Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1468 Juli 26

Antwort Thieles Vogt von Klingelbach auf Brief Diethers von Sickingen

Regest-Nr. 12943

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 1371 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 70, Nr. 21⟩.
Regesten: Demandt, Regesten Katzenelnbogen 2, S. 1540 Nr. 5509.
Regest
Thiele Vogt von Klingelbach, schreibt an Diether von Sickingen auf dessen Nachricht [von 1468 Juli 21], daß er nicht glaube, die 20 fl. für den Knecht zu erlangen, folgendes: Er (Diether) wisse wohl, daß sein Herr Graf Philipp dem Pfalzgrafen und dem Kölner Erzbischof immer zu Diensten bereit gewesen sei. Und da er (Thiele) diese Bereitschaft kenne, hoffte er wohl zu erreichen, daß Graf Philipp für seine Pfandschaften Rolandseck und Linz jährlich 800 fl. vom Linzer Zoll erhalte, zu jeder Fronfaste 200 und für den Knecht, der die Einnahmen besorgt, jeweils 5 fl. Der Kölner Erzbischof solle den Linzer Zöllnern und demjenigen, welche die Burg zu Linz innehätten, befehlen, diesen Betrag den Grafen jährlich unbeeinträchtigt lebenslänglich auszurichten, was diese dem Grafen Philipp beschwören sollten. Der Graf solle seine alten Urkunden über die Pfandschaften lebenslänglich behalten und mit dieser Rente zufrieden sein, sofern sie ihm ungemindert ausgezahlt werde, und zwar solle die Zahlung mit der nächsten Fronfast beginnen. In dieser Weise habe er (Thiele) seinem Herrn die Vorschläge gemacht, und dieser habe sie dem Pfalzgrafen und dem Erzbischof zuliebe in dieser Form angenommen. Er (Graf Philipp) gedenke sich nicht anders zu verhalten, wie sich seine Eltern und Voreltern gegenüber der Pfalzgrafschaft und dem Kölner Stift verhalten hätten, erwarte aber auch, daß diese eine entsprechende Einstellung erkennen ließen. Er (Diether) wisse wohl, saß er (Thiele) nur ein armer Knecht sei, aber einen uffrichtigen, waren, starcken Herrn habe, der seine Worte aufrichtig meine und halte.
Zettel: was die Sache mit Herrn Götz, dem Großhofmeister, betreffe, so sei Heinrich Mosbach bei dem Grafen gewesen und habe ihn über den Handel unterrichtet. Der Graf hätte ihm (Diether) daraufhin geschrieben. Könne er (Thiele) etwas Besseres in der Sache erlangen, werde er es ihm mitteilen. Wegen der Linzer Sache bitte er um baldige schriftliche Antwort.

Wortlaut der Datierung

Geben under mym siegel uff dinstag noch sent Jacobs tag a. etc. 68.

Kommentar

Befindet sich im Bericht über die Streitigkeiten mit Dietrich von Sickingen, siehe Langrafen-Regesten ID 12938, 12939, 12940, 12941, 12942, 12944, 12945, 12946, 12947, 12948 und 12949.

Nachweise

Aussteller

Remagen, Thiele von

Empfänger

Sickingen, Diether von

Weitere Personen

Adelsheim, Götz von · Katzenelnbogen, Grafen, Philipp I. · Köln, Erzbischöfe, Ruprecht von der Pfalz · Mosbach, Heinrich

Weitere Orte

Klingelbach (Gem. Katzenelnbogen/Rheinland-Pfalz), Vögte · Köln, Erzbischöfe · Rolandseck (Gem. Remagen/Rheinland-Pfalz), Burg · Linz (Lkr. Neuwied/Rheinland-Pfalz), Zoll · Pfalz · Köln, Stift

Sachbegriffe

Erzbischöfe · Zölle · Zöllner · Knechte, Lohn für · Streitigkeiten, Verhandlungen über · Burgen · Darlehen · Schulden · Pfandschaften · Stifte · Vögte · Hofmeister

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Reg. Katzenelnbogen 2

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 12943 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/12943> (Stand: 25.04.2024)