Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1364 August 18

Austrag zwischen Mainz und Hessen

Regest-Nr. 11602

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 420 f. Nr. 402.
Regesten: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 420 f. Nr. 402.
Regest
Mainz und Hessen bestellen wegen benannter Streitigkeiten Austräge.
Originaltext
Wir Heinrich von Gots Gnadin Lantgrave zu Hessen, und wir Otto sein Sone, bekennen fur uns und alle unser rechten Erben, das der Erwirdig in Got Vatter und Herre, Here Gerlach Erzbischoffe zu Meinz, unser lieber Herre, von sin und sines Stiftes wegen dem Erbern Herrn Dieteriche von Hartenberg Schulmeistern des Stiftes zu Fritzlar, und Henrich von Hartenberg, Ritter, sinem Bruder, uff ir Syten, und wir Heinrich von Hunoldeshusen, Ritter, und Arnolden von Berleveschen uff unser Syten zu Ratluden gekorn han, uns die unsern beyderseyt zu entscheiden und zu richten umb das besunder Holz, das an den Reinhardtswald stosset, dar sich die von Geysmar zu ziehent, und sprechent, es sy ir, umb die Dorfer, die by Schonenberg sin gelegen, darumb unsir Herre von Meinz und wir schellhaftig sin, umb das Hus Falckenberg, umb Gerbichendorff, umb Holzhusen, umd den Bann, und andirs umb alles das, darumb unser Herre von Meinz und wir - - uneintrechtig gewest sein bisher, und haben wir beydersyt den vieren Macht gegeben, und zu scheiden mit Freundschafft, mit unserm Wissen, ob sie mogen, mochten sie das aber nit getun, so sollen sie uns scheiden mit dem Rechten. Wurden sich aber die vier zweyende an dem Rechten, so solde der Erber Herr Niclaus Probst zu sant Victor ußwendig Meintz, und Stebin Pastor zu Alsfeldt, beide ein Oberman sin; die zwene sollen alle Stuck scheyden mit unserm Wissen mit Fruntschafft, ob sie mogen, oderm it Recht, als das geet on unser Wissen, und sollen das Macht haben, und wan die vier Ratlude und die egenante Stuck ußzurichten by eynander sin wollen, so sollen der Probst und Stebin vorgenant by ein sin, wo ine des Not were, und bedorffen die zwene sich zu erfahrende ein Recht zu sprechen, so sollen se sich bedersyt mit eynander der Rechten erfaren. Auch umb die Unröder zu Frizlar, umb Uffleuff, umb Schaden und Toden die darvon ergangen sint, des sollen die egenanten zwen, der Probst und Steben, Macht han zu scheyden mit Fruntschafft on unsir Wissen. Auch sullen alle unser Brieve, die vor diesem gegeben sint, dy irer Macht blyben, N DIE Artikel; die in denselbin Briever stehen, die unsir egenante Oberlute oder Ratlude entscheiden, und wie sie die entscheiden, und uns beschrieben geben, die sollen also besteen und gehalden werden, und ensollen dieselben Artickel, die also entscheiden werden von ine, kein Macht fortter haben inn unsern alden Brieven. Auch sollen die Ratlude uns scheiden vor Sancte Martins Dage der nehst komet; und wer es, das der Stuck was queme an die Oberlude, das sie scheiden solden nach dem als vorstet geschriben, des solden sie uns Ende geben zuschen hie und Ostern nehst komet, ob in der Frist als lange Not were, und wie uns die vier Ratlude oder die Oberlude scheiden, das sal unser eyn dem andirn vollentzihen in dem nehsten Mande darnach. Were auch, das nymant der unsern nicht nehmen und geben wolden, was die vorgenanten Ratlude und Obirlude ußweysen, und solde unsir ein dem andirn darczu beholfin sin, das es geschee. Were auch, das der egenanten Ratlude einer odir mer abegingen, odir nicht gehaben mochten, so sollen wir andere nehmen an der Statt. Auch sal Johan von Lynne mit unsern Herrn von Menze und mit den von Frizlar gesunt sin umb solich Ansprach, als er bishere zu ine gehabt hat und die Unroder, und das sollen wir mechtig sin, und in uber uns nehmen. Auch sollen die Ratlude ryden in unsir beder Stedde, in welche sie die Obirlude hinheischen. Des zu Urkund gebin wir diessen Brief besiegelt mit unsern Ingesiegel, der geben ist zu Rodenhusen zuschen Ameneburg und dem Kirchhan, nach Cristi Gepurt druczehenhundirt Jar, darnach in dem vier und sechzigisten Jar, uff den nehsten Montag nach unser Frawen Tag, den man nennet Assumptio.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Otto der Schütz · Mainz, Erzbischöfe, Gerlach von Nassau · Hartenberg, Dietrich von, Schulmeister im Stift Fritzlar · Hartenberg, Heinrich von · Hunoldshausen, Heinrich von · Berlepsch, Arnold von · Mainz, Stift St. Viktor, Pröbste, Nikolaus · Stephan, Pastor zu Alsfeld · Linne, Johann von

Weitere Orte

Reinhardswald · Geismar · Fritzlar, Stift · Mainz, Erzbischöfe · Schönberg, Dörfer bei · Falkenberg, Burg · Giffendorf · Holzhausen · Alsfeld, Pfarrer · Mainz, Stift St. Viktor · Rodenhausen · Kirchhain · Amöneburg

Sachbegriffe

Besitzstreitigkeiten · Wälder · Dörfer · Schiedsrichter, Bestimmen von · Obmänner · Ritter · Pröbste · Schulmeister · Erzbischöfe · Stifte · Unruhen · Streitigkeiten, Austrag vor Gericht · Brüder

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB

Original

Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11602 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11602> (Stand: 29.03.2024)