Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

(1404 Juli 30? - 1405 Juli 29?)

Vereinbarung eines Treffen zwischen Hessen, Braunschweig und Meißen

Regest-Nr. 11250

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv Hannover, Cell. Or. Arch. Des. 8 Schr. III Kaps. 1 Nr. 12. Papier, das Siegel unter Papierdecke zum Verschluß aufgedrückt, undeutlich.
Drucke: Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 9, S. 252 f. Nr. 179 (mit Datum 1402 Juli 26).
Regesten: Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 9, S. 252 Nr. 179; Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 389 Nr. 576.
Regest
Landgraf Hermann von Hessen schreibt den Herzögen Bernhard und Heinrich von Braunschweig und Lüneburg. Als sie ihm ihren Schreiber und geheimen Rat Johann von Holzhausen mit ihrem Beglaubigungsschreiben und mit der Einladung zu einer in Nordhausen mit den Markgrafen von Meißen zu haltenden Tagfahrt schickten, antwortete er, daß seine dazu erforderlichen Räte und Freunde nicht gegenwärtig seien, daß er sie aber zu sich fordern und den Herzögen alsdann durch seinen eigenen Boten Antwort schicken wolle. Jetzt nach eingeholtem Gutachten seiner Räte und Freunde meldet er den Herzögen, daß er eine Tagfahrt mit den Markgrafen in der Stadt Vacha oder zwischen Allendorf und Eschwege an der für Tagefahrten zwischen ihm und ihnen gewöhnlichen Malstatt oder zu halbem Wege zwischen Spangenberg und Sontra halten will, weil es ihm wegen der gegenwärtigen Verhältnisse im Lande nicht paßt, nach Nordhausen zu reiten, und bittet, daß die Herzöge auf der Tagfahrt erscheinen, weil er dieselbe nicht ohne sie abhalten mag, und ihm die Malstatt und Zeit früh genug bestimmen. Er hat seinen geheimen Rat Henne von Eisenbach mit dem genannten herzoglichen Schreiber Herrn Johann von Holzhausen auf ihr Begehr zum römischen König gesandt und schickt ihnen einen Brief des Herrn Johann, welcher ihm von diesem zur weiteren Besorgung geschickt ist.
[aus UB Markgrafen von Meißen 2:] Küch in der Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte NF 19, S. 118 äußert mit Recht Bedenken gegen die Richtigkeit der Zeitbestimmung Sudendorfs und vermutet, daß das Schreiben in das Jahr 1405 gehöre. Für das Jahr 1404 ließe sich vielleicht geltend machen, daß um dieselbe Zeit auch Markgraf Wilhelm I. ein Schreiben an König Ruprecht richtet; vgl. die Rechnung des Vogts zu Voigtsberg 1403-1405, Gemeinschaftliches Archiv Weimar Reg. Bb Nr. 2480 fol 12: Dominica dum clamarum (1404 Juli 27) mit meins hern brife zum newen kunige gegen Heydelberg L gr. einem poten.
Originaltext
Den hochgeborn fursten hern Bernharte und hern heinriche herczogen zu Brunszwig und zu luneburg unserm lieben Oheim und Swehir debent.
Unser fruntlicher dinst zuvor. Hochgeborn Fursten lieber oheim und Swehir. Als uwer liebe hern Johan von holczhusen uwern schriber und heimelichen mit uwerm globebrieffe zu uns hat gesant als umb eynen gutlichen tag zuleisten mit den hochgebornen Fursten den Marggraven von Miesszen unsern lieben oheimen und Brudern zu Nothusen etc., und wir uch bij dem selben uwern schriber widder han lassen wissen daz wir unser Rete und frunde zu der zijt nicht haben kunden der wir dazu bedorfften und wulten sie bij uns verboten und uch bij unserm eygen boten eyne antwert widderumb verschriben. Also han wir mit unsern Reten und frunden darumb gesprochen und woln gerne zu eyme gutlichen tage gein sie kommen in die Stad zu vache ader zuschen Aldindorff und Eschinwege an die malstede da die obgenanten Marggraven und wir plegen tage zu leisten. Ader zuschen Spanginberg und Suntra zuhalben wege wilchs In allir bequemist ist. Also daz ir ye uff den tagen sijt wan wir der hinder uch nicht gerne leisten, und uns die auch als zijtlich vorhene verschriben zijte und malstede nach dem als vorgerurt ist daz wir uns daruff gesteln und gerichten mugen. Wan uns gein Northusen nich fuglich ist zurijden nach dem ez iczund in den landen gelegen ist als wir uch des ee bericht han. Bitden wir uch lieber oheim und Swehir uns nicht vorubel zuhaben daz wir uch disses antwerte nicht ee geschigket han. wan wir des von trefflicher sache wegen nicht getun kunden als wir uch des wole berichten woln wan wir bij uch kommen. Und wullet uns heruff uwer gutlichen antwerte widder verschriben, bij dissem geinwertigen darnach wir uns gerichten mugen daz woln wir gerne gein uch fruntlich verschulden. Auch lieber oheim und Swehir han wir hennen von Eysenbach unsern lieben heimelichen mit hern Johan von holczhusen uwerm schriber vorgenant geschigkt zu unserm herren dem Romischen kunige mit unserm globesbriefe nach uwir begerunge und senden uch auch hiemitde eynen brieff den uns der obgenante her johan gesant hat und uns gebeten uch dem furbassz schigken. Datum Cassele quarta post Beati Jacobi apostoli. Nostrum sub secreto. Herman von Gots gnaden Lantgrave zu hessen.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Bernhard I. · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Heinrich der Milde · Holzhausen, Johann von, braunschweigischer Rat · Eisenbach, Johann III. von · Ruprecht I., König

Weitere Orte

Braunschweig, Herzöge · Lüneburg, Herzöge · Nordhausen · Meißen, Markgrafen · Vacha · Allendorf (Gem. Bad Sooden-Allendorf) · Eschwege · Spangenberg · Sontra · Kassel · Voigtsberg, Vögte

Sachbegriffe

Herzöge · Schreiber · Räte, geheime · Beglaubigungsschreiben · Gesandte · Markgrafen · Tagefahrten, Festlegen von · Boten · Könige, römische · Malstätten · Landgrafenitinerar · Boten, Lohn für

Textgrundlage

Regest

Sudendorf, UB Herzöge von Braunschweig 9

Stückangaben

UB Markgrafen von Meißen 2

Original

Sudendorf, UB Herzöge von Braunschweig 9

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11250 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11250> (Stand: 24.04.2024)