Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1403 Oktober 17

Landgraf Hermann II. schließt ein Bündnis gegen Mainz

Regest-Nr. 11248

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Hauptstaatsarchiv Weimar, Reg. F pag. 140 E Nr. 26 9. Pergament, die acht Siegel an Pergamentstreifen; Staatsarchiv Marburg, Verträge mit Thüringen und Sachsen. Pergament, von den acht Siegeln an Pergamentstreifen fehlen das 2., 4., 6. und 8.; Hauptstaatsarchiv Hannover, Cal. Origin. Arch. Design 31 Schr. II Nr. 4. Pergament, die acht Siegel an Pergamentstreifen.
Drucke: Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 9, S. 298-301 Nr. 222; Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 359-62 Nr. 529.
Regesten: Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 9, S. 298 Nr. 222; Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 359 Nr. 529.
Regest
Nordhausen. - Balthasar und Wilhelm I. Landgrafen in Thüringen und Markgrafen von Meißen, Bernhard und Heinrich Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, Hermann II. Landgraf zu Hessen, Friedrich IV. und Wilhelm II. Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen, Otto Herzog zu Braunschweig und Friedrich d.J. Landgraf in Thüringen verbünden sich gegen Erzbischof Johann II. von Mainz.
Originaltext
Wir von gotis gnaden Balthasar und wilhelm gebrudir lantgraven in Doringen und marggraven zcu Missen, Bernhard und Heinrich gebrudir herczogen zu Brunswig und zu Luneborg, Herman lantgrave zu Hessen, Friderich und Wilhelm gebrudir lantgraven in doringen und marggraven zu Missen, Otte herczogen zu Brunswig und Friderich der iunger lantgrave in doringen und marggrave zu Missen des genanten hern Balthasars son bekennen - vor uns und unser erben -, daz wir durch manigvaldiger note willen, die uns, unsern landen und luten anliegende und rurende sin, und sunderlich umbe daz der erwirdige her Iohan ertzbisschoff zu Meintze und die synen uns, unsere lande und lute grobelichen in manigvaldigen sachen swerlich verunrechten und verunrechtet haben, hirumbe so haben wir uns zusammen voreynet und verbunden, vereynen und verbinden uns in allir maße, als hernoch geschriebin steht. (1) Czum ersten sollen und wollen unser eyner deme andirn getruwelich und vestiglich unser iglichir nach allir syner mugede und gantzir macht biibestehen und behulfen sin mit landen und luten uff und widdir hern Iohann ertzebisschoff zu Meintze vorgenant, syne nochkomen und den stifft zu Meintze unde syne, syner nochkomen und stiftes und allir der, die in syner, syner nachkomen und stifftes hulffe sin adir darin komen, vient werden und yn vientlich thun und thun laßen, als dicke daz unser eyner von deme andern heisschet und des not ist, und sollen nach enwollen unsir keyner sich hindir deme andirn nicht setzen, sunen, frieden, vorworten nach dheyne undirrede mit yn haben, uffnemen adir nehmen laßen in dheyne wiis, iz geschee denne mit unsir allir wißen und willen ane alle geverde. (2) Were auch, daz der egenante ertzebisschoff Iohann, syne nochkomen und stifft zu Meintze adir die synen sich mit uns allen friedte, vorwordte, gutlich stehen neme adir besuneten zu eyner zciit und darnoch er adir die synen ubir unser eynen adir mer adir uber die unsirn vielen unde syne viende wurden allir ane vehde, angriffe adir beschedigete, wanne denne der, deme daz geschee, uns andirn umbe hulfe heisschent und manet, so sollen und wollen wir von stund ane allen vorczog deme adir den getruwelich uff den egenanten ertzebisschoff Iohann und die synen und uff alle die, die sich des annemen, behulfen sin und vient werden und den vientlich thun in allir maße, als vor und hernach beschrieben stehet, als dicke des not ist, ane allen intrag und ane geverde. Wanne auch friede, vorworte adir gutlich stehen uzginge, so sal unsir eyner auch deme andirn getruwelich behulfen sin in allir maße, als disser brieff uzwiset, ane geverde. (3) Wolde auch dheyner under uns herren krige vor sich nehmen, die da unredlich weren, und nicht friede adir teidinge ufnemen wolde, darczu sollen wir von beidir partie zcwene undir uns herren, die die sache nicht antreffen, als dicke des not ist, geben unt setzen, die daz zu deme besten und wo des not ist erkennen sollen, und wie die zcwene daz vor daz beste erkennen und eintrechtig werden, also sollen wir des gevollig und gehorsam sin ane widdirrede unde alliz geverde und sal doch unsir eyner deme andirn gliche wol biibestendig und behulfen sin als lange, biz daz die zcwene des erkentenis ein werden, als vor geschrieben steht. (4) Wanne nu der krig von des stifftes von Meintze wegen allir nehst anlygende ist uns vorgenanten Balthasar und Friderich synem sone lantgrafen zcu Doringen und marggraven zu Missen, Hermanne lantgraven zu Hessen, Otten herczogen zu Brunswig und unsern landen und luten, so sib wir ubirkomen, alsbalde wir Balthasar und Friderich vorgenant zu vehden komen mit eynem bisschoffe und stifte zu Meintze, so sollen wir vorgenanten Wilhelm der eildir marggrave zu Missen funf und zcwenzcig mit glenn und wir Friderich und Wilhelm gebrudir marggraven zu Missen auch funf und zcwenczig mit glenn wol gezcugeter lute unverczogelichen bii die obgenanten unsere lieben brudir und vettirn gein Doringen in yre sloß, da sie daz allir beqwemelichst unde nutzlichst duncket, legen uff unsir selbis koste und schaden zcu tegelichem krige, dieselben getruwelich zu deme krige behulfen sin sollen noch anwisunge der obgenanten unsir lieben brudirs und vettirn haubtlute. Wurde abir not mer lute zu tegelichem krige zu legen, so solden wir vorgenantir Wilhelm der eildir funffzcig mit glenn und wir Friederich und Wilhelm gebrudir auch funfczig mit glenn gein Doringen in der obgenanten unsers lieben brudir und vettirn sloß zu tegelichem krige legen auch uff unser selbis koste und schaden in allir maße, als vor geschrieben steht, und sal daz geschien, als dicke des not thud, ane alle vorczog und ane geverde. (5) Desselben glich sollen wir Bernhard und Heinrich gebrudir herczogen zu Brunswig und Luneborg unser iglichr funff und zcwenczig mit glenn legen bii unsern vettirn herczogen Otten und bii graven Heinrich von Honstein unsern swagir. Wurde abir not mer lute zu tegelichem kriege zu legen, so sollen wir vorgenanten Bernhard und Henrich gebrudir unsir iglich funfzcig mit glenn bii die obgenanten unsern fettirn und swagir in yre sloß legen uff unsers selbis koste und schaden ane allen vorczog und ane geverde. (6) Waz auch die, die also zcu tegelichem krige gelegit wurden uff alle siiten, uff die viende erworben, daz sal man teilen noch matzal gewopindir lute, uzgescheiden waz in die bute gehorit, ane geverde. (7) Auch sollen die, die also zu tegelichem krige gelegit werden, yrer eyne partie der andirn volge und hulfe thun mit andirn den unsern, wanne und wie dicke die haubtlute undir einandir sich darumbe vermanen und verboten unvorczogelich, und wilchem herren die volge also geschiet, wanne man in desselben herren land also kommit, so sal derselbe herre, deme die also gevolgit sint, die wile sie in synem lande sin, geben futir, brot und kuchenspise und nicht phandlosunge thun, und waz also von kuchenspise und geburhabe erworben wurde, daz sal deme, dem die volge also geschiet; erworben abir die waz von reisiger habe, daz solde man teilen nach manczal gewopindir lute, uzgescheiden waz in die butunge gehorit. (8) Were auch, daz wir obgenanten herren sloße adir stete bestallen adir verbuwen wurden, daran solde sich unsir dheyner sundirlich beteidingen adir die innemen ane der andirn willen und wißen. Und gewonnen wir von sulchir bestallunge adir volge wegen stete adir sloße, daran solde iglichir synen teil haben nach mantzal gewopindir lute adir die brechen, ab wir des zcu rate wurden. (9) Und wanne wir auch also zu veilde zcogen adir die unsern schicketen, so sal iglichir sich selbis und die synen besorgen mit futir unde kosten und synen und der synen schaden selbis tragen, ab er den neme, ane geverde. Nehmen wir auch denne fromen an gefangen, an gedingnisse, an viehenamen adir welchirleie der were, den solden wir auch glich teilen nach mantzal der gewopindir lute, die eyn yderman dabii hette, als vor geschriebin steht. (10) Auch sollen die briefe, die wir vorgenanten fursten und herren vor undir einandir gegeben haben, bii yren kreften und mechten bliben und hiemit unvorbrochen sin, und disser brieff sal auch in allen synen meynungen und kreften bliben und sal mit den briefen, die wir also vor undir einandir gegeben han, auch unverbrochen bliben ane geverde. Alle vorschrieben rede, stucke, punckte unde artikele und iglichen besundern reden und globen wir alle vorgenanten herren unser eyne deme andirn in guden truwen stete, veste, gantz unde unvorrucket zu halden ane argelist und ane alliz geverde. Mit orkunde diesses briefes versegilt mit unser allir anhangenden ingesigeln, sundirn wir Friderich lantgrave in Doringen und marggrave zu Missen der iunger gebruchen hiran unsers vatirs hern Balthasars ingesegils, wanne wir eigins ingesegil nicht enhaben. Gegeben zu Northusen nach Cristi geburten vierczen hundirt darnach in deme dritten iare uff die mittewochen nach sendte Galle tage.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Thüringen, Landgrafen, Balthasar · Meißen, Markgrafen, Wilhelm I. der Einäugige · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Bernhard I. · Braunschweig-Lüneburg, Herzöge, Heinrich der Milde · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Thüringen, Landgrafen, Friedrich IV. der Friedfertige · Meißen, Markgrafen, Wilhelm II. der Reiche · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Einäugige · Thüringen, Landgrafen, Friedrich d.J. · Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Hohnstein, Grafen, Heinrich [IV.]

Weitere Orte

Nordhausen · Thüringen, Landgrafen · Meißen, Markgrafen · Braunschweig, Herzöge · Lüneburg, Herzöge · Mainz, Erzbischöfe

Sachbegriffe

Bündnisse · Markgrafen · Herzöge · Erzbischöfe

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Markgrafen von Meißen 2

Original

UB Markgrafen von Meißen 2

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11248 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11248> (Stand: 25.04.2024)