Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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↑ von Scotti, Ausmarsch und erste Kriegswochen des 5. Rheinischen Dragoner-Regiments von Manteuffel aus Hofgeismar, 1914

Abschnitt 5: Vorrücken auf Loguyon, Franktireurs

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Für den 10. August hatte der H. K. K. das weitere Vorgehen seines Kavallerie-Korps in die Linie Longuyon (3. K.D.) — Mangiennes (6. K.D.) befohlen.

In scharfem Tempo und mit nur unerheblichem Aufenthalt durch kleinere feindliche Trupps und einem tieffliegenden feindlichen Flieger erreicht die Division bei Montigny, östlich Longuyon, den Chiers-Abschnitt. Da wir hier aber in den Wirkungskreis der Festungsgeschütze von Longwy geraten, weicht die Division auf Longuyon selbst aus, das sie kampflos erreicht und besetzt. Im Begriff, die hier angewiesenen Unterkunftsräume bzw. Biwaks zu beziehen, und in den befohlenen Streifen aufzuklären, erreicht uns der Befehl zum schleunigen Rückmarsch in südöstlicher Richtung auf Meldungen über das Erscheinen starker feindlicher Heereskavallerie südlich Spincourt und deren Vormarsch in nordöstlicher Richtung.

In den engen Straßen von Longuyon, in denen sich unser Regiment gerade befand — Befehl: kehrt marsch! — und dann im Galopp den bereits außerhalb der Stadt befindlichen anderen Regimentern der Division nach. Während demnach die 3. K.D. die ihr gestellte Aufgabe kampflos lösen konnte, stieß die 6. K.D. bei ihrem Vorgehen auf starke feindliche Feldstellungen, aus denen heraus sie selbst überlegen angegriffen und sogar unter schweren Verlusten für sie zum Abbruch des Gefechtes gezwungen wird. Die sofort zur Unterstützung auf das Gefechtsfeld in Marsch gesetzte 3. K.D. kommt wohl noch — darunter wir — zur Schützenentwicklung, aber infolge der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr zum Gefecht, das inzwischen auch bei der 6. K.D. nach schwerem [S. 29] Verlauf beendet ist. Die Division geht daraufhin in dieser Nacht — wohl allen Teilnehmern in gleich fürchterlicher Erinnerung — wieder über den la Chiers-Abschnitt zurück. Das Dragoner-Regiment wieder in den Raum Boismont—Bazailles—Pierrepont.

Die von Longuyon direkt in diese Unterkunftsräume dirigierte Gefechts- und Große Bagage wird in dieser Nacht in Bazailles von Einwohnern überfallen und zersprengt. Erst am folgenden Tage trifft unter Führung des Feldzahlmeisters Jäger ein bei Ville au Montois gesammelter Teil derselben beim Regiment wieder ein.

Der 11. und 12. August ist der Aufklärungs- und Patrouillentätigkeit gewidmet, während das Gros der Division in den Unterkünften verbleibt.
Der Aufenthalt des Regiments in diesen gestaltet sich aber zum Teil recht ungemütlich, da das Franktireurunwesen erheblich um sich gegriffen hat.
So wird die 2. Eskadron in Pierrepont regelrecht überfallen und in den Straßen, aus Häusern und Gärten beschossen. Die Verwirrung steigert sich noch, als die Eskadron später von dem inzwischen bei der Division eingetroffenen Jäger-Bataillon 6¹ irrtümlich beschossen wird, was durch das mutige und geistesgegenwärtige Verhalten des Trompeters, Vizewachtmeister Wenzel, bald und ohne Verluste verhindert werden konnte. Scharfe Gegenmaßregeln werden von nun an ergriffen. So wird am 12. 8. eine Lichtsignalstation der Franktireurs auf dem Kirchturm von Beuveille zerstört, deren Tätigkeit während der Nacht beobachtet worden war. 7 Geiseln des Ortes wurden der Division übergeben.
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1. Das 2. Schlesische Jäger_Bataillon Nr. 6 aus Oels (Niederschlesien). ↑