfarrei, über die der Graf das Patronatsrecht zu besitzen behauptet, präsentiert, die Richter der Aschaffenburger Propstei gebeten, ihn zu investieren. Als Termin hierfür wurde der 29. Oktober (feria tertia post festum beatorum Symonis et Jude apostolorum) 1336 festgelegt. Auf diesen Tag erschien der Prokurator des Präsentierten und Albert, Prokurator Johanns, Sohnes des + Mainzer Bürgers Konrad zum Flozze, der von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen als Patron der Reinheimer Kirche präsentiert war, worauf der Fall dem Aschaffenburger Propst zurückgegeben wurde, der als neuen Verhandlungstermin den 15. Januar (feria quarta post octavam epiphanie domini) bestimmte. Auf ihm war Konrad von Braubach durch seinen Prokurator Werner und Johann von Mainz durch seinen Prokurator Johann von Merxheim vertreten. Die Prozeßführung war dem Aussteller übertragen, die Verhandlung fand im Kreuzgang der Binger Kirche statt. Sie ergab, daß die Patronatsrechte über die Reinheimer Pfarrkirche dem Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen zusteht und Graf Johann und der von ihm präsentierte Konrad von Braubach kein Anrecht auf diese Kirche besitzen. Nach einem weiteren Termin am 6. Februar (feria quinta post purificationem beate Marie virginis) fällte der Aussteller am 20. Februar (feria quinta post festum Petri ad cathedram) die Schlußsentenz, in welcher der Anspruch Konrads von Braubach abgewiesen und Johann zum Flozze die Pfarrei zugesprochen wurde.

Wortlaut der Datierung

1337 feria sexta ante festum beati Petri ad cathedram.

Nachweise

Aussteller

Frosch, Wicker

Empfänger

Katzenelnbogen, Grafen, Wilhelm II. · Katzenelnbogen, Grafen, Johann II.

Weitere Personen

Waldeck, Gottfried von · Braubach, Konrad von · Flozze, Johann zum · Flozze, Konrad zum · Albert, Prokurator Johanns zum Flozze · Werner, Prokurator Konrads von Braubach · Merxheim, Johann von

Weitere Orte

Frankfurt a.M. (Stadt Frankfurt a.M.), St. Bartholomäus · Reinheim (Lkr. Darmstadt-Dieburg) · Aschaffenburg (Bayern) · Mainz (Rheinland-Pfalz) · Bingen (Lkr. Mainz-Bingen/Rheinland-Pfalz), Kreuzgang der Kirche

Sachbegriffe

Pfarreien, Besetzung von · Pfarrer · Prokuratoren · Patronatsrechte · Propsteien · Pröpste · Streitigkeiten, Vermitteln in · Söhne · Bürger · Kreuzgänge · Pfarrkirchen · Kantore · Kanoniker

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Reg. Katzenelnbogen 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 16067 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/16067> (Stand: 18.04.2024)