Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1374 März 4

Rörich von Eisenbach wird hessischer Erbmarschall

Regest-Nr. 11709

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Hess. Lehenreverse, Riedesel 1. (16. Jahrhundert), Papier.
Drucke: Kuchenbecker, Erbhofämter, S. 35 ff.
Regesten: Riedesel zu Eisenbach 2, S. 50 Nr. 188.
Regest
Ritter Rörich von Eisenbach (Eysinbach) und Johann, sein Vetter, des verstorbenen Herrn Johanns von Eisenbach Sohn, bekennen, daß die Landgrafen Heinrich und Hermann , sein Vetter, zu Hessen Rörich zu einem erbinmarschalk angenommen haben mit allen den Ehren und Rechten, die eines Fürsten Marschall zustehen, und daß sie ihm zu dem Marschallamte geliehen haben ihr Haus Ulrichstein, das ihre Voreltern in derselben Weise zum Marschallamte gehabt haben, ausgenommen die Gerichte Bobenhausen (Babinhusen) und Wolfeldißhain, die den Landgrafen bleiben sollen. Nach Rörichs Tod soll immer der Älteste des Stamms, der Laie und dazu tauglich und lehenbar wäre, das Amt erhalten. Ulrichstein soll ungeteilt bei dem Stamm bleiben und den Landgrafen offen sein.
Siegler: die Aussteller.
an dem sunabinde vor dem suntage in der vasten, als man singet Oculi.
Originaltext
Wir Rorich von Eysinbach Ritter, unde Johan von Eysinvach syn Vettir, seligen Hern Johans von Eysinbach Son, bekennen vor uns unde vor alle unsere rechten Erben, unde tun kund allen den die diessen geynwortigen Brief sehin, horin adir lesen, das die Hochgebornen Fursten und Herren, Her Heinrich Lantgrefe zu Hessen unde Jungher Herman syn Vettir, uns lieben gnedigen Herre unde Jungher mich Roricher von Eysinbach empfangin habin yn irer Herschaft zu eyme Erbin Marschalke mit allen den Eren unde Rechte, als eines Fursten Marschalk zu Rechte syn sal, und habin uns zu deme selbin Marschalk Ampt geliehen ir Hus Ulrichstein, das unsirn seligen Eltern zu demselben Marschalk Ampte in dieser Wise, als hier geschriven stet, vor von in gehabt habin, ußgenommen die Gerichte Babinhusen unde Wolfoldishayn unde das darzu gehorit, die uns egenanten Herren unde Junghern unde irer Erbin syn und blybin sullin, dasselbe Hus Ulrichstein mit allen Ehren und Rechten ewiglich und erblich zu habene und zu besizende, unde vorwerk uf unsir Erbin zu erbende in sulchir Mase als hier nachgeschriben stet: das ich Rorich von Eysinbach ir Marschalk syn sal, die weile ich lebe, unde wan ich nicht lenger bin, so sal by dem selven Ampte blibin und Marschalk sin der Elteste unsirs Stams von Eysinbach, der da Leye were, unde der zu dem Ampte toygt und Lehinder ist unde also vorwerk ummer mer sal der Eldeste unsers Stams von Eysinbach by dem Ampte blyben unde Marschalk syn, dy wile der Stamme werit von den dy dorzu dogin unde Lehinder syn. Auch sal dasselbe Hus Ulrichstein unde das darzu gehorit ungeteylt blyben by demselbyn unserme Stamme von Eysinbach. Dasselbe Hus sal auch unsern egenanten Hern und Junghern und iren Erben ewiglichen uffen sin zu allen iren Noden unde uf allermenniglich als andirs ire Schlosse. Unsere vorgenanten Herren sollen auch dasselbe Hus unde das darzu gehorit, und uns selven getruwelichen verantworten unde beschirmen als anders ihre Schlosse und Manne. Datum 1374 am Sunnabinde vor dem Suntage Oculi.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Eisenbach, Rörich I. von · Eisenbach, Johann III. von · Eisenbach, Johann [IV.] von · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Hessen, Landgrafen, Heinrich II.

Weitere Orte

Ulrichstein, Burg · Bobenhausen, Gericht · Bolbertshain, Gericht

Sachbegriffe

Ritter · Vettern · Söhne · Erbmarschallämter · Ämter, Vergabe von · Lehen · Erbteilungen, Verbot von · Gerichte · Burgen · Primogenituren · Öffnungsrechte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Becker, Riedesel zu Eisenbach

Original

Kuchenbecker, Erbhofämter

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11709 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11709> (Stand: 19.04.2024)