Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1375 um August

Die Stadt Marburg erweitert die Stadtbefestigung

Regest-Nr. 11734

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Konzept: Staatsarchiv Marburg. Vielfach durchkorrigiertes Konzept des Stadtschreibers Hottermann, Papier, durch Insektenfraß beschädigt.
Drucke: Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1, S. 104 f. Nr. 41.
Regesten: Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1, S. 104 Nr. 41.
Regest
Die Stadt Marburg an den Landgrafen Hermann II. Bitte, den von den Barfüßern in einen Garten umgewandelten Teil des Stadtgrabens für die Befestigung einrichten zu dürfen.
Auf der anderen Seite ein zweites Konzept an den Landgrafen Hermann, in dem ein Ungenannter, wohl der Stadtschreiber selbst, sich beschwert, Landgraf Hermann habe ihm erlaubt, Brennholz mit einem Karren aus dem fürstlichen Walde holen zu lassen, der Rentmeister Spede aber habe es ihm verboten. Die Datierung ergibt sich aus folgendem: Der in dem Konzept auf demselben Blatte erwähnte Rentmeister Spede trat sein Amt an 1374 November 26, Landgraf Heinrich II., der in unserem Schreiben noch als lebend erwähnt wird, starb 1376 Juni 8. Unter der nassauischen Fehde, an der, wie die Worte unter dem Text des Schreibers erkennen lassen, auch Solms beteiligt war, kann also nur die Fehde der Jahre 1375 ff. verstanden sein [...].
Originaltext
Unsern schuldigen undertenigen dinst bevor. Hochgeborner forste unde gnediger jungher. Uwere forstliche gnade bidden wir wißen, als uch wole kuntlich ist ,daz wir mit großer fehede begriffen sin unde dicke gewarnet wurden vor den greben von Nassauwe, daz wir zu unserm sloße unde vorstede sehen, (do) man swindeclichen nochstehit, uns - - (ze) schedigene. Dez han dii B(arfussen unsern) graben ingezcogin unde den (zu eime garten) gemacht, darumb aller hertlichs wir besorgit sin, wand (wir) keyne h-e darzu gehaben mogin, unde sii uwers sloßis an der stad - macht han. Dez bidden wir uwere forstliche gnade, daz ir uns (gon)nen wollet, daz wir uns den graben wider machin můgin unde ouch (an) andern steden, da wir uwer vorstede befestin mugin, wand (sii) es an manchin steden wol bedorfin. Unde wo dez nicht gesche, so besorgin wir ,daz wir alle unse große kost unde erbeid, dii wir an graben unde festenunge biizher gelegit han, verlorn hetten. Ouch bidden wir uwere gnade wißen, daz wir vernomen han, daz sich dii Barfußin uzgetan han, daz en unser gnediger herre uwer fetter den graben gegeben han, den sii zu eyme garthin gemacht han. Bidden wir uwere forstliche werdikeid, daz ir uns darane besorgit. Uwern gnedigin willen bidden wir wider wißen, unde ouch, das ir uwerme amptman unde renthmeister laßit schribe, daz sii uns darzu beholfin sin.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hottermann, Johann · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Spede, Thiele, Rentmeister in Marburg · Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Nassau, Grafen

Weitere Orte

Marburg, Stadtgraben · Marburg, Barfüßer · Marburg, Rentmeister

Sachbegriffe

Barfüßer · Gärten, Neuanlage von · Stadtgräben · Stadtbefestigungen, Ausbau von · Fehden · Brennhölzer · Karren · Wälder, landgräfliche · Rentmeister · Amtmänner

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1

Original

Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11734 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11734> (Stand: 25.04.2024)