Regesten der Landgrafen von Hessen

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1355 November 30

Landgraf Heinrich II. wird zum Gerichtsherren über Schlierbach gewählt

Regest-Nr. 10899

Überlieferung

Abschriften:	Staatsarchiv Marburg, Urkundenabschriften 10, Chronol. Abt. Paket 2 (2. Viertel 16. Jahrhundert). Papier, Rubrum des 16. Jahrhundert: Wy die gebure zue Slirbach uff sich gewillekort eyn gerichte, das vor nicht geweyst enwas, by landgrafen Heinrichen. Datum anno etc. 1355; Rubrum des 17. Jahrhunderts: Schlierbach. Ubir den dienst inn der zcente.
Drucke:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 71 f. Nr. 68.
Regesten:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 71 Nr. 68.

Regest

Landgraf Heinrich II. von Hessen bekennt, daß ihn die Geburen zu Schlierbach zu ihrem Gerichtsherrn gewillkürt haben, und verpflichtet sich und seine Erben, die mit ihnen getroffenen Vereinbarungen getreulich zu halten.

Originaltext

Wir Henrich von Gots gnaden lantgraffe zcu Hesßen unde unse rechte erben bekennen uffentlich an dussem keynwerttigen briffe, daß unse lieben getruwen lutte mit namen Lodwig Zcymerman heymborge zu der czit, Heinrich Krolitz, Thune Bernhart Thunen so^en, Jon Wendele, Ermegart Wendelen, Berlt Schulve, Kattherina Schulven, Berlt Rese, Werner Sebech, Henrich Sebeche, dy alde Hans Schillingk, Herman Phiffer, Hans Loßigke, Alheyt Losicken, Claus Rese, Ditmar Scholße, Ditterich Helle, Istrud Wichmanshusen, Conradus Erhobeherre, Tyle Schillingk, Conradus Schillingk, Grosßeherman, Hans Westfelingk, Hans Schrotter, Gerigke von Hoenrode, Henrich von Witzenhußen, Henrich von Rudolffeshusen, Andres dy alde, Hans Francke, Herman Wissener, Hans Hunffe, Berlt von Ritandeshusen, Henrich Rasseler, Berlt Surwalt, Albrecht Seyler, Conradus Egkehart, Claus Hemmetmul unde Henrich von Hochhusen, gebur des dorffes zu Slirbach, sich an uns gewant unde gelasßen haben durch truwe unde durch gudt uff unsern trost unde uffe unse genode, also so daß sy unse gerichte obber sich gewillekort habin, deß vor nicht enwaß, also das wir mit one zu Slirbach drig gerichte jo des jars sollen lasßen sitczen: das eyne gerichte sal man sitczen des montages noc dem zcwelfftten tage, das ander des montages noch der osterwochin, das dritte des montags noch der gemeyntwochin. Unde was bruche adder wette do erteylt werden ader gevallen, da sollen dy hochsten wette adder bruche sin ein phunt heller; dy bruche sollen unser syn noch unsen gnaden. Dy mittelste bruche adder wette, das eß wy eyner obbetrettet adder tud, dy sal eß vorbussen mit funff schillingen helleren nach gnaden, dy fonff schillinge heller sollen gevallen an daß goddeßhuß zcu slirbach zu dem gebuwe, zu lichten, zu wine, zu oblatten unde zu des goddeshuses no^etdorfft. Dy mynnersten bruche adder wette, das ist ab eyn vorgesßen rette, sollen sin eyn schilling heller; dy wette sal eyn heymborge von deß dorffes unde von der gebur weyn zcu Slirbach uffnemen; do mede sal man daß dorff befredden an slegen, an rynneboymen unde an zcunen. Hy entpoben sollen sy adder ere nochkomelinge, dy sich by uns unde by sy wenden, uns alle jar zcu sancti Martins tage geben ane vorzcogk zcu bete adder zu schenckunge viher phunt guder heller adder were dorvor, alß zu Eschewege genge unde gebe ist. Dorumbe sollen wir sy getruwelich vorteydingen unde beschermen alß andere unser lutte. Auch ensollen wir adder nymants von unser wegen pobber dutz gerichte unde gelt vorgenant sy widder mit gerichte adder mit dinste adder mit keyncherley gulde odder bette hocher dringen. Auch ensollen wir adder enwollen sy wedder mit deme gerichte adder mit deme gelde vorgenant nymande vorkeuffen, setczen, geben adder bewießen. Uffe das alle vorgeschrebin dingk von uns unde unsen erben den von Slirbach, dy nu da sint unde ernochmalß by uns dare kommen, genczlichen gehalden werden, so geben wir en dussen briff dorobber vesteklich besigelt mit unßerm ingesegel, des unse erbin mit uns gebruchen.
Datum anno domini M°CCC°L quinto, in die beati Andree apostoli gloriosi etc.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Eschwege 1

Original

Eckhardt, Eschwege 1

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 10899 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10899> (Stand: 19.04.2024)