Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 97. Oberzell / 104. Grieshof
Züntersbach
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Ortsteil · 360 m über NN
Gemeinde Sinntal, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
15 km südöstlich von Schlüchtern
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Historische Namensformen:
- Ziuncilesbah (900-911)
- Zuncilesbah (900-911)
- Zonzelsbach (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Scintilspach (1306)
- Zontersbach (1374)
- Suntirspach (1384)
- Zinzilsbach (1392-1394)
- Zünkelsbach (1460)
- Zuntersbach (1549)
- Zündersbach (1812)
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Bezeichnung der Siedlung:
- locus; (900-911);
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Älteste Gemarkungskarte:
1853-1857
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3552215, 5575424
UTM: 32 U 552119 5573633
WGS84: 50.312502° N, 9.732004° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
435027120
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 519, davon 280 Acker (= 53.95 %), 115 Wiesen (= 22.16 %), 90 Holzungen (= 17.34 %)
- 1961 (Hektar): 614, davon 151 Wald (= 24.59 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1549: 18 Haushaltungen (hanauische Hälfte)
- 1587: 12 Schützen und 7 Spießer
- 1812: 41 Feuerstellen, 309 Seelen
- 1885: 585, davon 280 evangelisch (= 47.86 %), 250 katholisch (= 42.74 %), 55 Juden (= 9.40 %)
- 1961: 586, davon 280 evangelisch (= 47.78 %), 306 katholisch (= 52.22 %)
- 1970: 647
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 900-911: Ziuncilesbah in pago Salagewe
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schwarzenfels (rechts des Schluppbachs) bzw. Fürstabtei Fulda, Oberamt Brückenau (links des Schluppbachs)
- 1803: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels bzw. Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Brückenau
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Schwarzenfels bzw. Departement Fulda, Distrikt Brückenau
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels (Hanauer Anteil) bzw. Königreich Bayern, Amt Brückenau (Fuldischer Anteil bis 1863)
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
- 1863: im Rahmen eines Gebietsaustauschs mit dem Königreich Bayern fällt der bayerische Anteil an das Kurfürstentum Hessen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis Schlüchtern
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
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Altkreis:
Schlüchtern
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Gericht:
- Amtsgericht Schwarzenfels
- 1822: Justizamt Schwarzenfels
- 1867: Amtsgericht Schwarzenfels
- 1932: Amtsgericht Schlüchtern
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Gemeindeentwicklung:
Seit 01.01.1977 Ortsteil von Sinntal.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Ursprünglich Königsgut, das Graf Hessi erworben hatte.
- Es kam 900-911 als Schenkung an Kloster Fulda.
- 1167 Dorf des Klosters Schlüchtern.
- 1306 verkaufte Ulrich von Steckelberg die Hälfte des Dorfes seinem Bruder , dem Propst des Klosters Petersberg bei Fulda und seitdem besaß dieses Stift die hälfte. 1374 erkaufte Frowin von Hutten ein Viertel des Besitzes. Die Hälfte gehörte 1453 zum hanauischen Gericht Schwarzenfels. Kurhessen erlangte 1863 die Abtretung der 1816 von Fulda an Bayern gekommenen Hälfte.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1167: Kirche (basilica)
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Patrozinien:
- Maria [1656]
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Pfarrzugehörigkeit:
1167 zum Kloster Schlüchtern und der Pfarrei Ramholz gehörig.
1602 die hanausche protestantische Hälfte zur Pfarrei Mottgers gehörig. Danach Filiale der Pfarrei Oberzell. 1812 wieder zu Mottgers.
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Mottgers, Einführung der Reformation im hanauischen Teil des Ortes vermutlich unter dem Mottgerser Pfarrer Wendelin Ithmann um 1545. Die fuldische Hälfte blieb katholisch. Beide Gemeinden nutzten bis 1874 dieselbe Kirche. 1874 Neubau einer katholischen Kirche, die evangelische Gemeinde behielt die bisherige Kirche.
Reformierter Bekenntniswechsel
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Kirchliche Mittelbehörden:
1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Karlstadt
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Am östlichen Ausgang von Züntersbach sogenannte Obere Mühle an einem vom Schluppbach abgeleiteten Betriebsgraben.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Nistahl, Geschichte des Klosters Schlüchtern
- Leinweber, Hochstift Fulda, S. 63
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 91
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 538
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 432-433
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 723
- Züntersbach. Chronik eines Dorfes, S. 48
- Zitierweise ↑
- „Züntersbach, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12567> (Stand: 10.12.2022)