Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1463 Februar 11

Brief Landgraf Heinrichs an seinen Bruder Ludwig

Regest-Nr. 11967

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv Schublade 6, 54.
Drucke: Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 133-134 Nr. 19.
Regesten: Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 133 Nr. 19.
Regest
Marburg. - Landgraf Heinrich an Landgraf Ludwig. [Heinrich teilt hierin seinem Bruder mit, daß der Kurfürst Friedrich von der Pfalz und der Graf von Katzenelnbogen in Worms zusammenkommen wollen, um den Streit zwischen den beiden Anwärtern auf den Mainzer Erzbischofsstuhl, Adolf von Nassau und Dieter von Isenburg, beizulegen].
Originaltext
Bruderlich liebe und truwe und was wir alleciit liebis und gutis vermugen zuvoran, hochgeborner furst, fruntlicher liebir bruder. Durch was orsache zu uwir liebe unßer cantzler am nehsten geschigt gewest ist, haben uwir liebe wol inner daz ihems im von uwir an uns zu bringen bevalen ist von ime an uns nach uwern willen gebracht, das wir dann auch also ingnomen und enphangen haben, und verstehin darinn nit anders, dan uwir gnaden meynunge solich anbrengen uns uwir liebe zu schrieben und daz ihens daz an uns gelangt ist, zu erkennen zu geben anzeigunge giebt, und ist uns solichs in kurtzem von von unßerm glaublichem guten frunde zu wissen getan und gesagit, wie unßer ohem der pfaltzgrave, der von Krage unßer swager, von Isenburg bischoff Diether und unßer swehir von Katzenelnbogen balde zu eynem tage gein Wormeß komen sollen und den irthum itzt zuschen den bischoffen in eine rachtunge und vereynunge komen lassen, die roege bereit traffen und gefunden sin sollen, der selbe unßer frunt hait uns auch zu verstehin gegebin und gesagit, so der von Nassauw verbliebe, wisse er, das uwir liebe und wir die nesten sin sollen widder die er sich hengen und gebin wollen, solichem anbringen an uns also gethan wir gantz glauben. Und darumb nu und nachdem wir dann von uwer liebe durch unßern cantzler vernemen, so ist nicht myner uns beidesampt daruff zu stellen, dem so daz komen sollte, widderstant zu thunde eyne gantze noitdurft, das wir dann unvertzwivelt, so wir unßer dinge eyns sin, hoffen mit gotis hulffe wol zu thunde, und wer es daz wir zu solichem dage geeischet ader die unßern schicken wurden, das wir dann darinn gestrauwen muchten, das solicher rachtunge abelegunge ader verlangerunge gesche, gibt uns disßs uwir liebe anbringen orsache und sin des auch geneigtis willen, und nach wir nu further vernemen, ir des uwern uch verschreben ader zugesagit, auch uwirs geledden schadens nit herubert noch vergnugit sin, wir auch desselbenglichen, so ist unßer ernste gute meynunge, das uwer liebe darzu gedencken, desselbenglichen wir auch zu thunde vermeynen uns darinn trostlich und behulflich zu sinde, dem wir dann uwir liebe widderumb mit willen also auch thun wollen, bis so lange wir die slosße und stete inbracht und herlangt haben, das uns dann von allen siethen eyne gantze noitdurfft, so wir nit anders vermircken, komen sin will, hirinn wollen sich uwir liebe gutwillig und zum besten nach gelegin sachen halten und bewiesen, als uns nit zwivelt ir gerne thud, verdienen wir gerne, dann worinn wir uwer liebe zu willen und dinste gesin muchten, sin wir willigen gemutis. Wann uwer liebe dissen brieff gnuglich gelesin haben, so wollen en uwer liebe zerissen. Gebin zu Marpurg under unserm ingesigel des frietages nach Scolastice virginis anno etc. lxiii°.
Hinrich von gotis gnaden lantgrave zu Hessen grave zu Cziegenhayn und zu Nidde etc.
(Äußere Adresse:) Dem hochgebornen fursten hern Ludewige lantgrafen zu Hessen, graven zu Cigenhayn und zu Nidde etc. unßerm fruntlichen lieben bruder. Im selbs in sin hanndt.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich III. · Hessen, Landgrafen, Ludwig II. · Pfalz, Kurfürsten, Friedrich I., der Siegreiche · Mainz, Erzbischöfe, Adolf II. von Nassau · Mainz, Erzbischöfe, Diether von Isenburg · Katzenelnbogen, Grafen, Philipp II.

Weitere Orte

Marburg · Mainz, Erzbischöfe · Worms

Sachbegriffe

Brüder · Kurfürsten · Mainzer Stiftsfehde · Streitigkeiten, Vermitteln in · Erzbischöfe · Landgrafenitinerar · Grafen · Kanzler · Briefe, vertrauliche

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Original

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11967 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11967> (Stand: 24.04.2024)