Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

Inhalt

↑ Jakob Ebersmann, Berichte aus der Heimat in den Dieburger Feldbriefen, 1915-1917

Abschnitt 63: Großherzogs Geburtstag, Jünglingssodalität, Beerdigungen

◀ [Nr. 63] Feldbrief vom 3. Dezember 1916

[...] Großherzogs Geburtstag, den die hessischen Regimenter gewiß auch im Felde feiern, wurde in Dieburg in aller Stille begangen. Früh um 7 Uhr war feierliches Hochamt mit Te Deum. Dann fanden die Schulfeiern statt. Realschule und Progymnasium hielten ihren Festaktus schon Freitags. Im Lazarett gabs ein Gläschen Bier und einige Zigarren extra. Von dem sonst üblichen offiziellen Festessen nahm man Abstand.

[...]

Am Abend veranstaltete die Jünglingssodalität im »Mainzer Hof"' eine Unterhaltung zum Besten ihrer im Felde stehenden Mitglieder. Der Präses Herr Kaplan Geoerg begrüßte die Anwesenden und legte den Zweck der Versammlung dar. Darauf hielt Herr Kaplan Quinkert einen Lichtbildervortrag über die deutschen U-Boote und ihre Erfolge im Weltkriege. An den Vortrag schloß sich ein kleines Theaterstückchen "Der Fremdenlegionär", das flott gespielt wurde und den verdienten Beifall erntete. Die Versammlung war sehr gut besucht. —

Mittwoch, 29. November, fand hier die Beerdigung des Kriegers Jakob Müth statt. Er starb in dem Reservelazarett Elisabethenberg, Post Waldhausen, und wurde von dort in die Heimat verbracht. Die Stadt stiftete ihm ein Ehrengrab auf dem neuen Friedhof. An dem Begräbnis beteiligten sich sämtliche hiesigen Vereine mit ihren Fahnen. Auch die im Vereinslazarett Dieburg befindlichen verwundeten oder kranken Krieger nahmen, soweit es ihnen möglich war, an der Leichenfeier teil. Der Verstorbene war Unteroffizier und Inhaber der hessischen Tapferkeitsmedaille.

Den Heldentod für das Vaterland starb außer dem ebengenannten Jakob Muth 116, II. auch Unteroffizier Peter Joseph Blank 87, VI. R. i. p.

Zum Leutnant wurde befördert Vizefeldwebel Philipp Blank, zum Unteroffizier Gefreiter Franz Hiemenz, zum Gefreiten Landsturmmann Johann Adam Grießmann.
Die hessische Tapferkeitsmedaille empfingen ferner Martin Kaiser, Schütze Georg Kaiser, Unteroffizier Seb. Remspecher, Gefreiter Konrad Melchior, Gefreiter August Hock und Res. A. Glober. Dem Krankenpfleger Paul Schulz wurde die Rote Kreuz-Medaille 3. Klasse verliehen.
Durch Überreichung des eisernen Kreuzes wurden ausgezeichnet: Gefreiter Johannes Jung, Gefreiter Nikolaus Staudt, Wehrmann Peter Kaiser, Musketier Heinrich Weißbäcker, Wehrmann Johannes Hiemenz, Gefreiter Joseph Lohrum, Landsturmmann Joh. Ad. Grießmann, Res. A. Glober und Gefreiter Franz Christellon. ▶