Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Alleringhausen

Stadtteil · 390 m über NN
Gemeinde Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7,5 km südwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage:

Dorf in Streulage und mit geringer Siedlungsdichte am Westrand des Wipperberges im Tal der Neerdar. Im Norden verläuft die B 251 (Korbach-Brilon), zu der eine Verbindungsstraße (L 3437) führt. Kirche in zentraler Lage.

Ersterwähnung:

1332-1344

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3483603, 5681089
UTM: 32 U 483536 5679257
WGS84: 51.264422° N, 8.764018° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635015010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 460, davon 74 Acker (= 16.09 %), 47 Wiesen (= 10.22 %), 248 Holzungen (= 53.91 %)
  • 1961 (Hektar): 459, davon 240 Wald (= 52.29 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 6 Häuser
  • 1620: 12 Häuser
  • 1650: 4 Häuser
  • 1738: 10 Häuser
  • 1770: 11 Häuser, 67 Einwohner
  • 1885: 107, davon 107 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 107, davon 107 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 134, davon 126 evangelisch (= 94.03 %), 8 katholisch (= 5.97 %)

Diagramme:

Alleringhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1497: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, als Lehen an Johann Winter ausgetan
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft:

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts gelangt die Ortsherrschaft in die Hände der Grafen von Waldeck. Die Niedergerichtsbarkeit geht als waldeckisches Lehen an die Herren von Itter. 1537 ist Alleringhausen mit aller Obrigkeit, Gebot und Verbot, Landsteuer, Halsgericht, Straße und Geleit, Folge, Brocke und Buße unter Waldeckischer Herrschaft.

Gemeindeentwicklung:

Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1338 bekundet Kloster Netze (Propst Johannes, Äbtissin Kungund), dass es dem Johann Reynheldes, Bürger zu Corbike seine Mühle in Aldrienhusen verkauft habe.
  • Zwischen 1332 und 1344 ist nach dem waldeckischen Lehnsregister Abraham von Welleringhausen im Besitz von Häusern in Alleringhausen.
  • 1497 wird Joahann Winter vom Grafen Philipp II. von Waldeck mit der Burg zu Alleringhausen und mehreren Gütern daselbst belehnt.

Zehntverhältnisse:

Zwischen 1332 und 1344 war der Zehnte waldeckisches Lehen Heinemanns von Itter. 1537 gehörte der Zehnte Jost von Grafschaft und Johann von Eppe.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Evangelische Kirche 1904-1905 in neugotischem Stil errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zum Kirchspiel Neerdar gehörig, 1950 Filialgemeinde von Eppe, 1994 Kirchspiel Korbach-Rhena, 2018 Kirchspiel Eimelrod - Rhena

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Neerdar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neerdarer Pfarrer Dithmar Westenuten ab 1535.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Alleringhäuser Mühle am nördlichen Ortsausgang. Oberschlächtiges Wasserrad zum Betreiben 1 Walzenstuhls, 1 Mahlganges, 1 Schrotgangs, 1 Kreissäge, 1 Futterschneidemaschine, 1 Spilz- und Schälmaschine, 1 Sichtmaschine und 1 Aspirator. 1977 Wasserrad durch Turbine ersetzt

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Alleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1473> (Stand: 22.3.2024)