Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1387 September 10

Frieden zwischen Mainz, Braunschweig und Hessen

Regest-Nr. 11118

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 3472 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Schublade 46, Nr. 33⟩.
Stückbeschreibung: Die Membran ist in der Mitte etwas beschädigt, ansonsten ebenso wie die Schrift gut erhalten (lt. Findbuch).
Siegel: Die acht Siegel sind abgefallen.
Drucke: Friedensburg, Hermann II., S. 272-275 Nr. 17.
Regesten: Friedensburg, Hermann II., S. 272 Nr. 17.
Regest
Friedensschluß der Eschweger Verbündeten mit Landgraf Hermann von Hessen bis 1388 August 15. 1. Abkommen zwischen dem Landgrafen einerseits und Erzbischof Adolf von Mainz und Herzog Otto von Braunschweig andererseits.

Wortlaut der Datierung

der gegeben ist nach gots geburd drijczehinhundert darnach in dem sybin und achtzigistem jare uff den nesten dinstag nach unser frauwen tage als sie geboren wart.

Originaltext
Wir Herman von gots gnaden lantgrave tzu^e Hessen bekennen offinlichen mit dissem brybe: daz wir mit dem erwirdigen in gode vater unde herrin hern Adolffe dez heilgen stuls tzu^e Mentze ertzebisschof des heilgen Romschin rijchs in Dutschen landen ertzekanzelir unde den hochgeborn fursten hern Balthazar lantgraven tzu^e Doringen und marcgraven tzu^e Missen und hern Ottin hertzogen tzu^e Bru^enswig eynis fredis eyntrechtliche mit en allen ubirkomen syn czu^eschen hie und dem nestin tzu^ekunfftigen unser frauwen tag wu^erczewihen, den man tzu^e latine nennit assumpcio, und den tag allen ane geverde, den freden wir dem obgenantin hern Balthazar marcgraven tzu^e Missen besundern und den vorgeschriben hern Adolfe erczebischoff zu^e Mentze und hern otten herczogen tzu^e Brunswig semptlich und sie uns in der maße widderumme bestalt haben: (1) also haben wir vor uns unser lande lude und die unsern den megenantin hern Adolffe ertzebisschoffe tzu^e Mentze und hern Otten hertzogen tzu^e Bru^enswig semptlichen gelobt und globen in dissem brybe denselben frede gein sie er lande lude und die sloze Rodinberg hu^es und stad Milsungen und Nydinstein und waz sy^e ynne haben mit alle dem daz in den gerichten gelegen ist gein allir derselben sloze tzu^egehorunge gulde gefelle hu^elczern waßern und weide besucht und unbesucht wie man die genennen mag nicht uzgescheiden unde gein alle manne burgmanne burger und lude die in den obegnanten slozen und eren czu^egehorungen wonen semptlichen und ern iglichen besundern gein er libe er gud, wo sie die haben besucht unde unbesucht wo die gelegen und wie dye genant sin, und sunderliche gein alle dez vorgeschriben hern Adolffis erczebisschoves tzu^e Mencze paffen und closter geistlich und werntlich und mit namen den dechen von Rodinberg den probst von der Heyde und alle er gude wo sie die haben stede feste und unverbrochlich zu^e halden ane geverde. (2) ouch so solen wir und unser helffer mit dez egnantin hern Adolffis erczebischoffs tzu^e Mentze und hern Otten herczogin tzu^e Brunswig helffern die mit disser fede begriffin sin und mit namen mit hern Curde Spiegel und mit synen helffern von der fehede wegen gesu^enet sin, der sunderlichen unser fiend worden waz umme syner ampte willen die eme der vorgnante her Adolff erczebischoff zu^e Mentze befoln had. (3) unde uff daz dieser frede von uns und von den unsern stede feste und unverbrochlichen gehalden werde an argelist, so haben wir den obgnanten hern Adolffe erczebisschoff zu^e Mencze und hern Otten herczogen zu^e Brunswig semptlichen tzu^e gisel gesest und seczen en geinwortiklichen in crafft dijs brybis disse nachgeschriben unser lieben getruwen Tylin Wolff Wernher von Hainstain Tylin von Falikinberg Wiganden von Gilse Tylin von Elben Hennen von Breydinbach und Herman von Hulczheim, also: wer es sache daz der frede von uns unsern amptluden ader den unsern virbrochen wurde und nicht gehalden, daz sulden unser amptlude ader die unsern, in wilcher geygennode daz geschee, keren, ob man desselben glich nicht finden kunde, mit gliche ader mit werde bynnen den nesten virtzehen tagen als sy dez ermanit wurden an den malsteden da wir mit dem stiffte czu^e Mencze und dem herczogen tzu^e Brunswig plegen tage tzu^e leisten, uzgenomen wu^enden und totslege die ane vorsaße und geverde geschen, die man richten sal nach gnaden und dez landis gewonheit . geschee des nit, so sulden die obgnantin unser gisele inryden gein Wildungen in dye stad in eine gemeyne herburge, er yglicher mit czwein knechten und drin pherden und da eynen rechten gisel leisten und nicht von dannen zu^ekomen in dheyne wijs, die broche und ubirgriffe weren dan gentzliche widdergetan gekard und gerichtit ane geverde. (4) und ist geredt: wer' es daz fridebroche geschen und ich Heinrich von Hainstein darumme von dem hochgeborn fursten hern Balthazar vorgnant er irmanit wurde als ich eme vor dissen selben frede vor den egnanten mynen lieben gnedigen junghern Herman lantgrave zu^e Hessen ouch gelobt habe und wurde ich darnach von fredebroche wegen aber gemanit von dem erwirdigen in gode vater und herrin hern Adolffe erczebisschoffe czu^e Mencze und hern Otten herczogen czu Brunswig von eren amptluden ader den eren semptlichen ader von erm iglichen besundern wilcher daz were: so sulde ich czu^e stunt ein gisel senden und schicken gein Wildungen an myne stad eynen erbern man, der tzu^e dem schilde geboren were, mit czwein knechten und drin pherden, der glicher wijs tzů gisel ligen unde halden sulde alse ich und alse vor geschriben stet, und sulde daz tu^en alse dicke und nod geschee ane geverde. (5) und wir Tyle Wolff Wernher von Hainstein Tyle von Falkinberg Wigand von Gilse Tyle von Elben Henne von Breydinbach und Herman von Hultzheim bekennen daz wir also gisele wurden sin und werden in dissem briebe gein den erwirdigen in gode vater und herrin hern Adolffe erczebisschoff czu^e Mencze und de nhochgeborn fursten hern Otten herczogen zu^e Brunswig, und haben in guden truwen gelobt die giselschaff und alle oben geschriben artikele, alse davor von uns begriffen ist und geschriben stet, stede feste und unverbrochlich czu^e halden und keyne sache nich behelffunge vor uns tzu^e nehmen damidde disser frede in eynichen sinen artikiln mochte geswechit ader gekrengket werden, an alle geverde. (6) ouch soln alle gefangen von beiden sijten tag haben dissen frede zu, die reisenere uff er globede, burgere und gebure uff moglich geld adir burgen, alse daz gewonlich ist, ane geverde. Dez zu^e kuntschaff ist unser ingesigil an dissen brip gehangen, unde wir vorgnantin gisele haben ouch unser iglicher sin ingesigil tzu^e merer sichirheid bij dez egnantin unsers gnedigen junghern Hermans lantgraven tzu^e Hessen ingesigil vor uns an dissen brip gehangin, der gegeben ist nach gots geburd drijczehinhundert darnach in dem sybin und achtzigistem jare uff den nesten dinstag nach unser frauwen tage als sie geboren wart.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Empfänger

Mainz, Erzbischöfe, Adolf I. von Nassau · Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Quade · Thüringen, Landgrafen, Balthasar

Siegler

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Wolff von Gudenberg, Thiele [IV.] · Hanstein, Werner [I.] von · Falkenberg, Thiele [II.] von · Gilsa, Wiegand von · Elben, Thiele d.Ä. von · Breidenbach, Johann [II.] von · Holzheim, Hermann von

Weitere Orte

Eschwege · Mainz, Erzbischöfe · Braunschweig, Herzöge · Rodinberg, Burg · Melsungen · Niedenstein · Heide, Kloster · Wildungen

Sachbegriffe

Friedensschlüsse, zeitlich befristete · Verbündete · Erzbischöfe · Herzöge · Fehden · Geiseln · Einlager · Knechte · Pferde · Herbergen · Vertragsstrafen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Friedensburg, Hermann II.

Original

Friedensburg, Hermann II.

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11118 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11118> (Stand: 23.04.2024)