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Regesten der Landgrafen von Hessen

1393 Januar 10

Die Brüder von Westerburg bestätigen den Verkauf der Burg Romrod

Regest-Nr. 11412

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Darmstadt, Urkunden Oberhessen, Romrod. Papier, 2 Exemplare, eines leicht das andere stark zerstört.
Drucke: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 220 f. Nr. 272 (mit Datum 1393 Januar 12).
Regesten: Schunder, Die von Loewenstein 2, S. 133 Nr. 292; Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 464 f. Nr. 429 Anm.
Regest
Berthold und Werner von Westerburg, Brüder, bestätigen, daß Landgraf Heinrich von Hessen und sein Sohn Otto von ihren Eltern Agnes von Romrod (Rumerade) und Werner von Westerburg ihren Teil der Burg Romrod (des huses zu Rumerade) mit allem Zubehör, wie Agnes die von ihrer Mutter Sophie und ihrem Bruder, Ritter Ludwig von Romrod, geerbt hatte, nämlich das Gericht Hopfgarten, ihren Teil des Gerichtes zu Kirchdorf, des Gerichtes Zelle mit allem Zubehör mit Ausnahme der Zehnten, die Graf Gottfried von Ziegenhain als Lehen beanspruchte, und mit Ausnahme des Gutes in Franken, das vom Bischof von Würzburg lehenrührig ist, den Hof in Alsfeld, die Wiesen und Mühlen an der Iffe, den Weiher vor Alsfeld, die Leibzucht, die der verstorbene Berthold an dem Vorwerk zu Zelle hatte, das Gut vor dem Haus, das Konrad Ackermann besaß, die beiden Husenwiesen, die Otto Schreiber auf Lebenszeit besitzt, und den Weiher in dem alten Hof für eine bestimmte Summe gekauft hatten, die den Verkäufern ausgezahlt wurde mit Ausnahme von 1000 Gulden für die Leibzucht und 100 Gulden als Morgengabe für Metze, die Gemahlin Friedrichs von Lißberg, die aus dem verkauften Teil von Romrod verpfändet worden war und die Landgraf Hermann von der genannten Metze oder wem sie versetzt worden ist, einlösen kann. Die Aussteller bestätigen alle zwischen Landgraf Heinrich und seinem Sohn und ihren Eltern darüber ausgetauschten Urkunden, die sie oder Landgraf Hermann besitzen oder auffinden.
Siegler: 1. und 2. Aussteller.

Wortlaut der Datierung

anno domini 1393 feria sexta post Epiphaniam domini.

Originaltext
Wir Berlt Ritter und Wernher von Westerburg Gebrudere bekennen vor Unß und Unßer Erbin uffinlich an diesem Briefe. Also, alß die Hochgeborn Fürsten Unsere herrin, Landgrafe Heinrich und Landgrafe Orre seligen abegekauft han Agnesen von Rumrode und Wernher von Westerburgk elichen luden, Unsere Vatir und Muttir, yr halbe teyl des Huses zu Rumrode mit allen sinen Zugehorungen, in allir Wiß alse da uff Agnesen vorgenannt, geerbit und irstorbin von seligin Sophien, und Ludewigen Ritter von Rumerade yrer Mutter und Bruder unser Eldir Mutter und Ohem, das Gerichte zu Hopfgarten ganz, yr teil des Gerichtes zu Kirchdorff, Ir teil des Gerichtes zu Zelle, mit allen ihren Zugehorungen, ußgenommen die Zenden, dy der Graf Godefrid von Ziegenhain, des egenanten Lantgrafen Oheme, spricht dy von eme zu Lehen ruren, und das Gud zu Francken, das von Byschoffe von Würzburg zu Lehen ruret, den Hof in der Statt zu Alsfeld, dy Wiesen und mulen an der Iffe und den Wyher vor derselben Stad und das Lipgedinge das Bertold selige hat an dem Vorwerck zu Zelle, und das Gud zu Rumerade vor demselben Huß das Curt Ackerman besaß, und die Husen Weißin dy Otto Schreiber beide habin soll zu syme Liebe, und den Wiher in dem alden Hobe vor eyne Summe Gelds die gereyde bezahlt ist, ußgescheiden tusend Guldin vor das Lipgedinge und hundirt Guldin vor Morgengabe Metzin Friederichs von Ließberge Wertin, das versaßt ist uß dem Gude, das in den egenanten Teyle zu Rumerode gehöret, daß der Hochgeborn Fürst unser lieber gnediger Jungher, Jungher Hermann Lantgrafe zu Hessen und sine Erbin, losin mogin, wenn sy wollen, von Metzin vorgenant, und von den es versazte ist, maß auch der egenanten Landgrafe Heinrich und Landgrafe Otte, und unsir Vatir und Mutir vorgenant Briefe under eynander gegeben hettin über die obegenant geschrieben Gude, waß der vorgenant unser Jungher und wir der finden oder hettin; die soln by yrer macht bliben, und mit diesem Briefe nicht verbrechen sin in keyner Wiß. Dyß zu Orkunde han wir Bertold und Wernher Gebrüder vorgenant unser Ingesiegel an diesen Brieff gehangen. Datum anno domini M°.CCC°.nonagesimo tertio feria sexta post Epiphaniam Domini.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Westerburg, Berthold von · Westerburg, Werner [IV.] von

Empfänger

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Otto der Schütz

Siegler

Westerburg, Berthold von · Westerburg, Werner [IV.] von

Weitere Personen

Westerburg, Agnes von, Frau Werners [I.], geb. von Romrod · Westerburg, Werner [I.] von · Romrod, Sophia von, Frau Friedrichs · Romrod, Ludwig [I.] von · Ziegenhain, Grafen, Gottfried VIII. · Würzburg, Bischöfe, Gerhard von Schwarzburg · Ackermann, Konrad · Berthold, Besitzer einer Leibzucht in Zelle · Schreiber, Otto · Lißberg, Friedrich [I.] von · Lißberg, Metze von, Frau Friedrichs [I.], geb. von Eisenbach · Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Weitere Orte

Romrod, Burg · Hopfgarten, Gericht · Kirchdorf, Gericht · Zelle, Gericht · Ziegenhain, Grafen · Franken · Würzburg, Bischöfe · Zelle, Vorwerk · Iffe, Mühlen an der · Alsfeld, Hof · Alsfeld, Weiher vor der Stadt

Sachbegriffe

Brüder · Verkäufe, Bestätigung von · Mütter · Söhne · Erbe, mütterliches · Burgen, Verkauf von · Ritter · Gerichte · Zehnte · Grafen · Lehen · Bischöfe · Höfe · Wiesen · Mühlen · Vorwerke · Leibzuchten · Renten · Weiher · Morgengaben · Pfänder, Einlösungsrecht an

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Löwenstein

Original

Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, UB

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11412 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11412> (Stand: 24.04.2024)