Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

Inhalt

Abbildungen

↑ Kriegsgedichte in der Zeitung für das Dillthal, Juli / August 1914

Abschnitt 2: K. Endemann, Gott mit uns (Gedicht)

◀ Gott mit uns.

Die Wetter droh'n in West und Ost,
Von Waffen starrt die Welt;
Der Feinde übermächt'ge Schar
Hat unser Land umstellt.
Wer schirmt uns vor dem Wettersturm,
Wer schützt vor Not und Tod,
Wer schirmt den Kaiser und das Reich,
Das Banner schwarz-weiß-rot?

„Wir Deutschen alle fürchten Gott
Und sonst nichts in der Welt!"
Das ist es, was das deutsche Reich
Für alle Zeit erhält.
Wer tapfer steht fürs höchste Gut,
Wie Ehr' und Pflicht gebot,
Der kämpft mit Gott für Heim und Herd,
Fürs Banner schwarz-weiß-rot.

Das Eisen in der deutschen Faust
Ist Wehre deutscher Kraft,
Die deutscher Ehr' und deutschem Recht
Allein noch Geltung schafft.
Die Ehre hoch! Die Wehre hoch!
Und dräut die höchste Not,
So kämpfen, sterben, siegen wir
Ums Banner schwarz-weiß-rot.

Laß Stürme drohn, laß Wetter drohn,
Steh fest auf deutscher Wacht,
Du deutscher Mann, du treuer Mann,
Halt aus in blut'ger Schlacht!
Gott schützet dich im heil'gen Kampf,
Hilft dir trotz Not und Tod.
Trum hoch der Kaiser, hoch das Reich,
Das Banner schwarz-weiß-rot!

Dr. K. Endemann.

[Veröffentlicht in der Zeitung für das Dillthal, 3. August 1914]

Erläuterungen.

Bei dem Autor handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Dr. phil. Karl Endemann, geboren am 4.8.1856 in Fronhausen (Kreis Marburg), gestorben am 12.2.1924 in Marburg. Endemann war Lehrer u.a. in Coburg, Kassel, Hanau, Wiesbaden und Weilburg und 1908-1921 Gymnasialdirektor in Dillenburg (Siehe Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., S.171).
▶