Regesten der Landgrafen von Hessen

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1385 Juni 21

Erzbischof Adolf von Mainz verspricht Schadloshaltung

Regest-Nr. 11073

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Meiningen, Gemeinschaftlich Hennebergisches Archiv. 37 Zeilen, breiter Rand, fleckig, das Siegel an einem breiten Pergamentstreifen wohl erhalten. Außen Henneberg fast verwischt, D, C, E mit roter Tinte 1385.
Drucke:	Henneberg UB 3, S. 139 f. Nr. 219.
Regesten:	Henneberg UB 3, S. 139 f. Nr. 219.

Regest

Eltville. - Erzbischof Adolf von Mainz verspricht den Grafen Heinrich in seinem Dienste gegen Landgraf Hermann von Hessen schadlos zu halten.

Originaltext

Wir Adolff von gots gnaden des heiligen stules zu Mencze erczbischoffe, des heiligen romeschen ryches in dutschen landen erczcanceler, Bekennen offenlichen mit diesem brieffe fur uns, unser nachkomen und stifft zu Mencze. Als der edil unser lieber nefe und getruwer Heinrich grafe zu Hennenberg durch gancze truwe und liebe, die er zu uns und unserme stiffte zu Mencze hat, sich zu uns und demselben unserme stiffte genczlich gemacht hat und an uns komen ist und darczu auch unser helffer wyder lantgrafen Herman von Hessen worden ist, als die brieffe uzwisen, die wir und er undereinander daruber geben haben, wann nü der vorgnante grafe Heinrich und sine erben von solicher hulffe wegen in unwillen, hasz und verdechtnisse der lantgrafen von Hessen komen mogen, davon yn gedrang und schade males entsten mochten. Des haben wir anegesehen soliche gancze truwe und fliszige dinste, die uns und unserme stiffte der vorgenante Heinrich dicke schinberlichen getan hat und furbaz tün sal und mag in kunfftigen zyten er und sine erben, und haben yme und sinen erben verschrieben und verschriben in crafft dieses brieffes fur uns, unser nachkomen und stifft zu Mencze eweclichen also zu halden. weres daz lantgrafe Herman von Hessen, sine erben oder wer ein herre des landes Hessen zu zyten were, oder die sinen den vorgnanten unsern nefen oder sine erben drangen oder verunrechten wolden in sachen, da wir desselben unsers nefen oder siner erben mechtig weren zum rechten uff gelegelichen tagen, des zu bliben an dryn, fünffen, sieben oder nünen und also furwerter ungerade uff zu zelen biz uff zwenczig. Wolden dann die vorgnanten lantgrafen von Hessen oder die iren sie daruber verunrechten, so sollen wir, unser nachkomen oder stifft daz recht also fur sie bieden. Mochte yn dann daz recht also nit wyderfaren von dem vorgeschrieben lantgrafen oder den iren bynnen dryn manden den nesten nach demselben unserme gebode, wann dann der vorgnante grafe Heinrich oder sine erben und unser nachkomen oder stifft zu Mencze manen, so sollen wir yn getruwelichen dawyder beholffen sin und sie by rechte schuren und schirmen und in unser und unsers stifftes sloszen in und usz ryden und behelffen laszen sich soliches unrechts zu erweren ane geverde. Auch sollen der vorgnante grafe Heinrich und sine erben, wan sie des gemant werden, uns und unsern nachkomen und stiffte zu Mencze und die unsern in iren sloszen zu und in ryden und uns behelffen laszen und uns auch getruwelichen beholffen sin ane geverde wyder die vorgeschrieben lantgrafen die zu zyten weren und die iren ob sie uns, unsern nachkomen unsern stifft zu Mencze oder die unsern drangen oder verunrechten wolden, und sal daz auch also eweclichen von dem vorgnanten grafen Heinrich und sinen erben gehalden werden. Und wann derselbe grafe Heinrich oder sine erben also un unser hulffe komen und sin, so sollen wir, unser nachkomen und stifft yn und iren frunden, die yn darczu hulffen fur küntlichen mogelichen schaden sten, den sie von der hulffe wegen hetten oder nehmen und sie davon gutlichen entheben ane argeliste und geverde, uzgenomen brand, brandschaczunge, viehename, sie sin ir eygen oder der iren oder irer frunde und allen andern geburs schaden. Davon sollen wir, unser nachkomen oder stifft yn nit schuldig sin zukeren. Nemen auch der vorgenante grafe Heinrich oder sine erben, ire frunde oder gesellen von solicher hulfe wegen fromen, wellicherleye der were ane daz von rechte in die büte gehoret, der frome solde unser, unser nachkomen und stiffte zu Mencze sin und uns zu nücze kommen ane geverde und argeliste. Auch ist geredt, weres daz der vorgenante grafe Heinrich oder sine erben beseszen oder verbuwet wurden von den lantgrafen von Hessen, die zu zyten weren oder den iren umbe sache, da wir mechtig weren zum rechten als vorgeschrieben stet, darczu sollen wir, unser nachkomen und stifft zu Mencze zu ziehen mit macht ane geverde und sie entschuden als verre wir kunnen oder mogen und darczu dün glicherwise als ginge ez uns selber ane ane geverde, wann wir des von dem vorgnanten grafen Heinrich oder sinen erben ermant werden, wie wol wir daz recht dannoch nit fur sie geboden hetten in der masze als vorgeschrieben stet. Und uff daz diese vorgeschrieben sache, stucke, pucte und artikel deste vester und unverbrochelicher gehalden werden, so ist geredt, daz alle unser nachkomen erczbischoffe oder vormunder des stifftes zu Mencze, die zu zyten werden, darnach so sie zu dem stiffte zu Mencze kommen und den ynne haben, und auch der vorgnante grafe Heinrich und sine erben darnach so sie zu iren tagen komen bynnen dem nesten halben iare diesen geinwertigen brieff gein eynander ernüwen sollen als dicke des not geschiet und eyne parthie des von der andern gemant wirt ane geverde. Des zu urkunde han wir unser ingesigel an diesen brieff zün hencken.
Datum Eltevil, in die sancti Albani martiris, anno domini millesimo ccc° octuagesimo quinto.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Henneberg UB 3

Original

Henneberg UB 3

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 11073 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11073> (Stand: 19.04.2024)