Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1405 März 19

Erzbischof Johann von Mainz gibt die Hälfte von Eschwege und Sontra zurück

Regest-Nr. 11273

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv Weimar, Reg. B Nr. 3, fol. 115. Papier, die beiden unten aufgedrückten Siegel sind bis auf geringe Reste abgesprungen.
Abschriften: Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Ingrossaturbuch 14, Bl. 118 f. Gleichzeitig, gekürzte Abschrift.
Drucke: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 442-444 Nr. 627; Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 139-142 Nr. 150.
Regesten: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 442 Nr. 627; Deutsche Reichstagsakten 5, S. 691 Anm. 1; Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 139 Nr. 150.
Regest
Friedberg. - Erzbischof Johann II. von Mainz und das Mainzer Domkapitel geben den Landgrafen Balthasar und Friedrich von Thüringen die Hälfte von Eschwege und Sontra zurück, befreien sie von der Burghute und verlangen Herausgabe der Tauschurkunden und der dafür abgetretenen Anteile an Langensalza und Großengottern.
Originaltext
Hochgebornen fursten marggrave Balthazar und marggrave Fryderich der junge sin son lantgraven in Doryngen und marggraven zu Missen. Als wir von Gots gnaden Johann des heiligen stuls zu Mencze erczbischoff, des heiligen romischen richs in dutschen landen erczcanceler, und wir Ebirhard dechand und capitel gemeynlich des dumes zu Mencze fur ziiten eynes wessels und kudes eynworden und uberkomen sin umb die halben teile der sloße und stete Eschinwege und Suntra, die ir uns, dargeyn wir uch unser und unsers stifftis rechtlich eygen und erbe mit namen Salcza burg und stat halb und waz wir rechtes an Bischoffguttern gehabt han mit yren zugehorungen in kudes und wessels wyse geben haben, in demeselben kude und wessel ir uch geyn uns und unserme stiffte zu zweyn malen hoe unde ture verschriben und verstricket habt, abe mand uns darumbe anlangen wurde, daz ir uns dann getruwelichin geyn die biistendig und beholffen sin soltet, als daz dieselben brieffe eygentlichin ynnehalten und ußwysen; darnach der hochgeborn furste her Herman lantgrave zu Hessen mit uns erczbischoff Johann und unserme stiffte zu feheden kommen ist, der sich allewege rechts zu denselben sloßen und steden vermeßen haid und nach vermißet und er uns auch darumbe dicke und viel angelanget haid, also daz wir darnach mit deme egenanten hern Herman von derselben sloße und stete wegen Eschinwege und Suntra zu eyme rechten kommen sin fur den allerdorchluchtigesten fursten und herren hern Ruprecht romischen konig unsern gnedigen herren, derselbe unser herre der romische konig vor eyn recht gesprochen haid, daz irt keynerley recht zu den vorgeschriben sloßen und steten nye gehabt haid, und haid uns darumbe in deme rechten Eschinwege und Suntra abgewiset, daz ir doch nye versten woltet noch auch verstanden habt; noch solichem ußsproche der obgenante her Herman lantgrave zu Hessen mit uns darnach aber zu feheden qwam, und wiewol wir erczbischoff Johann obgenant uch darumbe ermanet, erfordert und ersucht haben, daz ir uns geraten, beholffen und biistendig weret die obgenanten sloße und stete zu behuten, als wir uch auch des dicke me mit unsern frunden und offin brieffen mit unserme ingesigel versigelt ersucht und ermanet haben nach uzwisunge solicher uwer versigelten brieffe, als ir uch uns verschriben habt, mocht uns doch daz von uch nye gescheen oder widderfaren, dann ir marggrave Fryderich vorgenant widder eynunge und buntnisse unser erczbischoff Johanns fiend worden und den herren unsern fienden widder uns beholffen gewest, ir marggrave Balthazar unsern widdersachen mit uwern sloßen, landen und geschucze geyn uns beholffen gewest sii auch widder soliche uwer brieve und andere buntnisse, die wir umbe die und andere sache mit uch angangen waren und gehabt (han). Diewile nu die vorgeschriben sloße Eschinwege und Suntra uns und uch in dem rechten abegeteylet und gesprochen sint, als vor geschriben stet, und ir uns auch nye biistendig oder beholffen sin noch uns auch solicher brieffe und ingesigel, die wir von uch haben, nye gehalten mochten werden, darumbe antworten, geben und seczen wir mit crafft dieses brieffes die halben teyle der obgenanten sloße und stete Eschinwege und Suntra mit irer zugehorungen widder in uwer hende und gewalt in aller maßen, als ir die vor ynnegehabt hat, und ußern uns der vor uns, unsern nachkommen und stifft genczlichin und gar und sagen uch, alle uwer erben auch mit diesßem offin brieffe solicher burghude daruber begriffen, gemacht und gescheen und alle manne, burgmanne, amptlude, rete, burgere und arme lute der egenanten sloße und stete yr eyde und globde, die sie uns getan haben, quiid, ledig und loiß und verzihen auch genczlichin und lutterlichin off alle rechte und furstand, die wir und unser nachkommen zu den egenanten halben teilen der sloße Eschinwege und Suntra hetten oder gehaben mochten von des vorgeschriben wessels und kudes wegen und meynen auch uch von solicher brieffe und burghude wegen nit me verbunden oder verhafft zu sin. Want wir nu soliche sloße und stete Eschinwege und Suntra mit diesem unserm brieffe uch geantwort und widdergeben und auch off soliche burghude daruber gemacht und anders alle eyde, die manne, burgmanne, amptlude, rete, burgere und arme lute der egenanten sloße und stete uns getan han, sie der umbe vorgeschriben sache willen ledig gesagt han und auch unser herre der konig vorgenant uch die vorgenanten sloße und stete in deme rechten abgesprochin und abegeteylet haid, darumbe ir auch dieselben sloße und stete mit uns noch nymand anders in deme rechten verkuden noch verwesseln mochtet, diewile ir selbs keyn recht darzu gehabt haid, als vor geschriben ist, darumbe heischen und erfordern wir uch mit diesem unserm offin brieffe, daz ir uns unser brieve, die wir uch uber solichin kud und wessel versigelt geben han, widder in unser hende und gewalt antwurtet und gebet und uns zu unserme erbe und rechtlichem eygen widder kommen laßet, als wir auch meynen daz billiche sii und ir mogelichin thun sollet nach allen vorgeschriben und ergangen sachen. Des zu urkunde han wir Johann erczbischoff unser ingesigel und wir Ebirhart dechand und daz capitel des dumes zu Mencze vorgenant unser capitels ingesigel an diesen brieff thun drucken. Datum Frydeberg feria quinta post dominicam Reminiscere anno domini M°CCCC° quinto.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Thüringen, Landgrafen, Balthasar · Thüringen, Landgrafen, Friedrich IV. der Friedfertige · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Ruprecht I., König · Mainz, Domdekane, Eberhard von Ippelborn

Weitere Orte

Friedberg, Friede · Mainz, Erzbischöfe · Mainz, Domkapitel · Thüringen, Landgrafen · Eschwege · Sontra · Langensalza · Großengottern

Sachbegriffe

Erzbischöfe · Domkapitel · Burgen, Tausch von · Burghut · Stifte · Reichsgerichte · Könige · Verkäufe, unrechtmäßige · Bürger · Burgmannen · Amtleute · Eide, Entbinden von · Friede, Friedberger

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Eschwege 1

Original

Eckhardt, Eschwege 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11273 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11273> (Stand: 19.04.2024)