Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1361 April 8

Landgraf Heinrich vergleicht sich mit den Herren von Schönberg

Regest-Nr. 11566

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 209 f. Nr. 258 (mit Datum 1361 April 11).
Regesten: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 407 Anm.
Regest
Landgraf Heinrich von Hessen vergleicht sich mit den Herren von Schonenberg in Ansehung einiger Irrungen über Güter, Gehölz und Wälder, die letztere an ersteren verkauft, dahin, daß die Herren von Schonenberg von der Fischerei im Reinhardswald abstehn, dagegen ihnen der Landgraf einen Bau auf ihre eigne Hofstatt in ihr Gericht aufschlagen helfen will, den sie von ihm zu Lehen empfangen sollen, doch vorbehaltlich der Öffnung, und da auch die bewilligte vier Schiedsfreunde finden würden, daß der Herr Landgraf das Hombrechisbruch, das Wenigengrindel, das große Grindel, das Rathmeßer, Rauskenheim und Stolzenheim nicht mit gekauft hätten, aber noch zu kaufen Lust hätten, so sollen es ihm die von Schonenberg zu Kauf geben, wie die vier Erkohrne es erkennen werden.
d. feria quinta ante Misericordias Domini.
Originaltext
Es ist gered zuschen dem durchluchtigten Fursten unßen Hern Lantgrefin Heinrich von Hessen und den von Schonenberg, daz die von Schonenberg sollen deme Lantgraven und sinen Erbin sollen laßin volin ane widerrede solche gut Urholz und velde, als unsirs Herrin aldirn der von Schonburg eldern zu der Trendelburg abe kauftin, und solle des vire ire frunde kysen, die das sollin besehin, nach den Brifen die ubir den kaufe gegeben sint. Auch waz in deme selbin kauffe gered und vurgeschriben, daz die von schonberg soldin jagen und fiszen in der Welden und Waszern die czu der Trendelburg und dem Reynhartiswalde gehoren, dez han sie unßin Herrin und sinen Erbin die Jait und Fißerei uff gelaßin, und sollin die von schonberg und nymand von ire wegen afftir dirre jagin oder fiszen in den welden und waszern und umb diese Fruntschaft daz sich die von schonberg dieses vurzyhen, sal en unser Herre der Lantgrave helffen Eynen Buwe ufslachin uff ire eygin Hobstaid in ere gerichte, daz Huz sollin sie von unsem Herren zu lehin emphahe und von yme und sinen Erbin ewegliche czu manlehen haben und sal unsers Herrin und siner erbin uffne Hus sin zu alle iren noten, widir allirmenlich, ane uff derselbin, und sollin mit deme Huse nummer widir die Herschafft zu hessge getun, Und die vire die sie beidir siet kysen, sollin besehin, wo ez unsirs Herrin solle sein, daz die von Schonberg, oder die eren an sich hettin geczogen, daz sollin sie unsirm Herrin und sinen erbin laszen wider volgin ane widirrede. und kunden die viere, daz die von schonberg gut oder Holz da hettin, daz unsers Herrin aldern, odir unsir Herre nicht gekauft hettin, mit namen daz Humbrechtisbruch, daz wenige grindel, daz groze grindel, daz Ratmesser, Rusgenhain, und Stolzenhain. Luste das unsern herrin oder sine Erbin, daz sie daz kaufen wolden, daz solden yme die von schonberg geben, wie die vire sprechin, die sie darubir han gekorn, und soldin auch die von schonberg unsirm Herren tun umb den Buwe, waz die vire sprechin, und unser Herre sal en widir tun umb die jait und die Fißerie, auch waz die vire sprechin, unser Herre und sine erbin sollen die von Schonberg und ire erben, und daz Huz, daz sie buwen und ere gut getruweliche verantworten und vurdeydingen, als anders ire Land schloz und Lute, und die sollin unßern Herren und sinen Erben ers Rechtin mechtig machen, woldin odir die von schonberg odir erben mit ymande mutwilgen und erige wider Recht, das ensolde sie unser Herre und sine nicht vurantwurten ez muste en dan die Daid. und die von Schonberg sollin keynen erbin ader nymande zu deme Huse laßen kumen, he habe vorgelobet und geschworn unßirm Herrin und sinen erbin, und ire Brife dar ubir gegebin, als sie vor getan habin. Und die von schonberg sollin unßirm Herrin vur burgin und vurwiszen mit Achte burgin, daz yme gnuglich sie. Diese vorgeschribin Rede stede und veste zu haldin, und den Reden zu vulgen mit allin Artikeln, man sie daz getan han, so sal en unsir Herre helfin in dem Buwe uffslahin. Datum Anno domini M.CCCLXI feria quinta ante Misericordias Domini.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Schonenberg, Herren von

Weitere Orte

Reinhardswald, Fischereirechte · Oberförsterei Hombressen · Wenigengrindel · Groß-Grindel · Rotmershausenr · Ruschenhagen · Stolzenhagen · Trendelburg

Sachbegriffe

Besitzstreitigkeiten · Wälder, Verkauf von · Flurnamen · Verkäufe, Streit über · Fischereien · Gerichte · Häuser, Bau von · Öffnungsrechte · Schiedsleute · Streitigkeiten, Vermitteln in · Vorkaufsrechte · Urkunden, als Beweismittel · Lehen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB

Original

Wenck, Hessische Landesgeshcichte 3, UB

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11566 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11566> (Stand: 24.04.2024)