Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1368 Dezember 20

Die Landgrafen von Hessen schlichten einen Streit zwischen Mainz und Waldeck

Regest-Nr. 11642

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv München, Mainz, Erzstift, fasc. 111.
Stückbeschreibung: Pergament.
Siegel: Presseln mit Spuren der beiden Siegel.
Abschriften: Staatsarchiv Würzburg, Ingrossaturbuch 5, fol. 700.
Regesten: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 436 Nr. 412 Anm.; Regesta boicarum 9, S. 209; Scriba, Regesten Urkunden Hessen 4, S. 34 Nr. 5653; Regesten der Erzbischöfe von Mainz 2,1, S. 562 Nr. 2485; Varnhagen, Grundlage der Regentengeschichte, S. 389.
Regest
Landgraf Heinrich von Hessen und sein Bruder Hermann, Schiedsrichter in den Streitigkeiten (sachin) zwischen Erzbischof Gerlach und dem Erzstifte einerseits und dem Grafen Otto von Waldeck (Waldegken) und dessen Sohne Heinrich, ihren Oheimen, andererseits, entscheiden, nachdem sie auf gemeinsamen Tagfahrten mit den Parteien versucht haben, diese freundschaftlich zu einigen, nunmehr nach Recht auf Grund der beiderseitigen Klagen und Antworten: 1. Der Erzbischof beruft sich in seiner ersten Klage (schulde) und in allen weiteren auf ein Erbbündnis, das er und das Erzstift mit den Grafen von Waldeck haben, und die Grafen in ihrer ersten Antwort und in allen anderen bekennen sich zu diesem gegenseitigen Bündnis, und beide nehmen nichts aus. Deshalb sollen die Grafen da, wo sie sich gegen die Bündnisbriefe vergangen haben, dem Erzbischof und den Seinigen Genugtuung leisten. Haben die Grafen sonst noch etwas dem Erzbischof zu tun oder zu ersetzen (keren) gelobt, was sie anerkennen oder was man ihnen nachweisen kann, so sollen sie das erfüllen. - 2. Die Grafen haben auf alle Klagen des Erzbischofs und der Seinigen und auf jede besonders die gemeinsame Antwort gegeben, diese Klagen seien nicht in der Form und Weise ergangen (geantwortit), wie in den am Reiherbach (an der Reygerbach) darüber gegebenen Briefen bestimmt sei, und wenn sie das nachweisen (kuntlich geyuren) könnten, so hofften sie, daß sie der Beschuldigungen und ihres Unterpfandes und Junggraf (jungir grefe) Heinrich der Geiselschaft (sins gysels) ledig seien; darüber, so baten sie, solle man ihnen nach Recht weisen. Die Schiedsrichter lehnen indessen ab, darüber Recht zu sprechen, da diese Sache nach dem Anlaßbriefe nicht ihrer Entscheidung unterstellt ist.

Wortlaut der Datierung

G. 1368 an deme nestin mittewochin vor des heiligin Cristis tage.

Nachweise

Aussteller

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Hermann I.

Empfänger

Mainz, Erzbischöfe, Gerlach von Nassau · Waldeck, Grafen, Otto II. · Waldeck, Grafen, Heinrich VI.

Siegler

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Hermann I.

Weitere Orte

Mainz, Erzbischöfe · Waldeck, Grafen · Reiherbach

Sachbegriffe

Brüder · Söhne · Erzbischöfe · Streitigkeiten, Vermitteln in · Klagen · Gerichtsverfahren, Ablauf von · Bündnisse, erbliche · Erzstifte · Gefangene · Geiseln · Schiedsrichter

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Reg. Erzb. Mainz 2.1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11642 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11642> (Stand: 24.04.2024)