Regesten der Landgrafen von Hessen

Erweiterte Suche »
Ergebnismenge »
Treffer 105 von 1017

1379 März 3

Heinrich Zintgrebe vererbt seine Lehen an seinen Sohn und Schwiegersohn

Regest-Nr. 11780

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Marburg, GR Weidenhausen. Notariatsinstrument auf Pergament.
Drucke:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 87-89 Nr. 91.
Regesten:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 87 Nr. 91.

Regest

Kassel. - Johann Zintgrebe erkennt durch Notariatsinstrument an, daß sein verstorbener Vater Heinrich Zintgrebe von Eschwege letztwillig seine landgräflichen Lehen zu Weidenhausen, Wellingerode und Niederhone an ihn selbst und seinen Schwager Walter Schochhase zur gesamten Hand übertragen habe.

Originaltext

In Godes namen amen. Kund sy allen den dy disen briff unde uffenbar instrument ansehent, lesint oder horent lesin, daz in dem jare do man zalt nach Crists geborte dusint unde dryhundert jare dar nach in dem nune unde sybentzigisten jare, in der eersten indictien, in dem eersten jare der cronunge des allirheyligisten in Gode vatirs unde herren hern Urbanes des sestin babstis, uff den dritten tag des mayndes den man nennet Mertz, des selben tages tzů mittemtage oder da by, in der stad tzů Cassele, in des spitales kirchen sente Elsebeth, daselbes vor mir uffenbar scriber von keysirlicher gewelde und den erbern getzugen hy^e nach gescreben stend quamen dar geinwertiglichen dy bescheyden lude Walther Schoychehase von Cassele unde Johan Heinrichs Cintgreben von Eschenwege seligen son zu Mentzir bischtům. Unde bat unde fragete Walther den Johann egenant, da er stund in der vorgenanten kirchen, ob er icht geheglich und indenke were, daz selige Heinrich Cintgrebe, sin vatir, tzů andern getziden, mit namen innewendig tzwen jare friste noch nicht verloufen unde zurgangen, yn beyden semptlich Walthere unde Johann egenant unde irn rechten erben gebe unde iffliz alle sine manlehen unde cinslehen, dy von den dorchluchtigen fursten unde herren lantgreben tzů Hessen tzů lehene gingen. Des antwurte der selbe Johann unde sprach, daz beyde ym unde andern luden, dy dar by unde dran woren, des gar wole geheglich unde indenke were. Obir dit alliz verjach unde sprach unde bekante der vorgenante Johann kuntlichen, uffenberlichen unde mit gudem willen, daz selige Heinrich Cintgrebe sin vatir, des nů Ostirn, dy neest kumen, tzwey jar werden, mit gudem beretnisse, mit vorbedachtem mude, mit volbort, mit willen unde verhengnisse des selben Johanns ym unde Walthre, sim swager, egenant unde ir beyder rechtin erben kuntlichen unde uffenberlichen, redelichen unde rechtlichen gab unde uffli^ez mit hande unde mit munde alle sine manlehen unde cinslehen tzů Widenhusen, tzů Wellingerode unde tzů Hande, in dorfen, in velden, in dorfmarke, besucht, umbesucht, wo sy gelegin unde genant sin unde wo man sy vinden kann, yn beyden unde ir beyder rechtin erben tzů nutze, tzů fromen, dar mit tzů thune unde tzů werbene unde sy semptlichen tzů entphande von der dorchluchtigen herschaff dem lantgraben tzů Hessen. Ouch verjach unde sprach Johan vorgenant uff den eyt unde wy^e ho^e er daz nehmen unde sprechen solde unde mochte daz alle dise vorgeschreben dinge unde geschichte alsus bescheen weren unde nicht andirs; unde redte unde lobede, dy stede unde veste tzů haldene unverschrenglich, ane geverde unde ane alreley widersprache unde argelist. Unde baden sy selben Walther unde Johan und ir iglich bisundern mich hie nachgeschreben uffenschriber, daz ich yn her obir schriebe unde machete eyn oder tzwey oder me, ob ir yn not were, uffene instrumente.
Dyt ist bescheyn in dem jare, maynde, dage, stunde unde stede, als vorgescreben stet; unde waren hy^e by^e dy bescheyden wissen lude her Syfrid fleming, her Johan Qwental, canonicken tzů sente Martin tzů Cassele, her Johan Phawe prister, Johan Furstensteyn, Gericke Smet, Johan schochehase, Hobische Johan, leygen tzů Cassele, dy her obir tzů getzugen geheischen worden unde gebedin.
Und ich Johan Wise von Cassele, clerik Mentzier bischthum, uffenbar scriber keysirlicher gewelde, bin mit den vorgenanten getzugen gewesin bie allen diesen vorgeschrieben dingen unde geschichten und han iz mit den selben getzugen alsus gesen unde gehort, daz iz also bescheen unde durchgangen ist. Dar umb han ich disen brief unde uffen instru^ement dar obir mit min selbib hand geschreben unde gemachet unde mit mim gewonlichem zeichene gezeichent, als ich von mines amptes wegen dar ober geheischen und gebeden wart, zů eyme orkunde allir dirre vorgeschreben dinge unde geschichte.
(aus dem Mannbuch Landgraf Hermanns, StA Marburg L 1): Bl. 16v Item Heinrich Czingrebe had 3 1/2 hube zu Wydinhusen zu erbe; item zu manlene 3 hube landes zu Wellingerade under Bilstein unde zu Wydinhusen; item zu Honde tzweyteil eynir halben hube unde 2 hobe; item daz cingrebin ampt, alse he spricht. - Nota. Dyt had Walter Schoychehase unde Johan des egenanten Heinrichen son hand dyt anderwerbe entphangen von myme junchern; aber myn juncher spricht, da midde her sy von rechte belenen sal. Item ouch haid Heinrich vorgenant 12 acker wesin unde landes zu Grebindorff; item 1 hoph unde 2 soll. geldes doselbs.
Bl. 17v Item Heinrich Czingrebin sone had myn juncher gelehin daz czingrebin ampt ynme gerichte bilstein, dy wile ez myn junchern gelustid unde ez umme en vordinet wirt.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Eschwege 1

Original

Eckhardt, Eschwege 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 11780 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11780> (Stand: 19.04.2024)