Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1410 September 20

Die Kurfürsten fordern von Landgraf Hermann die Anerkennung der Wahl Sigmunds

Regest-Nr. 11985

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 14, Nr. 28 II. 2.
Stückbeschreibung: Papier, gut erhalten (lt. Findbuch).
Siegel: Von den drei unten aufgedrückten Siegeln nur noch Reste erhalten (lt. Findbuch).
Drucke: Deutsche Reichstagsakten Ältere Reihe 7, S. 47-50 Nr. 32.
Regesten: Deutsche Reichstagsakten Ältere Reihe 7, S. 47 Nr. 32.
Regest
Frankfurt. - Erzbischof Werner von Trier, Kurfürst Ludwig von der Pfalz und Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg an Landgraf Hermann, verkündigen, daß sie am gleichen Tag König Sigmund von Ungarn zum römischen König gewählt haben; Burggraf Friedrich nimmt für diesen die Wahl an; Anerkennung wird gefordert.

Wortlaut der Datierung

Gebin zu Franckenfurd of dem Meyne an samßtag sand Matheus des heilgin aposteln und ewangelisten abent nach Christi geburte in dem virzehinhundertsten und zehenden jare.

Originaltext
Von gots gnaden wir Wernher erzbischof zu Triere des heilgin Romschin richs in Welschin landen und durch das konigrich zu Arelat erzkanzelar, wir Ludewig palzgraffe bi Ryne des heilgin Romschin richs erzdruchses und herzoge in Beyern, und wir Friederich burggraffe zu Nuremberg, enbiedin dem hochgeborn fursten hern Herman lantgraven zu Hessen unser fruntlichin gruß. Lieber swager und frund. Als unser herre konig Rupprecht selige der leste Romsche konig dem got gnade von diesir welte gescheidin ist, had der erwirdige her Johann erzbischof zu Mencze uns Wirnher erzbischofe zu Triere und uns Ludwig palzgraffe bi Ryne obgnante iglichein besunder und andir unser mitdekurefursten her gein Franckenfurd uf sant Egedii dag nestvergangen zu einer wale eines kunftigen Romschen koniges beruffen mit sinen offin briefen, nemlich inhaltende: wer es das wir adir unser macht nit herkement, daz dan er mit andern kurfursten, die adir ire macht dan herkement, zu ende der wale folnfaren wollte, als auch die meinunge die gulden bulle ußwiset. Des sint also herkomen der vorgnante her Johann erzbischofe zu Mencze, herre Friederich erzbischof zu Colne, wir Wernher, und wir Ludewig vorgeschrieben, und danrach von des durchluchtigisten fursten und hern wegin hern Sigmunds kuniges zu Ungern etc. als eines marggraven zu Brandenburg des heilgin richs erzkammerers und kurefursten wir Friederich burggrave zu Nurenberg obegenanter mit siner vollen macht und gewalt under sinen uffin briefen und ingesiegeln nach ußwisunge derselbin gulden bulle her zu derselbin wale gesand. Und nach vil redin und tedingen, die sich dafon alhie undir uns und den andern vorgnanten kurefursten etwanne selbis und dicke durch unser trefftliche frunde virlaufen hand, han wir Wernher erzbischof zu Triere und wir Ludwig palzgrave bi Ryne, mit zufalle unser burggrave Friederichs als mechtiges boden unßers herren des kuniges von Ungern als eines marggraven zu Brandenburg und kurefursten stimme und willin und also mit dem merern teile der kuren und stimmen die of diese zit hie sint, in dem namen und zu lobe des almechtigen gots und dem heilgin Romschin richs zu troste mit redelicher ordenunge und geschickede demselbin unßern kunig Sigmund von Ungern zu Romschen konig zukunftigem keiser uf unser eide die wir darubir getan hand hude zuschin nune und zehin horen vor mittem dage eindrechteclich gewelit und gekorn. dieselbin wale und kure auch in dem rechten craft und macht habin soll, glich als ob sie von allin kurefursten einhelleclichen gescheen were nach ußwisunge der geschriebene setzde daruvber. Und wir burggrave Friederich habin zu stont von sunderlichem geheiße und machte, die auch under sinen offin briefin und ingesiegeln unser herre der kunig von Ungern uns daruf gebin und befolin had, des heilgin Romschin richs uns an stad und namen desselbin unsers herren in dem namen gots angenommen und von sinen wegin sines annemens folleclichen zugesagit. Dieß alles, in wellicher maß und wise eß sich ergangen had und gescheen ist, mit sollichen briefin und urkunden die darzu gehorent, habin wir offentlich clarer und eigentlichir hie of sand Bartholomeus kirchoff herren rittern knechten burgern und dem folke verkondin lassin, und verkunden eß auch uch mit diesem unßerm offin briefe, ersuchende und manenede, das ir bi den truwen und eidin als ir dem Romschin riche gewand sint den allirdurchluchtigisten fursten und herren hern Sigmunden obgnanten nu von gots gnaden Romschen konig unsern und uwern rechten herren davor haltent und habent, und ime auch dunt gehorchent und gewartend als ir von rechte einem Romschen kunige tune sollent, of daz daz ir des obgenanen unßers und uwers herren des Romischen kuniges und des heilgin richs hulde und gnade erwerbin und darinne virlihin mogent. Gebin zu Franckenfurd of dem Meyne an samßtag sand Matheus des heilgin aposteln und ewangelisten abent nach Christi geburte in dem virzehinhundertsten und zehenden jare under unser drier ufgedrocketem ingesiegel.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Ausstellungsort

Frankfurt

Aussteller

Trier, Erzbischöfe, Werner von Falkenstein · Pfalz, Kurfürsten, Ludwig III., der Bärtige · Brandenburg, Kurfürsten, Friedrich I.

Empfänger

Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Siegler

Trier, Erzbischöfe, Werner von Falkenstein · Pfalz, Kurfürsten, Ludwig III., der Bärtige · Brandenburg, Kurfürsten, Friedrich I.

Weitere Personen

Sigismund, Kaiser · Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Rupprecht I., König

Weitere Orte

Trier, Erzbischöfe · Pfalz, Kurfürsten · Nürnberg, Burggrafen · Ungarn · Mainz, Erzbischöfe

Sachbegriffe

Königswahlen · Wahlen, Unterstützung bei · Kurfürsten · Erzbischöfe · Burggrafen · Wahlen, Bestätigen von · Goldene Bulle

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

RTA 7

Original

RTA 7

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11985 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11985> (Stand: 19.04.2024)