Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1403 April 10

Bündnis zwischen Mainz und Thüringen gegen Landgraf Hermann II. wegen Eschwege

Regest-Nr. 11238

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Ingrossaturbuch 14, Bl. 67v f. (gleichzeitig, gekürzt); Stadtarchiv Frankfurt, Reichssachen Urkunde Nr. 136 (gleichzeitig).
Drucke: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 338-340 Nr. 492; Eckhardt, Eschwege, S. 130-132 Nr. 141.
Regesten: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 338 Nr. 492; Eckhardt, Eschwege, S. 130 Nr. 141.
Regest
Eschwege. - Erzbischof Johann II. von Mainz und die Landgrafen Balthasar und Friedrich von Thüringen versprechen einander Hilfe, wenn Landgraf Hermann II. von Hessen nicht auf Eschwege und Sontra verzichten sollte, und treffen ergänzende Bestimmungen zu dem Burgfrieden für diese Städte.
Originaltext
Wir Johann von Gots gnaden des heilgen stuls zu Mencze erczbischoff, des heilgen romschen riechs in dutschen landen erczcanczeler, und wir Balthasar und Frederich sin son lantgraven in Doringen und marggraven zu Missen bekennen und thun kunt offenlich mit diesem br(ieffe) fur uns, unser nachkommen, stifft und erben, als wir uns vormals geineinander verbr(iefft) und vereyniget haben umbe die sloße und stete Eschenwege und Suntra mit iren zugehorungen, nemlichin also, aber wir mit ymand, wer der were, zu kriege quemen umbe sachen, die die sloße Eschenwege und Suntra mit iren zugehorungen anrurten, daz wir darczu beidersiit getruweliche sollen tun und helffen mit landen unde luten und aller unser macht und auch zu stund unser iclicher funffczig manne mit gleven wole erczuget darczu schicken und senden, mit namen funffundzwenczig mannen mit gleven gein Eschewege und XXV mit gleven gein Sontra, als daz die burgfr(iedes)br(ieffe) uzwiesen, die wir einander daruber gegeben haben.
Daruber haben wir und dunderlicher vereynet und verbunden, were abe der hochgeborne furste Herman lantgr(ave) zu Hessen fur sich und sine erben mit wulde vercziig thun unverzogenliche umbe die obg(enanten sloße und stete Eschewege und Suntra mit iren zugehorungen, darane wir von beiden siiten genuge gehaben mochten ane geverde, so sollen und wollen wir ane verczog einander getruweliche beholffen sin, dieselben sloße und stete mit iren zugehorungen zu behirten, schuczen und schirmen mit landen, luten und aller unser macht, als vurges(chriben) stet, unde unverzogelichen darumbe bewarunge an yme thun, wann unser eine parthie des von der andern vermanet wirdet, auch ane geverde.
Und wan nu die vorg(enanten) burgfr(iedes)br(ieffe) nit eigintlichin uzwisen abe man zu solichen kriegen mee lute und an ander stede zu legen bedorffte und noit wurde, so sin wir uberkommen und haben uns des verbunden und vereiniget, daz unser icliche parthie einen heubtman mit solichen ader mee luten in die vorgen(anten) sloße zu hulffe und zu kriege schicken, die zwene heubtlude beidersiit macht haben sollen, die lute zu meren und zu mynnern in die sloße ader anderswar, da sie erkennen, daz bequeme und noit sii zu legen und zu schicken, unde die hulffe und kriege zu besynnen, bestellen und uzzuriechten nach unser beidersiit bequemsten und besten. Und wes die zwene also eintrechtlich miteinander uberkommen, also sollen und wollen wir beidersiit daz halden unde deme folgen ane alle argelist und geverde.
Mochten aber die zwene solicher sachen nit ein werden, wie daz geschee, so haben wir eindrechtlichen zu eyme oberman gekorn und gesaczt den edeln Heinr(ich) graven von Swarczpurg herren zu Arnstete und Sundershusen, unsern lieben getr(uwen), also waz der in derselben unser heubtlude uneintrechtikeit fur daz beste erkennet, daz uns beidersiit glich und bequemst sin moge, dabii sal es bliben und von uns beiten stete und veste gehalten werden, auch ane alle geverde.
Wer ez aber, daz derselbe grave Heinr(ich) von Swarczpurg abeginge von todes wegen, daz Got lange verhalde, ader uff die cziit, als solicher sache noit wurde, ußer lande were, so solden wir obg(enanten) parthien einen andern oberman an des egen(anten) graven Heinr(ich) von Swarczpurgs stad eintrechtliche kiesen und seczen, der uns beidersiit gewegen und glich sii, derselbe dan der sachen gantze macht haben und wir des beidersiit folgen sollen, als von dem obg(enanten) graven Heinr(ich) geschr(iben) stet, und sollen die sachen von uns beidersiit also gehalden werden, als dicke des noit wirdet, aber ane alle geverde.
So umbe fromen, schaden und alle andere sachen, wie die in solichen hulffe und kriege komen wurden, die solden wir halden, als unser eynungebr(ieffe) umbe hulffe und kriege daz eigentlichen uzwisen, ane argelist und geverde.
Und haben in guten truwen geredt und globt, redden und globen alle vurges(chriben) stucke stete, gancz und unverbrochenlich zu halten und darwidder in keine wise zu thun. Und haben des wir vorg(enanten) Johann erczb(ischoff), Balthazar und Freder(ich) sin son lantgr(aven) unser iclicher sin ing(esigel) zu urk(und) an diesen br(ieff) laßen hencken, der geben ist zu Eschewege nach Christi geburte XIIIC darnach in dem dritten jare am dinstage nach deme palmtage.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Mainz, Erzbischöfe, Johann II. von Nassau · Thüringen, Landgrafen, Balthasar · Sachsen, Kurfürsten, Friedrich I. der Streitbare · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Schwarzburg-Sondershausen, Grafen, Heinrich [I.]

Weitere Orte

Eschwege · Mainz, Erzbischöfe · Thüringen, Landgrafen · Meißen, Markgrafen · Sontra · Arnstadt (Ilmkreis/Thüringen) · Sondershausen

Sachbegriffe

Erzbischöfe · Markgrafen · Hilfe, militärische · Städte, Verzicht auf · Besitzstreitigkeiten · Burgfrieden, Ergänzung zu

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Eschwege

Original

Eckhardt, Eschwege

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11238 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11238> (Stand: 18.04.2024)