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Regesten der Landgrafen von Hessen

1462 März 7

Landgraf Ludwig erhält für seine militärische Hilfe eine Pfandschaft von Mainz

Regest-Nr. 11961

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urkunden, Verträge mit Mainz. Nur noch winziges aufgezogenes Stück vom Schluß vorhanden.
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Urkunden, Verträge mit Mainz. Papier, von Kanzler Konrad Volghard, Dechant der St. Martinskirche in Kassel 1476 September 27 vidimierte Abschrift; Staatsarchiv Marburg, Akten, Abteilung Mainz. Ohne Datum, vidimiert, noch aus dem 15. Jahrhundert.
Drucke: Falckenheiner, Städte und Stifte, Nr. 34 (kurzer Auszug); Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 69-78 Nr. 4.
Regesten: Gundlach, Mainzer Stiftsfehde, S. 69 Nr. 4.
Regest
Eltville. - Erzbischof Adolf von Mainz verpfändet dem Landgrafen Ludwig für die gegen Diether von Isenburg zu leistende Kriegshilfe wiederlöslich für 14000 rhein. Gulden Hofgeismar, Duderstadt, Gieboldehausen und die Pfandschaft an Schöneberg und Gieselwerder, verzichtet auf seine Ansprüche auf das Schloß Weidelsburg und die Schönbergischen Lehen, und vergleicht sich wegen der Wüstung Giffendorf.
Originaltext
Von gottis gnaden wir Adolff, erwelter und bestetigter zcu Menntz, des heiligen romischen reichs durch Germanien erczcanczler und churfurst, bekennen uffintlichen an diessem brieve vor uns, alle unser naichkomen und stifft, und thun kundt allirmenglichen, naichdem wir von versehunge unsirs allirheilgesten vaters babsts Pii des andern mit verwilligunge des allirdurchluchtigsten und groißmechtigsten fursten und herren hern Friderichs, romischen keisers, zcu allen zciiten merern des richs, herczogen zcu Osterreich etc., unsirs allirgnedigsten herren, zcu dem stifft zcu Mentz komen und durch die wirdigen und ersamen techand und capittel desselbin unsirs thumstiffts zcu Menntz uffgnummen sin an demselben unsirm stifft und sinen zcubehorungen; her Diether von Isenburgk, der sich des undirwunden hait und doch von dem gnanten unsirm allirheilgesten vater dem babst mit raide der enwirdigsten siner und der heiligen romischen kirchen cardinaln durch mirgliche orsache entsatzt ist worden, des er abir nicht achtet, sundern mit sampt sinen zculegern daruber torstiglichen sich undirstehet, uns des gemelten unsirs stiffts und siner zcubehorunge zcu behindern und die geweltiglichen vorzcubehalten, des wir uns mit gottis des almechtigen unser herren und frunde hulffe mit noitdurfftigem widderstande hoffen uffzcuhaltten, den gnanten unsirn stifft und sine zcubehorunge von ime zcu unsern handen zcu brengen, dorumb haben wir uns mit gutem raite und vorbedaichten mude, auch mit wissen, willen und vulbort der gnanten unsir liebin andechtigen techands und capittels unsers thumstiffts zcu Menntz vor uns, alle unser naichkomen und stifft mit dem hoichgebornnen fursten hern Ludwigen, landgrafen zcu hessen, graven zcu Czygenhayn und zcu Nidde, unserm besundern lieben herren und frunde, vertragen und ubirkomen, das derselbe unser herre und frundt sich zcu uns gethan und in hulffe widder den gnanten von Isenburgk, hern Ludwigen sinen bruder, die stait zcu Menntz, und die ine undirthan sint, gegebin hait, dorumb sollen und wullen wir dem gnanten unserm herren und frundt zcuvorn geben und vergwissen vierczehintusendt guter gnemer rinischer gulden gut an golde und swer gnug am rechten gewichte Frangkfurter weherunge. Und uff das der gnanter unsir herre und frundt vor sich, sine erben und nachkomen solicher bezcalunge der vierzcehentusent gulden vorgnanter weherunge deste sicherer und gewisser sin muge, so habin wir obgnanter Adolff, erwelter und bestetigter zcu Menntz etc. vor uns alle, unser naichkummen, auch die vorgnanten thumdechandt, capittel und stifft demselben unserm lieben herren und frunde, sinen erben und naichkomen, vor solich itztgemelt summen gulden recht und reddelich in verspruchs und ampts wise ingethan und verschrebin, thun ine davor inn und verschriben geinwertiglichen in und mit crafft diesses brieffs diesse hernaichgeschreben unsir und unsirs stiffts slosse, stedde und ampte, die wir siner liebe vor ostern nehistvolgenden naich dat diesses brieffs inantwerten und zcu sinen handen wissen sollen und wullen unverzcuglichen, mit namen Geißmar, Duderstait, Giebeldehusen und die pfandschaft an Schonenbergk und Gyßelwerder mit allen und iglichen derselben slosse und stedde zcu- und ingehorungen, es sie an gerichten, dorffern, luten, gutern, zcollen, gleiten, renthen, zcynsen, oblyhen, zcehinden, ackern, wiessen, molen, wassern, fischeryen, wonnen, weiden, wiltpannen, manschafften, lehenen, lehinscheften und allen andirn zcubehorungen, kleyn und grois, genant und ungenant, gesucht und ungesucht, wie und wilchermaissen die und mit was namen sie gnant sint, keins ußgescheiden, sundern in allirmaissen als unsir vorfarn seligen, unsir stifft zcu Menntz und wir die bißher innegehabt und besessen habin, dan alleyne unsir und unsirs stiffts geistliche fryheit und herlichkeit, auch geistlich und werntliche ritterlehin, wie die unsir vorfaren seligen und unsir stifft zcu Menntz bißher innegehabt, gebrucht und gnossen han, doch unschedelichen dem egnanten unsirm lieben herren und frunde von Hessen, sinen erben und naichkomen an andirn diessen vorgeschrebin iren zcubehorungen, also das der obgnant unsir liebir herre und frundt von Hessen, sine erben und naichkomen soliche obgnanten unsir und unsir stifftes slosse, stedde und ampte mit gerichten, rechten, herlichkeiten, gebieten, diensten, dorffern, guldten, renthen, zcynsen, zcehinden und nutzungen wie vorgerurt ist, innehaben, gebruchen, gniessen, setzen, entsetzen, alle nutzunge davonn uffnemen, darmidde naich allem irem willen, wie ine beqwem und eben ist, thun und laissen sollen und mugen, an alle unsir, unsir naichkomen und stiffts adir eins iglichen von unsir adir irer wegen hindernisse, irrunge adir intragk, die auch mit amptluden naich iren nutz und willen besetzen und bestellen, der auch nicht rumen noch abtreten, biß so lange das wir, unsir naichkomen und stifft zcu Menntz ine die obgnanten summen vierzcehintusent guter rinischer gulden an eyner summe gutlichen bezcalet und ußgericht haben, das ine gnuget, doch also, das unsir lieber herre und frundt mehirgnant, sine erben und naichkomen die innewoner der gnanten unser slosse, stedde und ampte bie allen iren fryheiden und altherbraichten gewonheidten bliben laissen und nicht hoher, dan so sie bißher von unsirn vorfaren und stifft gehabt und bleben sint, bedrangen und benotigen, sie auch glich sinen eigen landen und luthen schutzen, schuren, schirmen und verteidingen sal ungeverlichen. Hiruff sint wir mit dem obgnanten unsirm lieben herren und frunde von Hessen ubirkomen, das sine liebe in eigener personen eynen zcogk uns zcu hulffe mit funfzcehinhundert pferden reisiges gezcuges, auch funfzcehinhundert trabanten und darzcu reysewagen, als vil uff solich volk noitdurfftig ist, thun sal und will widder den gnanten von Isenburgk, sinen bruder, und die ine undirthan sint, uff zciit und an stedde als wir siner liebe zcu erkennen geben werden, doch uff unser verlegunge, kost, soldes und schaden, inmaissen hernaich gerurt wirdet. Also das wir siner liebe eynen ganczen maynden vor angange des egemelten zcogks drythusent gudir rinischer gulden, die uns an eynem hernaichgemelten wochengelde abgehen sollen, in sin huß gein Cassel schicken sollen und wullen ane verczyhen und ane verhalten, dmait sine liebe den funfzcehinhundert trabanten eynen mainden solt zuvornt gegebin und ußgerichten muge, alsdan sin liebe mit solichem gerurtem reisigen gezcuge, fußvolke und wagen angezcogen und zcu felde komen ist, sullen und wullen wir siner liebe darnach, alßlange er von unsirnt wegen zcu felde blibt, von anfangs sins ußzcogs uß sinem huse zcu Cassel biß widder uß dem felde dahyn in sin huß, alslange das wehirt, iglich wochen insunderheit gewißlichen und ane alles verczyhen drythusent guter rinischer gulden nutzlich reichen, ußrichten und bezcalen, davonn sal sine liebe die vorgnanten trabanten und wagen versolden, auch sich, sinen reisigen gezcugk, trabanten und wagen verkostigen, und was sin liebe mitsampt den sinen in solichem egemelten zcoge und unsir hulffe schadens nehmen worde, wilcherley und worane der were, ußgeslossen thoide lude, wullen wir alspalde der egemelt zcugk geendet wirdet, zcwene unser rethe, und der gnanter unsir herre und frundt von Hessen auch zcwene siner rete darzcu gebin, vor denselben vier rethen sollen soliche scheden berechent werden; was dan die erkennen, das kuntlicher und reddelicher schade sie, alsvil der an eyner summe machen wirdet, sal der gnant unsir liebir herr und frundt mit sampt den scheden, kost und zcerunge, so sin liebe hievor gereide in unsirm dienst gelidden und gethan hait, die alsdan auch berechent und erkant sollen werden uff solich obgnanten slosse, stedde und ampte slahen und solich obgnanten slosse, stedde und ampte slahen und solich gelt mit der obgnanten summen uff denselbin unsirn slossen, stedden, ampten und iren zcubehorungen haben, also das wir, unsir naichkomen und stifft zcu Menntz ime, sinen erbin und naichkummen soliche erkant berechent und kuntliche scheden mit der obgnanten summen auch gutlichen ußrichten und bezcalen sullen und wullen, ungeweigert und an alles geverde. Wer es auch, das in ergerurtem heerczoge, den der gnant unsir liebir herre und frundt uns zcu hulffe thun wirdet, etliche slosse, stedde und vestenunge gewunnen wurden, die unsir und unsirs stifftes eigenthum, pfandschafft oder lehin weren, adir ander die nicht zcu unsirm stiffte gehoirten, die sollten uns und unsirm stiffte volgen; was abir dorinne von profanden, pferden, harnasch adir andirm gewunnen worde, das sollte geteilet werden naich erkentnisse unsir allirteils rete, nemlichen von uns vier, von unsirm liebin herrn und frunde herczogen Wilhelmen von Sachssen zcwene, und von dem gnanten unserm herren und frunde von Hessen zcwene darzcu gegeben, abir die gefangen sollten uns alleyne zcustehin. Was sich auch slosse, stedde adir vestennunge ungenotigt ergebin wurden, ehir die gnanten unsir herren und frunde von Sachssen und Hessen in das felt qwemen, das sollte uns zcu gute gehen und ine nicht. Was sich abir slosse, stedde adir vestenunge, so sie zcu felde in der vhiende lande weren, ungenotigt ergebin worden, daruß sollte ine beiden von profanden gereicht werden nach beretnusse der vorgnanten achte unsir beiderteil rethe. Wurde auch gebrandschatzt adir gedinget, wo die gnanten unser herren und frunde vhiendt weren adir wurden und sich verwaret hetten adir verwarunge theden, das sollte halb uns und die ander helffte ine beiden volgen. Item der vorgnant unsir herr und frundt von Hessen sal auch in unsir hulffe den kryg uß bliben, doch also das wir ime die summe gelds drythusent rinischer gulden alle wochen, inmaissen vorgerurt ist, gebin bezcalen und dorane nicht sumig noch fellig werden sollen noch wullen durch keynen behelff, wie man den erdencken magk. Wir sollen noch wullen uns auch hinder siner liebe nicht richten noch absinnen, er werde dan midde doringezcogen. Und ob ime adir den sinen diesser hilffe adir vhede halben in zukunfft ichts noit wurde, von weme adir wie das geschee, des sollen und wollen wir mit unsern landen und luden widderumb bie ime bliben, bynnen und bneffenhalb der vhede, und so wir von siner liebe wegin darin qwemen, sollte sich sine liebe des hinder unsn icht richten ane geverde, doch unvergriflichen ime an diesser unsir verschribunge der slosse, stedde und ampte vor die vierczehinthusent gulden, auch vor solt, kost und scheden, wie obgerurt ist. Und ob sichs begebin wurde, das dieser unsir kryge halbin jmands, wer der were, uns und unsirn stifft verloben, versweren und verorfheden solte, dorinne sollen und wullen wir die obgnanten unsir herren und frunde von Sachssen und Hessen, auch ire lande, lude und undirthanen midde zcyhen und sie in solichen orfheden middebegrieffen unvergessen und ane geverde. Es sal und magk auch der obgnante unsir lieber herr und frundt von Hessen die vorgemelten verpfanten slosse Schonenbergk und Gysselwerder zcu sich bringen und loesen von den ihennen, die ire gelt daruff habin und solichs berurt, wilchs jars und wan ime das ebin ist, vor so vil gelts als daruff stehit adir so nehist sie mugen, und dan dieselbin slosse mit iren nutzen und zcubehorungen innehabin, gnyessen und gebruchen, bis das wir adir unsir nachkummen und stifft die mit sampt den andern obgnanten slossen, stedden und ampten vor die vierczehinthusent gulden und vor solich gelt, damidt sie diesselben verpfanten slosse zcu sich braicht hetten, auch die summe der scheden, wie fiel der sin wurde, als obgemelt ist, widder zcu uns bringen und abeloisen, als wir unsir nachkomen und stifft thun mugen, wan uns das ebint, des sie uns auch zcu staten sollen, doch also das wir ine soliche ablosunge eyn gancz jar zuvorn verkundigen, und ine dan zcu ußgange des jars naich gethaner verkundigunge solich obgemelt vierczehinthusint gulden, auch was sie vor die verpfanten slosse ußgelegt hetten, und die ufgeslagin summe scheden alles an eyner summe in der stait zcu Molhusen unverzcuglichen ußrichten und bezcalen sollen und wullen, ane iren chaden und an geverde. Auch ist beteidingt, das der gnant unser herr und frundt von Hessen, sine erbin und naichkomen an den vorgnanten slossen noitdurfftigen buw thun mugen, doch also, wan sie solichen buw thun wollten, das sollten sie uns adir unsirn naichkomen zcu verstehin gebin, solichs zcu besehen, und die buwe mit unsern wissen und willen anzcuslahen und zcu volnbringen; wurden dan wir adir unsir naichkomen, so uns das zcu wissen gethan were, sumig da bie zcu schicken, so muchten sie solichen buw kuntlichen thun; was sie dan also verbuwen worden, sollten sie auch an denselben slossen habin und des in der ablosunge mitsampt den egemelten summen von uns adir unsirn naichkomen und stifft gnuglich ußgericht und schadelois gehalten werden, ungeweigert und an alles geverde. Sunderlichen ist beteidingt umb die subsidia und geistliche beswerunge, das wir, alspalde wir unsirs stiffts zcu besesß kommen, zcwene unsir rethe und der gnant unsir liebir herre und frunt von Hessen auch zcwene siner rethe darzcu gebin, die davonn handeln, erkennen und setzen sollen, wie es damit naich altem herkomen und billichkeit furter bestentlich und reddelich gehalten werden und eyn nuwer taxe der cloister und geistlichen lehin gescheen sal; kunden die vier nicht eyns werden, so sollte der edler und wolgeborner unsir liebir getruwer und vettir Walrave grave zcu Waltecken darubir eyn obman sin und darinne eyn mererteil machen, da bie solt es dan bliben und unverandert gehalten werden. Wurden wir auch vor zciit des vorgemelten veltzcogs zcweyhundert adir dryhundirt pferde reisiges gezcuges bedorffen, die will uns der gnante unsir herre und frundt landgrave Ludwig schicken uff unsir kost und scheden, wan wir ime das vier wochen zuvorn verkundigen, doch also das er die obgerurten slosse, stedde und ampte zcuvor innehabe, inmaissen vorgemelt ist; wo wir abir gein dem gnanten unsirm herrn und frunde von Hessen mit insetzen und ubirantwerten der obgemelten slosse, stedde und ampte vor die vierczehinthusent gulden und ufgeslagen scheden, auch mit ußrichten der drythusent gulden eynen mainden vor sinem erhebin des veltzcogs gein Cassel zcu schicken und darnaich im felde alle wochen drythusent gulden uß und in sin huß sumig wurden und dem allem und iglichen nicht naichqwemen, wie obgerurt ist, so sal sine liebe solicher obgemelten hulff uns zcu thunde nicht verbinden noch pflichtig ime auch unvergrifflichen an schaden und des an naichredde sin und bliben. Und ob der veltzcog abginge, so sollten wir dem gnanten unsirm herren und frunde von Hessen die drythusent gulden vier wochen zuvorn zcu senden, auch darnaich alle wochen drythusent gulden zcu gebin nicht pflichtig und er uns des zcugs halbin nichts verbunden sin, doch siner liebe an den vierczehinthusent gulden uff den obgnanten slossen, stetten und ampten, auch an den scheden, ob die sin liebe ander unsir hulff halbin enpfangen hett adir enpfinge, an denselbin slossen, stedden und ampten zcu bewisen unschedelich. Hiruff versprechin wir in crafft disses brieffs, das wir dem obgnanten unsirm liebin herren und frunde von Hessen, sinen erbin und naichkomen disser ubirkomunge und obgemelten insatzunge unsir slosse, stedde, ampte und irer zcubehorunge von unsirm heilgesten vater dem babst, auch unsirm gnedigsten herren dem romischen keiser, gnugliche verwilligunge und bestetigunge ußrichten und bynnen vier mainden den nehisten naich dat. diesses brieffs volgende in ire gewalt geantwertet schicken sullen und wullen unwidderredt an alle ußzcuge argelist und geverde. Auch han wir Adolff, erwelter und bestetigter zcu Menntz etc., thumdechandt und capittel vor uns, unsir naichkomen und stifft zcu ewigen tagen vertzicht gethan und verczyhen geinwertiglichen in und mit krafft diesses brieffs uff die ansprache am slosse Wedelberge und den Schonenbergischen lehinen, uns der furter liebin herren und frundt vorgnant, sine erbin und naichkomen darmidde gancz gewerden laissen als mit andern iren eigen gutern und slossen. Als auch bißher zcuschen unsirn liebin getruen, den von Ameneburgk und den von Kirchayn der wustenunge halbir, gnant das Gebichendorff etlich gespenne und zcweitracht gewesen, davon zcuschen unsern vorfarn seligen und der herschafft von Hessen unwillen entstandin sin, solichs vortermehir zcu verkomen, habin wir uns mit willen wissen und verhengnisse thumdechands und capittels unsirs thumstiffts zcu Menntz mit dem mehirgnanten unserm herren und frunde von Hessen dorumb vereynigt, so das wir solicher schelunge halbir uns in fruntschafft adir in rechte darumb zcu scheiden uff den edeln Philipsen graven zcu Hannaw, unsirn liebin getruwen, gegangen sin, doch also, das er solichen scheidt in der gute adir im rechte nicht austhun unde setzen sal, dan das die gnante wustenunge das Gebichendorff furter mehir zcu ewigen zciiten mit alle siner zcubehorunge die helffte zcu unsirm slosse ameneburgk und die andir helffte zcum Kirchayn darundir gelegen gehoren und da bie unwidderuefflichen und ane allirmenlichs intrag bliben sal, des sie sich da von beiden teiln ir iglichen zcu der helffte gehalten und der naich irem besten willen und und nutz gebruchen und gniessen sal ane geverde. Und wan solich losunge der vorgerurten slosse, stedde und ampte von uns adir unsir naichkomen gescheen wurde, so sollen und wullen wir, unsir naichkomen und capittel uff soliche verczicht am Wedelberge und schonenbergischen lehenen, auch des scheides halbir, Gebichendorff belangende, auch der satzunge die subsidia und geistliche beswerunge berurende dem gnanten unsirm frunde von Hessen eyne verschreibunge gebin, das eyn solichs zcu ewigen tagen bie macht blibe wie vorgerurt ist. Und solich verschribunge sal gescheen und ubirgegeben werden, ehir unsir liebir herre und frundt soliche slosse, stedde und ampte uns adir unsirn naichkomen zcu losen gebin, alles an geverde. Des alles zcu warem orkunde und bekentnisse han wir obgnanter Adolff, erwelter und bestetigter zcu Menntz etc., unsir ingesigel vor uns, unsir naichkomen und stifft mit rechter wissen an diessen brieff thun henken. So bekennen wir Richart von Obirsteyn techand und das capittel des obgnanten thumstiffts zcu Menntz, das diesse ubirkomunge, beredtnisse, insatzunge, verczicht und verschribunge in allen und iglichen obgemelten stucken, puncten, artikeln und iren inhaltungen mit unserm raite, guten willen ,wissen, verhengnisse und vulbort ergangen und gescheen sin, geredden und versprechen in guten waren truwen vor uns, unsir capittel und naichkomen mit diessem geinwertigen brieffe das alles als vil uns des berurt, in allen sinen synnen, begriff und meynungen ufrichtig, strack unnd vulnkomen unwidderueflich zcu halten, zcu folnstrecken, zcu volfuren und dawisser durch uns selbst noch imands von unsirntwegen nicht zcu sin noch zcu thunde mit worten noch mit werken, mit gericht adir an gericht, geistlich nocht werntlich, heymlich adir uffinbar, noch sust durch keynen wegk in keinerlei wise, wie man das ummer erdencken magk. Und ob wir in unsirm capittel zweitrechtig, irrigk und uneyns weren adir wurden, das sollte dem obgnanten unsirm gnedigen herren von Hessen, sinen erbin und naichkomen an diesser verschribunge und allen iren inhaltungen unverletzt, unvergriflichen und an schaden sin und bliben, an alles widderueffen, ußredden und behelffen uff ewigkeit. Hirinn alle argelist und geverde gentzlichen ußgeslossen und hindangesatzt. Und des zcu mehirer sicherheit habin wir unsirs capittels groisse ingesigel wissentlich an diessen brieff zcu des obgnanten unsers gnedigen herren von Menntz ingesigel gehangen. Geben zcu Eltvil am sonntage Invocavit anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo secundo.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Adolf II. von Nassau · Hessen, Landgrafen, Ludwig II. · Mainz, Erzbischöfe, Diether von Isenburg · Friedrich III., Kaiser · Pius II., Papst · Kassel, St. Martin, Dekane, Konrad Volghard · Thüringen, Landgrafen, Wilhelm II. der Tapfere · Waldeck, Grafen, Walrad I. · Hanau, Grafen, Philipp I., der Ältere · Mainz, Domdekane, Richard von Oberstein

Weitere Orte

Eltville · Mainz, Erzbischöfe · Hofgeismar · Duderstadt · Gieboldehausen · Schöneberg (Landkreis Kassel) · Gieselwerder (Landkreis Kassel) · Weidelsburg (Landkreis Kassel), Burg · Giffendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) · Österreich, Herzöge · Mainz, Stift · Kassel, St. Martin · Frankfurt, Währung · Kassel, landgräfliche Residenz · Sachsen, Herzöge · Mühlhausen · Kirchhain · Amöneburg

Sachbegriffe

Erzbischöfe · Pfandschaften · Pfänder, Einlösungsrecht an · Mainzer Stiftsfehde · Hilfe, militärische · Währungen, Rheinische Gulden · Rechte, Verzicht auf · Lehen · Burgen · Wüstungen · Kaiser · Herzöge · Päpste · Dekane · Kapitel · Währungen, Frankfurter · Gerichte · Dörfer · Zölle · Renten · Zinsen · Geleitswesen · Äcker · Wiesen · Mühlen · Fischereien · Weiden · Wildbanne · Leibeigene · Lehen · Söldner · Heere, Ausrüstung für · Pferde, reisige · Lehen, ritterliche · Ämter · Amtmänner · Dienste · Schadensersatzforderungen · Räte · Schadensregelungen · Festungen · Beute, Aufteilen der · Gefangene · Lösegeldzahlungen · Instandhaltungsverpflichtungen · Harnische · Grafen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Original

Gundlach, Mainzer Stiftsfehde

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11961 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11961> (Stand: 16.04.2024)