Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1403 Februar 20

Landgraf Balthasar erhebt Einspruch gegen Entscheid wegen Sontra und Eschwege

Regest-Nr. 11234

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Hauptstaatsarchiv Dresden, W.A. Hessische Sachen, Bl. 1 (gleichzeitig). Gleichzeitige Überschrift: Copia reg(istri) und gleichzeitiger Vermerk auf der Rückseite: Copia d.
Drucke: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 326 f. Nr. 484; Eckhardt, Eschwege, S. 128 f. Nr. 139.
Regesten: Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 2, S. 326 f. Nr. 484; Eckhardt, Eschwege, S. 128 f. Nr. 139.
Regest
Landgraf Balthasar von Thüringen schreibt an König Ruprecht, die Angaben Landgraf Hermanns II. von Hessen wegen Eschwege und Sontra seien falsch, und bittet um Widerruf der königlichen Entscheidung.
Originaltext
Unsern willigen vlisigen dinst zuvor. Allirdurchluchtigeste furste, liebir herre und oheim. Wir han vornommen, wie daz ir einen uzspruch gethan had zcwisschen unserm herren von Meintze und unserm ohmen deme lantgrafen von Hessen umbe yre schelunge und zcweitracht, die sie undireinandir gehad han, und nemelichen umbe Esschinwege und Suntra, die sloße uns mit unserm herren vom Meintze anruren und wir daran zcu deme halbin teile han laßen kommen, daz wir meinen gethan haben mit guten fugen und gelymphe, zcu demeselben uzspruche ir uns ny^e geheisschen had. Sunderlichen so han uns die unsern, die wir gein Nuremberge zcu deme tage geschickt hadten, eine schrift bracht, die yn unsers herren von Meintze rete gegeben haben und yn gesagit, daz derselbe unsir ohme der lantgrafe von Hessen die schrieft gein unserm herren von Meintze undir andirn synen schulden gegeben habe, darinne er unsers gelymphes vaste remet, des, als wir meinen nicht sin solde, als wir mit ym in gute sitzen solden, als zcwisschen uns beidirsiit geteidinget ist, und man ouch nicht vondet, daz ym Esschinwege und Suntra also zcugeteilet sind, und sich vil andirs vorlaufen had, als wir darwidder briefe und kuntschaft han, des wir wol konnen uzrichtunge gethun, wo des not ist. So sint wir auch eigintlichen undirrichtet, daz uns derselbe unsir ohme der lantgrafe von Hessen gein fursten, grafen, herren, rittern und knechten zcu Nurenberg, nochdeme als die unsern von dannen qwamen, grobelichen zcu reden gesatzt habe, nemelichen auch umbe Esschinwege und Suntra, wievil unrechtis wir ym daran thun sollen, remet er uns in gutlichen dingen alzcuvil unsers gelymphes, daran er uns noch y^e unrecht thud. Wanne undir andirn sachen, die dargein vor uns sind, so han wie synen vorsegilten brief, daz wir mit ym umbe Esschinwege und Suntra und andir sachen gesunet sin noch der zciit, als zcu Furcheim zcwisschen uns sal geteidinget sin, als er in synen schulden setzet. Auch, liebir herre und oheme, haben wir eigitnlichin vornommen, wie daz ir Esschinwege und Suntra deme egenanten unserm ohmen deme lantgrafen von Hessen zcugesprochen habt und daz wir in deme uzspruche, den ir darumbe had gethan, vaste ungelymphlichen geruret sin sollen, daran wir meinen, daz uns gar ungutlich von uch geschee, und hetten uch nicht gleubit, daz ir einen sulchen uzspruch hindir uns gethan hettet, sundern uns mugelichir darczu geheisschet und vorbotschaft und unser antwurte und gelymph vorhort, daz besundern von syppe und mageschaft wegen billich sin solde, als wir meinen. Und als uch der vorgenante lantgrafe unsir ohme einen artikel undir andirn synen schulden gegeben had, daz ym Esschinwege und Suntra obgenant mit rechte von unserm ohmen herczogen Stephan uwirm vettirn als von einen ubirmanne zcugeteilet solle sin, daz man doch andirs ervindet, als uch der sachen alliz er Fritze von Witzeleiben unser heymelichir und er Claws von Isenache unser cappelan furdirlichir undirrichten sollen von unsern wegen, und bieten wir uch mit gantzem vliße, daz ir die in den sachen eigintlichen vorhoren, gutlich vornemen und von unsern wegen daran geintzlichen gleuben wollit und nemelichen umbe Esschinwege und Suntra den uzspruch in uwirn briefen wollit widdirrufen und uns ouch zcu unsir widdirrede laßen komen, als wir meinen, daz mugelich sii. Daz wollen wir gerne gein uch vordynen. Geschriben zcu Gotha des dinstages vor Kathedra Petri anno M^mo CCCC^mo tercio.
Balthazar lantgrafe in Doringen und marggrafe zcu Missen etc.
Deme allirdurchluchtigesten fursten hern Ruprechte romissche konige zcu allen (zciiten) merer des richs unserm lieben herren und ohmen.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Thüringen, Landgrafen, Balthasar · Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Ruprecht I., König · Witzleben, Friedrich von · Eisenach, Claus von, Kaplan · Bayern, Herzöge, Stephan III., der Kneißl

Weitere Orte

Thüringen, Landgrafen · Meißen, Markgrafen · Eschwege · Sontra · Bayern, Herzöge

Sachbegriffe

Besitzstreitigkeiten · Städte, Streit um Besitz · Könige · Markgrafen · Entscheide, königliche

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Eschwege

Original

Eckhardt, Eschwege

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11234 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11234> (Stand: 19.04.2024)