Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1400

Bischof von Hildesheim erneuert Bündnis mit den Herzögen von Braunschweig

Regest-Nr. 11310

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 9, S. 140-143 Nr. 93.
Regesten: Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 9, S. 140-142 Nr. 93.
Regest
Bischof Johann von Hildesheim erneuert auf Lebenszeit das Bündnis seines Vorgängers des Bischofs Gerhard von 1389 Juli 29 mit den Herzögen Bernhard und Heinrich von Braunschweig und Lüneburg. Er will ihrer Lande, Leute und Untertanen sich nicht unterwinden, noch dieselben gegen sie verteidigen, vielmehr es gänzlich mit den Herzögen halten, wenn deren Untertanen sich ihnen widersetzen; ein Gleiches erwartet er von ihnen. Verlangen die Herzöge in irgendeiner Fehde, worin sie geraten, von ihm Hilfe, so will er auf einer innerhalb der nächsten acht Tage mit ihnen zu haltenden Zusammenkunft über die zu leistende Hilfe mit ihnen sich vereinigen und zu den ihrigen seine wehrhaften Leute legen. Es werden Bestimmungen über Verpflegung der Seinen im Lande der Herzöge und über Teilung erbeuteter Habe der Reisigen und Bürger getroffen. Genommene Bauernhabe und Brandschatzung bekommen die Herzöge zum Ersatz ihrer Kosten. Wenn jemand sie und die Ihrigen mit Gewalt, Raub und Brand heimsucht, so sollen er, seine Amtleute und Untertanen die Herzöge warnen, die Gefahr von den Landen, Leuten und Untertanen derselben abwenden und niemanden gestatten, ihnen oder den Ihrigen Schaden zuzufügen. Er und die Herzöge wollen jeder den andern, dessen Land und Leute bei Erbe und Eigen und bei Rechte lassen. In Streitigkeiten zwischen den Herzögen und dem Bischof sollen Räte von beiden Seiten Schiedsrichter und der edele Herr Heinrich von Homburg Obmann sein. Entstehen Streitigkeiten zwischen einem der Verbündeten und Mannen des andern oder zwischen Mannen von beiden Seiten, so sollen jene Räte Schiedsrichter, in den letzteren von beiden Fällen der Herr des verklagten Mannes, im ersteren Fall der Unbeteiligte unter den Verbündeten Obmann sein. Der Bischof verspricht, näher als bisher den Herzögen und ihren Landen keine burgliche Feste zu bauen. Nehmen in Folge früherer Verträge die Herzöge und der Bischof auf verschiedener Seite an einem Krieg teil, so setzt jeder von ihnen und den Ihrigen im Land der Krieg führenden Herren auf eigene Rechnung sich der Gefahr aus, sonst aber soll jeder von ihnen nebst Land und Leuten vor dem andern sicher sein. Seine Verpflichtungen gegen seine Verbündeten, den Erzbischof Albrecht von Magdeburg, den Bischof Otto von Münster, das Stift Halberstadt, den Landgrafen Hermann von Hessen, den Herzog Otto von Braunschweig und die Grafen Erich und Otto von Hoya, darf der Bischof erfüllen, will jedoch ferner mit niemanden nach Ablauf der in jenen Bündnissen festgesetzten Zeit auch nicht mit seinen früheren Verbündeten zum Nachteil dieses Vertrages sich verbinden. In denselben nimmt er den edelen Herrn Heinrich von Homburg, auch den Rat und die Bürger der Stadt Goslar auf.
Originaltext
[...] Unde dit verbunt schal unschedelik wesen dem buntbreve den de Erwerdigen Bisschop Gherd saliger dechtnisse unse vorvare unde sin Capitel den ergenanten hertogen gegeven hebben unde de schal bi siner vullen macht bliven. Hir ut spreke wij Den Erwerdigen in gode vader unde heren heren albrechte Ertzebischope to Meydeborch Den Erwerdigen in gode vader unde heren heren Otten Bisschope to Monster unsen leven broder, dat Stichte to halbirstad. Den hochgebornen forsten Juncheren hermene lantgreven to hessen unsen leven oem dem hochgebornen forsten Juncheren Otten hertogen to Brunswik De edelen heren Erike unsen broder unde heren Otten unsen vedderen greven to der hoye alle de wyle wij myt on in verbunde sitten dat wij rede breve up gegeven hebben schole wij unsen buntbreven vuldon Jodoch schullen wij dussen Ergenanten hertogen dat truwelken to gude holden des gelik scholen se uns wedir don, unde wij enschullen unde enwillen uns mit nemande verbinden na dusser tid dat weder dussen bunt sy wij en deden dat mit orer witschop unde guden willen unde wanne dusser bunde ienich utginghe dar wij rede mede verbunden sin so enschulle wij unde enwillen uns myt der nehmen weder verbinden dat weder dussen bunt sy id en sy dusser vorgescrevenen hertogen gude wille [...]

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Hildesheim, Bischöfe, Johann III. von Hoya

Empfänger

Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Heinrich der Milde · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Bernhard I.

Weitere Personen

Homburg, Edelherren, Heinrich · Magdeburg, Erzbischöfe, Albrecht III. von Querfurt · Münster, Bischöfe, Otto IV. von Hoya · Hildesheim, Bischöfe, Gerhard von Berg · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Einäugige · Hoya, Grafen, Erich I. · Hoya, Grafen, Otto III.

Weitere Orte

Hildesheim, Bischöfe · Braunschweig, Herzöge · Lüneburg, Herzöge · Magdeburg, Erzbischöfe · Münster, Bischöfe · Halberstadt, Stift · Goslar, Rat · Goslar

Sachbegriffe

Bündnisse, Erneuern von · Bischöfe · Herzöge · Fehden · Hilfe, militärische · Bündnisse, lebenslange · Kriegskosten, Aufteilung der · Beute, Aufteilen der · Brandschatzungen · Reisige · Bürger · Söldner · Schiedsrichter · Streitigkeiten, Vermitteln in · Obmänner · Bündnisverpflichtungen, Einhalten von · Stifte · Grafen · Burgen, verbotener Bau von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Sudendorf, UB Herzöge von Braunschweig 9

Original

Sudendorf, UB Herzöge von Braunschweig 9

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11310 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11310> (Stand: 25.04.2024)