Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1413 März 7

König Sigmund sagt Entscheid im Streit zwischen Mainz und Hessen zu

Regest-Nr. 11373

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Verträge mit Mainz. 15. Jahrhundert. Es findet sich unter einer Zusammenstellung von mehreren Urkunden auf zwei Bogen. Die Hälfte der ersten Seite ist ausgefüllt von dem Schlusse des Vertrages zwischen Johann II. von Mainz und Ludwig III. von der Pfalz von 1411 Mai 3; Dies weist darauf hin, daß die zwei Bogen nur ein Teil eines größeren Komplexes sind. An jenen Vertrag schließt sich unser Schreiben an, das bis zur Mitte der folgenden Seite reicht. Den Rest der Seite füllt ein zweites Schreiben Sigmunds aus, die dritte und vierte Seite umfaßt den Usinger Vertrag von 1412 Juni 29. Die fünfte, sechste und siebente z.T. eine Urkunde Erzbischof Gerlachs von Mainz aus dem Jahre 1354. Falten sowie Schnitte und die Adresse: Den hochgeburn furstinnen frawen Margareten und frawen Agnesin etc. unsern lieben hussfrawen und swistir, zeigen, daß das Ganze als eine Sendung zu betrachten ist. Die Adresse weist auch auf das Alter der Kopie hin. [...]
Drucke: Schmitt, Beziehungen Hessen und Mainz, S. 68-70 Nr. 7.
Regesten: Schmitt, Beziehungen Hessen und Mainz, S. 68-70 Nr. 7.
Regest
Aries. - König Sigmund benachrichtigt den Landgrafen Hermann von Hessen, daß er seinen Streit mit dem Erzbischof Johann von Mainz, sobald er Italien verlassen habe und nach Frankfurt komme, mit Hilfe der Kurfürsten und Fürsten entscheiden werde.
Originaltext
Sigmund von gotsgnaden römischer könig zu allen zcijten merer des richis unde zu Ungern etc. könig etc.
Hochgebornis liebir ohim unde fürste. Als wir diner liebe nehste vorgeschrieben, daz du solch sache, als du mit dem erwerdigen Johanne erczbischoff zu Meincz unserm lieben neven unde kurfürstin hast, an uns stellen und daruff alsulchen unwillen, als zcwischin im unde dir zu derselbin zcijte was, ablaßin woltist, wan wir mit gods hilfe sulch sachen zcwischen euch beidirsijt mid rate und hulfe unser kurfürstin unde fürstin hinzculegen unde zu slichten meinen etc., unde als du uns daruff bie dem ersamen Hermanne de Indagine vorgeschriebin hast, daz du des willeg gewest unde sulcher vorgenannten sachin hindernis genczlich gegangen sijst etc., also danken wir des diner liebe mit sunderlichem fließe, wann du uns dar ane ein anneme behegilkeite gethan hast, unde wir haben auch daruff die selbin sachen zu uns genczlich gneomen unde meinin unde wollin die, ob got will, alsbalde als wir hinuß gein Frankfurd kommen, gnedeglich verhörn unde nach rate unsir kurfürstin und fürstin entscheidin unde slichtin nach dem besten; unde wir begern, daz du die zcijte umb unsirn willen gut gedulde unde auch nit zu undangke habist, daz wir zcwischen dem vorgenanten bischoffe Johann unde dir nit ußgesprochin han, wann schinber und landkundig yst, daz wir in unsern unde des richs gar merklichin unde allernotlichstin geschefftin in diesin welschen landen unde mit den also beladin sin, daz wir sulchin ußspruch zu thund der zcijte nit gehabin kunden. Unde din liebe sal auch gewisse sin, als balte wir von sulchin geschefftin des richis swere scheden embrechen mogen, daz auch als wir heffin kurczlich bescheen wirdit, daz wir uns zu stund gein tudschin landen zu unsir römischin königlichin cronunge unde also gein Frankfurt fugen unde daz dir unde andern des richs furstin undertanen und getruwen zu guter zcijt verkundegin wullin, daz du zu uns daselbis hin gein Frankfurd wol kommen macht. Wollest auch in unsern unde des richs sachin das beste thun, als wir des ein gancz getruwen zu dir haben, daz wolln wir gegen diner liebe allezcijt gnedegklich erkennen. Daz wir auch den vorgenannten Hermann bie uns in unserin königlichin hove als lange behaldin habin, daz wollist im nit zumessin, wann wir in allis daruff beiten geheißen habin, daz wir hefften, wir saltin dir etwaß gewissirs bie im enboten habin von unsern laufften, wie die iczund stehin, daz kann er dir auch wol irczelen, unde alsbalt als wir die als bestellit habin, daz wir diner liebe unde gewisse schrifft davon gethun mögen, so wolln wir nit lassin, wir en wulln daz thun bie unsern eigin botin. Gebin zu velde von Aries in frijaal des nehisten mantagis nach oculi unser riche des ungirschen etc. in dem XXVI. unde des römischen in dem dritten jahren.
Ad mandatum domini regis Johannes Kirchheim.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Sigismund, Kaiser · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Indagine, Hermann de · Kirchheim, Johannes

Weitere Orte

Aries (Reg. Friaul/Italien) · Italien · Frankfurt

Sachbegriffe

Streitigkeiten, Vermitteln in · Könige · Erzbischöfe · Kurfürsten · Könige, Krönung von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Schmitt, Beziehungen Hessen und Mainz

Original

Schmitt, Beziehungen Hessen und Mainz

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11373 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11373> (Stand: 18.04.2024)