Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1356 Februar 18

Bündnis mit dem Mainzer Erzbischof

Regest-Nr. 1217

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB S. 386-388, Nr. 377.
Regesten: Scriba, Regesten Urkunden Hessen 3, Nr. 3065
Regest
Bündnis zwischen Erzbischof Gerlach von Mainz und dem Landgrafen Heinrich II. von Hessen.
D. Fritzlar fer. IV. p. Valentin.
Originaltext
Fritzlar. - Wir Gerlach von Gots Gnaden Ertzbischoff zu Mentze [et] c[etera]. vnd wir Henrich von derselben Gnaden Lantgreue zu Hessin, bekennen [et] c[etera] daz wir mit Rade vnsir Frunde bedirsyte vm Fryde vnd Beschirmunge vnser beitir Lant vnd Lude, vnd einen gemeinen Nutz derselbin, die in groszem Cryge vnd Zweyunge lange gewesin sin vnd gestanden hant, vns haben vireinit vnd sin ubirkomen mit ein eins Verbuntnisses vnsir bedir Lebetage, vnd abe wir Heinrich Lantgreue abegingen von Todis wegin, ee vnser vorgenante Herre von Mentze, so sal daz Virbuntnisse weren vnd blieben stende stete vnd veste mit Otten vnserm Sone, auch diewyle er lebit, vnd sal virbunden sin in alle der Wise, als wir vns virbunden han vnsir Lebetage zu vnserm obgenanten Herrn von Mentze als hernach geschrieben stet. Von ersten ist geredt zuschen vns, daz vnsir yclich dem andirn sin Lant, sine Lude, vnd sine Straze truwelich sal schurin, schirmen vnd behalden, vnd vnsir yclich dem andern sin Gud truwelich schirmen und behudin mit allir siner Macht innewendig Landis, wa vnsir einer daz von dem andern eyschit, odir wa wir daz irfarin; abir vszwendig yclichs Landis sal vnsir einer dem andirn mit funfzig Mannen mit Helmen beholfen sin, off des Kost, der den Dinst von dem andern eyschit. Ouch sal vnsir ein dem andirn mit funfzig Mannen mit Helmen sechs Mile vszwendig sins landis dienen vnd beholfin sin, wann man daz von ym heiset. In diz Virbuntnisse nemen wir off bede Syten aller vnser Man, Burgman, vnd Vndirtanen, die irs Rechten wollen by vns bliben, vnd irs Rechten vns mechtig machen; wer aber, daz da kein vnsir ein, odir vnsir eines Man, Burgman, oder Vndirtan yman vuirclagit vnd vuirmanit vor vns, mit Name, Raube, odir mit Brande anegryfit, so sulde der andir vndir vns off den der also angegriffen hat dem helfen, der anegriffen ist, truwelich vnd vnverczogelichen, ane Geuerde. Wer auch, daz kein vnsir Man, Burgman odir Vndirtan den andern mit Name, Raube odir Brande, vnd vuirclagit vur vns, angegriffen hette, vnd wulde dan darnach sins Rechten by vns bliben, so ensal vnsir keyner den odir die, die den Angriff getan hetten, virantwerten, sie enthaben dan den Schaden vore wiedir tan dem vnd den der Schade gescheen ist. Ouch ist geredt, wer iz, daz wir Festen gewunnen in diesem Virbuntnisse, die vnsir eins weren, vnd Pandis stunden, die Festen sal dem bliben, der sie virsaczt had; wer es auch, daz wir eine Festen gewunnen, die von vnsir eyme zu Leen rurte, die sollen wir brechin, vnd dem sie zu Leen geent, der sal daz Eygentum vnd Erbe, daz zu dem Slosze gehorit, behalden; werz abir, daz wir eine Vestin gewunnen, die vnsir keines were, odir von vnsir keine zu Leen rurte, die sulten wir semtliche behaldin odir brechin, wy wir daz dan semtlich zu Rade wurden. Nemin wir auch Fromen von den Vyenden an Gefangen, die Houbitlute sollen des Herren zuvore sin, des die Reise ist, die andern Gefangen sal man glich teilen nach der Manczal der Lude. Auch nemen wir von beden Syten in dicz Verbuntnisse Greuen Heinrich von Ho^eenstein Herrn zu Sundirshausen, Heinrich und Gunthir Greuen zu Swartzburg Herrin zu Arnstete, Greuen Syfrid von Wydichenstein, vnd sinen Son, wan er nit enwere. Auch han wir Ertzebischoff Gerlach vorgenant by Namen vszgenommen in diesem Virbuntnisse das Romische Rich, vnd den hochgebornen Fursten Marggreuen Fryderich zu Myssen vnsern lieben Getruwen, vnd vnsir Gebrudir Adolff vnd Johann Greuen zu Nassow, den Edeln Walrauen Greuen zu Spanheim, vnd Vlrichen Herrn zu Hanauwe vnsern Swagir, vnd vnsir Stad zu Erforte. Vnd wir Heinrich Lantgreue zu Hessin nemin auch in diesem Virbuntnisse daz Romische Rich, den Erwirdigen in Gott Herrn vnd Vatir Herrn Otten Ertzbischoff zu Medeburg vnsern Brudir, Herrn Lodewig Bischoff zu Munster vnsern Vettir, vnd die Erluchten Fursten Fryderich Marggreuen zu Myssen vnser Swagir, Ernsten Hirtzogen zu Brunswig den Jungen vnsern Eyden, den Erwurdigen Herrn Herrn Johan Apt zu Hersfelde, vnd Hermann vnsirn Brudir. Diz vorgeschrieben Virbuntnisse vnd Artickel darinne sampt vnd besundir hat vnsir ein dem andirn mit Truwen globit, vnd zu den Heilgin gesworn, stete, gancz vnd veste ze haldene, als vorgeschrieben ist, ane alle Geuerde. Dez zu Vrkund [et] c[etera].
Datum Fritzlar feria quarta post Valentini Martiris. Anno Domini MCCCL. sexte.
Nachweise

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Gerlach von Nassau · Hessen, Landgrafen, Heinrich II.

Weitere Orte

Fritzlar

Sachbegriffe

Bündnisse · Erzbischöfe

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Scriba, Regesten

Original

Wenck 2, UB

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 1217 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/1217> (Stand: 25.04.2024)