Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Urberach

Stadtteil · 160 m über NN
Gemeinde Rödermark, Landkreis Offenbach 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

15 km südlich von Offenbach

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Dreieich/Buchschlag – Ober-Roden ("Dreieichbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.4.1905).

Historische Namensformen:

  • Orbruch (1275)
  • Urbruch (1280)
  • Urbruch (1303)
  • Orbruch (1322)
  • Urbruch (1385)
  • Orberach (1652)
  • Urberach (1706)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3485465, 5537398
UTM: 32 U 485396 5535623
WGS84: 49.972768° N, 8.796337° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

438012030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 4222, davon 1815 Acker, 497 Wiesen, 1910 Wald
  • 1961 (Hektar): 1244, davon 470 Wald (= 37.78 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829: 1213 Einwohner
  • 1961: 4749, davon 851 evangelisch (= 17.92 %), 3751 katholisch (= 78.99 %)
  • 1970: 739

Diagramme:

Urberach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • im 16. Jahrhundert: Rödermark
  • 1681: Kurfürstentum Mainz, Amt Dieburg
  • 1706: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach
  • 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
  • 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (Deputatort des Grafen zu Isenburg-Philippseich)
  • 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
  • 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Offenbach
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach

Altkreis:

Dieburg

Gericht:

  • Centgericht Nieder-Roden
  • im 16. Jahrhundert: Märkergericht Ober-Roden
  • 1681: Vogtei und Cent beim Amt Steinheim
  • 1820: Standesherrliches Amt Dreieich
  • 1823: Landgericht Offenbach
  • 1853: Landgericht Langen
  • 1879: Amtsgericht Langen
  • 1968: Amtsgericht Dieburg

Gemeindeentwicklung:

Bis zum 31. 12. 1976 selbständige Gemeinde im damaligen Landkreis Dieburg. Am 1.1.1977 zur Gemeinde, ab 23.08.1980 Stadt Rödermark (Kreis Offenbach).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • In den siebziger Jahren des 13. Jahrhunderts hatten die Herren von Eppstein das Dorf Urberach als Pfandschaft. 1280 belehnt Gottfried von Eppstein Heinrich, einst Schultheiß von Frankfurt a.M., mit dem dritten Teil der Vogtei in Urberach. 1303 gehört ein Hof zum Eppstein-Hanauischen Hofesverband von Ober-Roden.
  • 1425 wurde Urberach zusammen mit anderen Eppsteinischen Besitzungen an das Kurfürstentum Mainz verkauft.
  • 1706 übergab Kurfürst Lothar Franz von Mainz das Dorf im Tausch gegen Hechtsheim und Weisenau dem Grafen Philipp von Isenburg-Büdingen.

Zehntverhältnisse:

1576 hat der Pfarrer zu Ober-Roden den kleinen Zehnten inne

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Vor 1250 errichtete Kirche
  • Klassizistischer Saalbau unter der Oberleitung Mollers 1821/22 anglegt.

Patrozinien:

  • Gallus

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche in Ober-Roden. 1706 errichtet Kurmainz hier eine Pfarrei, die kirchenrechtlich dem Erzstift unterstellt wird

Patronat:

1256 haben die Herren von Hanau den Patronat inne

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Ober-Roden, Einführung der Reformation vermutlich um 1550 durch Graf Philipp von Hanau-Lichtenberg.

Katholischer Bekenntniswechsel: 1576

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg; Landkapitel Rodgau

Juden:

1830: 40, 1905: 28 Juden

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit sieben Klassen; zwei Schulhäuser von 1850 und 1906/07

Wirtschaft

Mühlen:

Im 17. Jahrhundert hat der Mainzer Kurfürst hier zwei Platzmühlen zur Pacht ausgetan

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Urberach, Landkreis Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14217> (Stand: 15.8.2023)