Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1373 (nach Juli 16)

Sühne zwischen Ulrich von Hanau und Konrad von Hutten

Regest-Nr. 1574

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Papier Staatsarchiv Marburg, Hanau, Krieg und Fehden. Das auf der Rückseite aufgedrückte Administrationssiegel unter Papierdecke.
Drucke: Urkundenbuch der Herren von Hanau 3, Nr. 660, S. 778;
Regesten: Regesten der Erzbischöfe von Mainz 2,2, Nr. 3106, S. 66.
Literatur: Erwähnt: Landau, Ritter-Gesellschaften in Hessen 139.
Regest
Eltville. - Bischof Adolf von Speyer, Vormund des Erzstiftes (Mainz), bekundet, daß in der Sühne, die von ihm kürzlich (letztest) zu Orb zwischen Ulrich, Herrn zu Hanau, einerseits und Konrad von Hutten und dessen Bruderkindern andererseits aufgerichtet wurde, laut seiner Erklärung (als wir behalden haben) bestimmt worden ist: Ulrich soll den Sternern in dem derzeitigen Kriege nicht gegen die Landgrafen von Hessen dienen oder helfen; mahnen ihn die Sterner um Hilfe oder Dienste, so soll er sich sogleich nach Aschaffenburg zu Adolf in Gefangenschaft begeben und nur mit Adolfs Willen von dannen gehen. Sollte Adolf vom Erzstifte wegkommen, so hat Ulrich gegen den Nachfolger Adolfs die gleiche Verpflichtung, doch nur solange der jetzige Krieg zwischen den Landgrafen und den Sternern währt. Daß Ulrich einen Verzichtbrief von den Sternern beibringen soll, hat Adolf nicht erklärt (behalden).
D. Eltvil 1373.
Originaltext
Wir Adolff von gots gnaden bischoff zu Spir und vormunder des stifftis zu Mencze bekennen offinlich mit diesem brieve umb soliche su^ene, als wir letzest zu^e Orba redeten zuschen dem edeln, unserm lieben oheim, Ulrich herren zu Hanawe uff eyne siten und Cunrad von Hutten ritter und sines bruder kinden und den andern, die in der su^ene begriffen sin, uff die andern siten, daz in derselben su^ene begriffen und geret wart, als wir behalden haben, daz unser vorgenanter oheim Ulrich herre zu Hanawe den Sternern nicht dienen oder beholffen solde sin wyder die hocgeborn fursten, die langrafen von Hessen, in solichen kriegen und missehelungen, als sie iczunt mit eyn hant und bizher gehabet hant. Wer aber, daz die Sterner den vorgenanten unsern oheim von Hanauwe umb helffe oder umb dienste meneten, so sulde er uns zu stunt zu Aschaffenburg in gefenknisse riden und nummer von dannen komen, ez sii danne mit unserm willen. Auch ist geret, wer ez sache, daz wir Adolff von dem stiffte von Mencze qwemen, so sulde der vorgenante unser oheim von Hanauwe des vorgenanten gefenkniszes dem herren, der nach uns an den stifft von Mencze qwem, virbunden und gehorsam sin umb die vorgeschrieben sache und nyt anders, glicher wis als uns, und nyt lenger, dan als lange dieser krieg zuschen den langreven und den sternern weret. Und haben nicht behalden, daz unser vorgenanter oheim von Hanawe keynen vircziegesbrieff von den Sternern daruber brengen oder erwerben sulde. Des zu urkunde han wir unser insiegel uff diesen brieff gedrucket. Datum Eltvil, anno domini M°.CCC°.LXX tercio.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hanau, Herren, Ulrich IV. · Hutten, Konrad [I.] von · Mainz, Erzbischöfe, Adolf I. von Nassau

Weitere Orte

Eltville · Orb · Speyer, Bischöfe · Mainz, Erzstift · Aschaffenburg (Regbz. Unterfranken/Bayern)

Sachbegriffe

Bischöfe · Erzstifte · Vormünder · Sühne · Fehden · Bruderkinder · Sternerkriege · Sternerbund · Rittergesellschaften · Kriege · Gefangene · Hilfe, militärische · Verzichtsurkunden

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Reg. Erzb. Mainz

Original

UB Hanau 3

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 1574 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/1574> (Stand: 29.03.2024)