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Regesten der Landgrafen von Hessen

1409 Juni 22

Landgraf Hermann kauft Schloß Hauneck

Regest-Nr. 11317

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 222-224 Nr. 275.
Regesten: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 222 Nr. 275.
Regest
Landgraf Hermann erkauft von der adligen Familie von Hauna das Schloß Hauneck mit seinem benannten Zubehör.
Originaltext
Wir Herman von Gottes gnaden Landgraff zu Hessen. Bekennen für uns und alle unser erben und nachkohmmen offentlich In dissem brieff für allen Leuthen di Ihn ansehen, horen oder lesen, das wir mit wohlbedachtem muthe und gutem willen, Unß , mit Apeln, Hansen und Frohben und Reinharten, Apeln sohn vorgenant, alle genant von Hauna, samptelich und besondern, und mit Iren erben, gutlich und grundlich gesazt und vereint hain, und das Schloß Hauneck ganz. Und umb alles das dazu gehört. Mit nahmen umb daß ein Dorff gnant Nidernstopsel, mit Ackern und wiesen die darzu gehoren, Daßelb Dorff zu dem ehegnanten Schloß ganz gehört, und was sie und Ire eltern, Leuthe, Rechtes, guthes und erbs hain In dem andern Dorff gnant Obernstopsel, das auch an dem Berge zu Hauneck lieget, das soll auch zu dem Vorgenanten Schloße Hauneck gehoren, und sonderlich als sere und als weith der Berg begriffen hat, das der ehegenanten von Hauna und Iter erben ist. Mit nahmen von dem Schloß Hauneck, biss an die Wahlstat gnant di Hohe Withen. Und anderwerb von dem Schloß Hauneck biß uff die Hauna, Das soll alles mit Gerichten und rechten, mit Holzen, Feldern, waßern, Wayden, Wiesen, Ackern, mit allen Iren rechten und nuzen als sie das zu andern Zeithen Ingehapt und besessen hain, zu dem vorgenanten Schloß Hauneck gehoren und darbey pleibn. Doch außgescheiden das holz genant der Reckisbach und daß Eichholz und ander das Gehölz, wie daß genant ist, gelegen Zwischen dem Schloß und der Hauna, das Hanss und Frohwins allein ist, Daßselb Gehölz soll halb unser Landgraven Hermans und unsern erben sein, Und bey dem Schloß Hauneck pleiben. Das ander halbe Theil deßelbigen Geholzes, und darzu di wiesen ganz, gelegen unter dem vorgerurten Gehölz, die zu dem Dorff Sinziges gehoren, sollen Hanssen und Frohwins vorgenant und Iren erben pleiben. Und das vorgenant Schloß Hauneck mit den zweyen Dorffern gnant Stopsel, mit Nahmen Nidernstopsel ganz, und was sie gerichts und rechts zu Obernstopsel, als vorgenant und unterschieden ist, mit alle dem, das darzu gehorn, biß an die mohlstette und Annewande die da vorgerurt sein, sollen alles bey unß obgnanten Landgraven Herman und bey unsern erben und Fürstenthumben mit dem Schloß Hauneck erblich und ewiglich pleiben. Und wir sollen das alles haben und besitzen geruiglich als ander unser Schloß und eigen Land und Leuthe. Und die vorgenanten von Hauna hain samptelich und besonder uf unß Landgraven Herman, uf unser erben und di unsern fur sich und Ire erben, uf das ehegnante Schloß Hauneck und uf alles das darzu gehorn als vergerurt ist, leuterlich und grundlich genzlich und Zumahl verziehen, und verzeihen in Irem brief, denen sie unß daruber gegeben hain, gleicher Weiße und zu alle dem Rechten als ob sie Jegenwertiglich vor Gerichte stunden, Und sie entsollen noch entwollen, noch Ire erben, odernymant von Irer oder Irer erben mag unß, unsern erben, unsern Nachkohmmen, oder di unsern, und das vorgnante Schloß Hauneck und umb alles das, als darzu gehort, als vorbegriffen und unterscheiden ist, nymer ansprechen, noch kein forderung an unß gethun, mit wortten noch mit werken, heimlich oder offenbahr, geistlich oder wentlich, ohn alle gefehrde und argelist. Auch sollen noch enwollen sie oder Ire erbn, hirnach nit fur sich setzen oder nehmen, das die verzicht nit vor gericht und dem Landrichter gescheen ist, sondern daß gleicwohl halten, ohn allen Intrag In allermaß als vorgeschrieben stehet, Auch entsollen noch entwollen sie nit für sich nehmen kein recht geistlich od werntlich, noch Privilegia oder freyheit der rechten, welches nahmens di gnant sein oder funden mochten wird darmit sie wider die verzicht, Iren brieff und allen seinen Inhalt, gesprechen, gethun oder gekrenken mugen, ohn alle Gefehrdt und ohn argelist, Alle vorgeschrieben rede, stuck, puncten, articel und Iglicher besonder, wie die begriffen und hievor geschrieben stehen, hain di obgnanten von Hauna alle, für sich und Ire erben, unß in trauen gelobt und leiblich mit ufgereckten fingern und gestatten ayden zu den heyligen geschworen. Geloben und schweren es In Crafft Ihres briefs, stet, vest, und unverbrüchlich zuhalten ohn alle gefehrdt und ohn argelist. Deß zu Urkundt hain wir unser Ingesigel an dißen Brieff laßen henken.
Datum Anno Domini Millesimo quatringentesimo Nono Sabatho proximo ante feste Beati Joannis Baptiste.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Haune, Apel von · Haune, Hans von · Haune, Frowin von · Haune, Reinhard [II.] von

Weitere Orte

Hauneck, Burg · Niederstopsel, Dorf bei Burg Hauneck · Obernstopsel, Dorf bei Burg Hauneck · Sinzig, Dorf bei Burg Hauneck

Sachbegriffe

Burgen, Kauf von · Verkäufe · Familien, adlige · Flurnamen · Wälder, Verkauf von · Verkäufe, gerichtliche Bestätigung von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, UB

Original

Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, UB

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11317 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11317> (Stand: 24.04.2024)