Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Schloss Wächtersbach

Schloss · 169 m über NN
Gemarkung Wächtersbach, Gemeinde Wächtersbach, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Schloss

Lagebezug:

7,9 km nordöstlich von Gelnhausen

Lage und Verkehrslage:

In der Stadtmitte von Wächtersbach

Burgtyp: Wasserburg

Besitzgeschichte: 1324: Urkundliche Ersterwähnung. Ganerbenburg bis 1458 die das Burggut in isenburgischen Alleinbesitz übergeht

Funktion: Schutzburg des Reichsforstes Büdinger Wald; Verwaltungssitz des königlichen Forstmeisters; unter Isenburg auch Residenz

Baugeschichte: 4 Bauphasen:

1.: Im späten 15. Jh. wurde um den Bergfried eine trapezförmige geschlossene Anlage mit vier flankierenden Rundtürmen an den Ecken erbaut, die einen engen Innenhof einschloß.

2.: Erste Hälfte 16. Jh.: Umbau des Schlosses im Stil der Renaissance durch Graf Anton (reg. 1526-1560) der Linie Isenburg-Ronneburg; Westfassade erhielt halbrunden Eingangsturm mit dekorativen Wappenerker und Maßwerkblenden; Bau zweier Rundtürme mit welscher Haube auf der Südseite des Schlosses; Kapellenraum mit Netzgewölbe

3.: Zweite Hälfte 17. Jh.: Erneuerungsarbeiten der vermutlich im Dreißigjährigen Krieg beschädigten Burganlage durch den Hanauer Baumeister August Rumpf; Aufstockung der nördlichen Schloßteils auf drei Stockwerke - fortan Dach- und Turm höhe identisch; im Innenhof Ausgestaltung mit Arkaden !

4.: (1816): Bergfried abgetragen und Wassergräben zugeschüttet und um das Schloß eine Parkanlage nach englischem Vorbild angelegt; seit 1875 ziert ein runder Treppenturm mit Architekturteilen aus der Ronneburg den Innenhof

Grundriss Hanna, S. 104

Erhaltungszustand: Bauphase des 15. Jh.s: zwei Rundtürme der Südseite; der ehemalige Kapellenraum mit Netzgewölbe.

1939 wurde der Dachstuhl des Schlosses durch Brand zerstört

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Schloss Wächtersbach und Eingemeindung der Grundstücke nach Schlierbach, Neuenschmidten und Wächtersbach.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3520486, 5569257
UTM: 32 U 520403 5567469
WGS84: 50.259014° N, 9.286234° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43502905008

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

  • Schlösser, Burgen, alter Mauern, hrsg. vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990.
  • Knappe, Rudolf, Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten, 2. Aufl., Gudensberg-Gleichen 1995.
  • Hanna, Burgen im Kinzigtal
  • Dehio, Georg, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Hessen, 2. bearb. Aufl., Darmstadt 1982.
  • Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt S. 791.
Zitierweise
„Schloss Wächtersbach, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14852> (Stand: 1.7.2019)