Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

(1401-1413)

Städtische Verordnung gegen übermäßigen Aufwand bei Taufen in Marburg

Regest-Nr. 11177

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Großes Stadtbuch, Bl. 25b. Eintrag von Heinrich von Reimershausen.
Drucke: Küch, Rechtsgeschichte Marburg 1, S. 130 f. Nr. 74.
Regesten: Küch, Rechtsgeschichte Marburg 1, S. 130 Nr. 74.
Regest
Städtische Ordnung gegen den übermäßigen Aufwand bei Kindtaufen, Leichenbegängnissen, Hochzeiten und anderen Festlichkeiten.
Originaltext
Nota, ez ist zu wißin, daz dy burgermeistere, scheffin unde raid czu Marpurg mit rade, wißin unde willin dez hochgeborn forsten, unsers liebin gnedigen junchern Hermans lantgraven zu Hessen eyndrechtliche obirkommen sin, gesast unde gemacht han umme gemeyns guden unde nutzis willin, daz man alle kindere, dy hii in der stad geborn werden unde der dauffe enpern mogen, vor der hohin gesungen pharmeße brengen unde dy deuffen sal, unde sullen alle frauwen, dy hii kindere geneßen, ses frauwen zu der kindtauffe biden gehen unde zu dem ymmeße unde eßen han unde nicht me.
Item ouch wanne dy frauwin der kinde zu der kirchen gehen, so sullen sii ouch ses frauwin zu dem kirchgange han unde nicht me, unde ouch zu dem eßen.
Item sullen dy manne, den man dii kinde uff der dauffe hebit, mit den gefatirn keyn koste haben in den husen adir daruße.
Item insal nymand kein kind ußwendig der stad in der dauffe hebin.
Item unde wer disser artikele eyn adir me virbreche unde nicht inhielde, ez were frauwe adir man, der adir dy sulden dru phund hellere in dii kisten gebin unde bußen, unde wer darvor bede, der sulde ouch dru phund hellere in dii kisten gebin, alse dicke dez noid gesche, unde sulde der der bede dannoch ungewerit sin, unde insulde man den der buße nicht lazen.
Item wer ouch eyn lich begehet, der insal zumale keyn kost darumme habin.
Item wer ouch eyn hochczit machen unde haben will, der mag selbseste gehen, sine frunde darzu zu biden unde zu laden, unde nicht me, unde mag der zu dem rechten ummeße unde eßen laden zu 25 schußiln unde darober nicht. Unde wer daz virbreche unde nicht inhielde, der sulde 12 phund hellere in dii kisten gebin unde bußen, unde wer darvor bede, der sulde ouch 12 phund hellere darin gebin, unde insulde man den der bede nicht gewerin, unde insulde man der keyme soliche buße lazin, als dicke dez noid gesche.
Item wanne man ouch lude zur heiligen ee zu hauffe gebit, da insal man mit eßen keyn koste haben, den man mag eyn firteil wins darabir drynken unde nicht me.
Item wer ouch gewollit hette ader in eyn huß geczogen were, der insal ouch keyn koste darumme habin ader thun, unde insal en ouch nymand darumme schenken by der buße dren phund hellern.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Reimershausen, Heinrich von

Weitere Orte

Marburg, Stadtverordnung

Sachbegriffe

Stadtverordnungen · Kindtaufen · Taufen · Feiern, Aufwand bei · Begräbnisse · Hochzeiten · Bürgermeister · Schöffen · Bußen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Küch, Rechtsgeschichte Marburg 1

Original

Küch, Rechtsgeschichte Marburg 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11177 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11177> (Stand: 20.04.2024)