Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Hundsdorf

Stadtteil · 455 m über NN
Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km südwestlich von Bad Wildungen

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im Kellerwald im Urfftal. Kirche am Südrand. An der Straße Bad Wildungen-Frankenberg (B 253) gelegen, Verbindungsstraßen nach Hüddingen und Armsfeld

Ersterwähnung:

(1197-1200)

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3502861, 5660651
UTM: 32 U 502786 5658827
WGS84: 51.080941° N, 9.03977° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635003080

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 806, davon 152 Acker (= 18.86 %), 90 Wiesen (= 11.17 %), 540 Holzungen (= 67.00 %)
  • 1961 (Hektar): 805, davon 509 Wald (= 63.23 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1620: 17 Häuser
  • 1738: 21 Häuser
  • 1770: 27 Häuser, 177 Einwohner
  • 1885: 262, davon 261 evangelisch (= 99.62 %), 1 katholisch (= 0.38 %)
  • 1895: 259, davon 258 evangelisch (= 99.61 %), 1 katholisch (= 0.39 %)
  • 1961: 294, davon 272 evangelisch (= 92.52 %), 22 katholisch (= 7.48 %)

Diagramme:

Hundsdorf: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Kreisgericht Wildungen
  • 1868/69: Amtsgericht Wildungen
  • 1879: Amtsgericht Niederwildungen
  • 1906: Amtsgericht Bad Wildungen

Herrschaft:

Die Herrschaft ist offenbar bis zum Beginn der Reformation zwischen den Herren von Löwenstein und den Grafen von Waldeck strittig. 1530 können sich letztere endgültig durchsetzen.

Gemeindeentwicklung:

Am 01.07.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1382 schenkt Hermann von Gifflitz dem Hospital und Siechenhaus in Wildungen Güter zu Hundsdorf und Hettingen zu Seelgerät.

Zehntverhältnisse:

1389 verkaufen Hette und Czyne Halbeins an Hermann von Hundsdorf in Wildungen ein Viertel Zehnt zu Hundsdorf und ein Viertel Zehnt zu Schüren für 15 Gulden. 1423 geht ein Viertel des Zehnten von denen von Westerburg aus. 1506 einigen sich die von Löwenstein mit dem Grafen von Waldeck dahin, dass sie den ganzen Zehnten zu Lehen erhalten. 1530 müssen ihn die Löwensteiner gegen Entschädigung herausgeben.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Über den Zustand der ursprünglichen Kirche ist kaum etwas bekannt, Varnhagen beschreibt ihn Ende des 18. Jahrhunderts als alt klein und schlecht.
  • 1900-1902: Neugotischer Saalbau

Pfarrzugehörigkeit:

Seit 1535 als Filial zur Pfarrei Hüddingen gehörig, mit deren Auflösung 1921 als Filialgemeinde dem Kirchspiel Armsfeld eingegliedert.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Da Filial von Hüddingen, erster evangelischer Pfarrer vermutlich der Hüddinger Pfarrer Friedrich Schmidt (Friedericus Faber) 1548-1556.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Hütten- und Hammerwerk im Heerbach nur für kurze Zeit Mitte des 17. Jahrhunderts nachweisbar

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hundsdorf, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1587> (Stand: 22.3.2024)