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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

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Ammenhausen

Ortsteil · 250 m über NN
Gemeinde Diemelstadt, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordöstlich von Bad Arolsen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriß und geringer Siedlungsdichte in ebenem Gelände zwischen bewaldeten Höhenzügen. Durch den Ort führt die Verbindungsstraße Volkmarsen- Rhoden (L 3081).

Ersterwähnung:

1243

Siedlungsentwicklung:

In der Gemarkung wurde im Bereich des plateauartigen Waldstücks "Der Stock" eine aus 41 Hügeln bestehende Gruppe von Hügelgräbern der Bronzezeit gefunden.

1483 und 1492 wird das als wüst bezeichnete Ammenhausen den Antonitern in Grünberg zur Neubesiedlung übergeben, die in der Folge auch stattfindet.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Vgl. auch Ammenhausen (Wüstung) im Landkreis Kassel (Gemarkung Immenhausen)

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (13. Jahrhundert)
  • Dorf (1342)

Älteste Gemarkungskarte:

1857

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3503540, 5701203
UTM: 32 U 503465 5699363
WGS84: 51.44544° N, 9.049856° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635008010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 372, davon 191 Acker (= 51.34 %), 34 Wiesen (= 9.14 %), 116 Holzungen (= 31.18 %)
  • 1961 (Hektar): 371, davon 105 Wald (= 28.30 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 8 Häuser
  • 1620: 16 Häuser
  • 1650: 12 Häuser
  • 1738: 29 Häuser
  • 1770: 35 Häuser, 152 Einwohner
  • 1885: 215, davon 215 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 185, davon 185 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 147, davon 133 evangelisch (= 90.48 %), 14 katholisch (= 9.52 %)

Diagramme:

Ammenhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1339,1390 und 1481: Grafschaft Waldeck, Amt Rhoden
  • 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Rhoden
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Rhoden
  • 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Rhoden
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Rhoden
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Diemel (Sitz in Rhoden)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1537: Freistuhl Mengeringhausen
  • 1816: Oberjustizamt der Diemel (Sitz in der Stadt Rhoden)
  • 1850: Kreisgericht Arolsen
  • 1868/69: Amtsgericht Arolsen

Herrschaft:

1339 verschreibt Graf Heinrich IV. von Waldeck seiner Schwiegertochter Mechthild von Braunschweig zur Leibzucht Burg und Stadt Rhoden mit Renten u.a. aus Ammenhausen. 1390 verpfändet Graf Heinrich von Waldeck Schloß und Stadt Rhoden mit Gütern u.a. Ammenhausen zu an Kurt Spiegel vom Desenberg. 1483 verkauft Graf Otto IV. dem Kloster Arolsen das Dorf Ammenhausen, behält sich aber geholcze, wiltbanne, gerichte und gebede vor. 1537 ist das Dorf zwischen den Waldecker Linien geteilt.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.11.1970 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Rhoden und Wrexen zur Stadt Diemelstadt zusammen.

Am 31.12.1970 schlossen sich die Gemeinden Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Neudorf und Wethen der Stadt Diemelstadt an.

Ab 31.12.1971 wurden die Gemeinden Hesperinghausen und Orphetal Stadtteile von Diemelstadt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1343 übereignet Ritter Dietrich von Mederich Abt und Konvent von Hardehausen seine Hufe Land im Dorf Ammenhausen.
  • 1380 hat das Kanonissenstift Geseke (Kreis Soest) Einkünfte in Ammenhausen.

Zehntverhältnisse:

In einem im 13. Jahrhundert in den Liber vitae der Abtei Corvey eingetragenen Verzeichnis wird Ammenhausen als Zehntbesitz der Abtei aufgeführt.

1243 tritt der der Paderborner Domdechant den Zehnten in Dehausen und Ammenhausen dem Kloster Hardehausen gegen eine Kornrente ab.

1453 wird Herbord von Brobeck vom Abte von St. Blasien zu Northeim mit dem Zehnten über die Mark Ammenhausen belehnt. Sein Nachfolger gibt ihn 1482 an Kloster Arolsen.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1243 zur Kirche in Welda und dem dortigen Dekanat gehörig, später Filial von Rhoden, von 1660-1906 von der dortigen Diakonatpfarrstelle versehen.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Rhoden, Einführung der Reformation vermutlich in den 1540er Jahren.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Ammenhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1477> (Stand: 22.3.2024)