Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1299 April 14

Entscheid im Streit um die Besteuerung Mainzer Untertanen in Hessen

Regest-Nr. 11846

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Übersetzung, Stadtbuch Nr. 64, eingetragen durch Stadtschreiber F.
Drucke: Demandt, Quellen Fritzlar, S. 277 f. Nr. 97.
Regesten: Demandt, Quellen Fritzlar, S. 277 Nr. 97.
Regest
Genannte Schiedsleute des hessischen Landgrafen und des Mainzer Erzbischofs entscheiden in der Klage von Dekan, Kapitel und Bürgern zu Fritzlar gegen den Landgrafen über ungerechte Besteuerung von Gütern Mainzer Untertanen in hessischen Gebieten.
Originaltext
Alle den dy diese keynwortige schrifft sehin, den sy kunt mit disem briebe, daz des dinstages nach dem Palmentage zu Homberg vor den viren mit namen Dyderiche geheißin Schutzesperg, Wygande geheißin Wars, von des herren des ertzebischoffes wegen czu Mentze geheischit unde gesast, Dyderiche von Elbene unde Tammen von Allenhusen, von des herren des lantgraven wegen datczu geheischet unde gesast, alse dy herren der techin unde capittil der kirchin czu Fritzlar unde dy burgere darselbis swerliche geklaget han darubir, daz dy amptlude des lantgraven setzin geschoß unde bede in iren gebyden ubir dy gude der vorgenanten heren unde burgere, daz bisher ungewonlich ist gewest, worumme wir vorgenanten rittere unde ich Lodewig geheißin Kalp, eyn obirman, sint eyndrechtig worden in disser wise unde sprechin vor recht.
Wir sprechin eyntrechtliche unde mit eynander, daz keyn furste, he sy geistlich oder werntlich, grebe, frye, rittir oder wer gebyde had, der da will setzin in synen gebyden lantbede oder pene, dy sal setzin in dy gude in den gebeyden gelgen sint, willich dy sint, etzliche lantbede oder pene, sunder ist es, daz he geschoß nicht virlaßin will, der mak unde sal daz setzin uff dy lude, dy in deme gebyde sitzinde sint, also daz dy gude, willich dy sint ,dy in den gebyden liggen, von geschoße sollin gentzlich uzgenomen sin. Unde wer daz bisher getan had, der sal es beßirn oder widdertu^en. Wer ouch, daz hir nochmals tede, der solde mit eyner pene vorfallin sin, dy der herre der ertzebischoff zu Mentze unde der herre der lantg(rave) gesast han in iren brieben. Vortme sprechen wir eyntrechtliche, daz sy der herre der ertzebischoff oder der herre der lantg(rave) oder ire amptlude, wilcher es sy, dy also geschoß han gesast in dy gude etzwilchir, den sollin sy gnugtun unde sollin iren amptluden gebiden, daz sy dy ding widderheischen unde beßirn noch der pene, als darczu gesast ist.
Diser geschicht czu vestenunge so han ich Lodewig ritter genant Kalp myn ingesigel an disen brieb gehangen. Datum anno domini M°CC°XC° nono die ut supra.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich I. · Mainz, Erzbischöfe, Gerhard II. von Eppstein · Schultzesberg, Dietrich · Wars, Wigand · Elben, Dietrich [I.] von · Allenhausen, Tammo von · Kalb, Ludwig

Weitere Orte

Mainz, Erzbischöfe · Fritzlar, Bürger · Homberg

Sachbegriffe

Schiedsleute · Streitigkeiten, Vermitteln in · Erzbischöfe · Klagen · Dekane · Steuern, ungerechte · Untertanen, Mainzer · Kapitel · Bürger

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Quellen Fritzlar

Original

Demandt, Quellen Fritzlar

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11846 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11846> (Stand: 29.03.2024)