Regesten der Landgrafen von Hessen

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1406 April 5

Brief Graf Johanns von Katzenelnbogen wegen Driedorf

Regest-Nr. 11293

Überlieferung

Ausfertigung:	Stadtarchiv Frankfurt, Reichssachen I, 926. Das ursprünglich unten aufgedrückte Siegel ist abgesprungen.
Regesten:	Demandt, Reg. Katzenelnbogen 1, S. 698 Nr. 2507.

Regest

Graf Johann von Katzenelnbogen schreibt an Bürgermeister, Rat und Gemeinde der Stadt Frankfurt mit Bezug auf das Schreiben Graf Johanns von Nassau, daß er ihm eine beschworene Sühne nicht halte, daß Graf Johann lüge und ihm Unrecht tue. Die von ihren beiderseitigen Freunden und Verwandten über die zwischen ihnen strittigen Herrschaften Hadamar, Driedorf und Ems vermittelte Sühne könne er mit Ehren ohne Zustimmung der zuständigen Lehensherren nicht befolgen, doch habe er Graf Johann sofort in das Drittel von Hadamar eingesetzt, nachdem der Trierer Erzbischof als zuständiger Lehensherr zugestimmt gehabt habe.
Was Driedorf betreffe, so gehöre ein Drittel dem Landgrafen von Hessen, die anderen zwei Drittel trage er von diesem zu Lehen. Er und sein + Vater hätten dem Landgrafen zugesichert, ohne dessen Einwilligung niemanden in den Besitz ihrer beiden Driedorfer Anteile zu setzen. Obwohl er deshalb den Landgrafen schriftlich um Zustimmung gebeten habe, auch seit der Sühne dreimal persönlich deshalb bei ihm gewesen sei, auch der Mainzer Erzbischof und selbst der König den Landgrafen ersucht hätten einzuwilligen, habe der Landgraf doch alles abgeschlagen. Darauf habe er dem Landgrafen zu Mainz in Gegenwart des Königs vorgeschlagen, ihm für das an Graf Johann von Nassau zu übergebende Drittel von Driedorf einen gleichen Anteil an Schlössern, Landen, Leuten und Gülten der Herrschaft Hadamar so lange zu übergeben, bis er der Einsetzung Johanns in Driedorf zustimme, was der Landgraf jedoch auch abgelehnt habe. Schließlich habe er ihn ersucht, sich mit ihm in dieser Sache dem Spruch der Fürsten und Herren zu unterwerfen, wenn sie jetzt nach Ostern in Mainz mit dem König zusammenkämen, was er auch sie und die anderen Städte zu betreiben bitte, obwohl der Landgraf das noch nicht angenommen habe. Bei ihm liege also in dieser Sache kein Verschulden.
Was Ems betreffe, welches vom Kölner Erzbischof lehsnrührig sei, so habe er den Grafen Johann durch seinen Graf Adolf von Nassau und Diez bei ihrer letzten gemeinsamen Anwesenheit in Mainz, als auch der Kölner Erzbischof da war, aufgefordert, ein Drittel von Ems von diesem zu Lehen zu empfangen. Um diese Belehnung habe er (Graf Johann von Katzenelnbogen) den Erzbischof bereits lange zuvor schriftlich gebeten gehabt, weshalb dieser ihn auch nach Mainz entboten und zugesagt hatte, Graf Johann von Nassau mit dem Emser Drittel zu belehnen. Dieser aber wollte das nicht annehmen, was vielen Leuten bekannt sei, so daß ihn (Graf Johann von Katzenelnbogen) auch in dieser Sache kein Verschulden treffe. Er werde ihn, wenn er sein Emser Drittel ordnungsgemäß vom Kölner Erzbischof zu Lehen empfangen habe, sofort in dessen Besitz einsetzen.
Was schließlich die Forderungen Graf Johann auf Hinterlegung der Urkunden in Hadamar angehe, so werde er dem erst nachkommen, wenn die ganze Angelegenheit geklärt sei.
D. 1406 in crastino Palmarum.

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Reg. Katzenelnbogen 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 11293 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11293> (Stand: 25.04.2024)

Regesten der Landgrafen von Hessen

1406 April 5

Brief Graf Johanns von Katzenelnbogen wegen Driedorf

Regest-Nr. 11293

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