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KDR 100, TK25 1900 ff.

Eschebruch

Wüstung · 459 m über NN
Gemarkung Altenlotheim, Gemeinde Frankenau, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

13 km nordwestlich von Bad Wildungen

Lage und Verkehrslage:

Nordwestlich des Ascherbergs

Ersterwähnung:

1260

Letzterwähnung:

1359

Siedlungsentwicklung:

1332 als Wüstung und ehemaliges Dorf (quondam villa dicta) bezeichnet (Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 179, Nr. 462)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1284)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3495672, 5667730
UTM: 32 U 495600 5665903
WGS84: 51.144563° N, 8.937095° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63501002009

Einwohnerstatistik:

  • 1311 6 Bauern und 1 Haynmeister
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1332: Herrschaft Itter

Altkreis:

Frankenberg

Gericht:

  • Gericht Itter

Herrschaft:

Eschebruch gehört seit dem 13. Jahrhundert zur Herrschaft Itter, deren Herren die Gerichtsbarkeit obliegt. Die Herrschaft gerät im 14. Jahrhundert in den zwischen den Erzbischöfen von Mainz, den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Waldeck ausgetragenen Konflikt um die Landeshoheit. 1332 bestätigen der Edle Tilemann von Itter und seine Ehefrau Kunegunde, dass das Kloster Haina für sich und einige Leute, die auf Gütern der Wüstung Eschebruch ein sogen. Waldrecht (meliorationem que vulgariter waltrecht dicitur) haben, den ihnen kraft ihres Gerichts über das ehemalige Dorf zustehenden, seit mehreren Jahren rückständigen sogen. Futterhafer vollständig [nach]gezahlt hat, und verzichten auf jede weitere Forderung wegen dieses Hafers und sonstiger rückständiger Rechte ebd. Sie wollen das Kloster auch gegenüber anderweitigen Forderungen schadlos halten, behalten sich und ihren Erben jedoch das Gerichtsrecht über Eschebruch ausdrücklich vor (Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 179, Nr. 462). 1358 bestätigt der Erzbischof von Mainz die Urkunden der Herren von Itter über die Güter des Klosters Haina, u.a. die Waldungen bei Eschebruch.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1293 verkaufen Hedwig, die Witwe des Vogtes Gerlach von Keseberg und ihr Sohn Gerlach dem Kloster Haina ihre sämtlichen Güter zu Schmittlotheim, darunter auch solche im Eschebruch und in Eschelbach. Im 14. Jahrundert werden vor allem die Einnahmen von Kloster Haina aus dem Waldrecht betont.

Zehntverhältnisse:

1260, 1278 und 1280 verzichtet Widekind von Keseberg auf seine Zehntansprüche in Eschebruch zugunsten des Klosters Haina. 1288 verzichtet Heinrich von Itter auf seine Ansprüche, 1326 Ritter Volpert von Hohenfels

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Eschebruch, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/15462> (Stand: 8.11.2017)