Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1349 März 31

König Karl bittet die Stadt Mainz, Erzbischof Gerhard von Mainz anzuerkennen

Regest-Nr. 10828

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Senckenberg, Selecta iuris 2, S. 168-171 Nr. 13.
Regesten: Regesta Imperii 8, Nr. 904; Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,2, Nr. 5734 (mit Datum März 29); Urkundenregesten des Hofgerichts 6, S. 65 Nr. 93.
Regest
Speyer. - König Karl an die Kämmerer, Bürgermeister, den Rat und die Bürger der Stadt Mainz: Er hat am vergangenen März 29 (Sonntag vor Palmetag) den Erzbischof Balduin von Trier, den Pfalzgrafen Rudolf, beide Kurfürsten, den Bischof Gerhard von Speyer, den Landgrafen Heinrich von Hessen, den Herzog Friedrich von Teck, die Grafen Eberhard von Württemberg, Friedrich von Oettingen, Heinrich von Honstein-Sondershausen, Emich und Emich von Leiningen sowie andere (ungenannte) Grafen, Freie, Herren, Geistlich, Ritter, Knechte und Bürger der freien Städte, die gegenwärtig waren, (um ein Urteil) gefragt (gefragt haben), ob der Papst Macht und Gewalt von wegen des Römischen Stuhls habe, einen Erzbischof oder Bischof wegen seiner Schuld und Missetat abzusetzen, und ob im Falle des Absetzung irgend jemand noch gebunden sei, ihm durch Huldigung als einen Herrn zu achten.
Darauf hat er kraft seines dem Reich verbundenen Eides als erster gesprochen und danach die genannten Anwesenden, die kraft ihres König und Reich geleisteten Eides wie folgt geantwortet haben (mit gewornem eyde, den sie uns und dem riche pflichtig sint, und antworten und mit bedachtem mute in sollicher wyse, als hernach geschrieben stett): Falls ein Erzbischof oder Bischof auf Grund redlicher Sachen vom Päpstlichen Stuhl entsetzt wird, ist ihm niemand (mehr) auf Grund der Huldigung verpflichtet, und auch niemand schuldig, ihn als einen solchen zu halten. Sie sollen vielmehr demjenigen gehorsam sein, der an Stelle des Abesetzten eingesetzt wurde. Etliche (der Anwesenden) haben darüber hinaus gesprochen (auch sprachen etliche under inen), daß dies schon mehr geschehen sei.
Deshalb gebietet er ihnen (pitten wir und man uch aller fruntschaft und truwen), das Recht und den gemeinen Nutzen der Lande anzusehen, und, damit Frieden und Seligkeit gestärkt werde, unverzüglich den Erzbischof Gerlach von Mainz als Herrn anzuerkennen und ihm zu huldigen, da er anstatt des abgesetzten Heinrich von Virneburg vom Römischen Stuhl zum Erzbischof und rechten Herrn gesetzt worden ist.
Geben zu Spyr an dem nehsten dinstag vor dem Palmetag, r. 3.
Die Stadt hat unmittelbar danach Erzbischof Gerlach anerkannt.
Nachweise

Weitere Personen

Karl IV., Kaiser · Trier, Erzbischöfe, Balduin von Luxemburg · Pfalz, Kurfürsten, Rudolf II., der Blinde · Speyer, Bischöfe, Gerhard von Ehrenberg · Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Teck, Herzöge, Friedrich · Württemberg, Grafen, Eberhard II. · Öttingen, Grafen, Friedrich II. · Hohnstein, Grafen, Heinrich [III.] · Leiningen, Grafen, Emich V. · Leiningen, Grafen, Emich VI. · Mainz, Erzbischöfe, Heinrich III. von Virneburg · Mainz, Erzbischöfe, Gerlach von Nassau

Weitere Orte

Mainz, Stadt · Mainz, Erzbischöfe · Trier, Erzbischöfe · Speyer, Bischöfe · Württemberg, Grafen

Sachbegriffe

Könige · Kämmerer · Bürgermeister · Räte · Bürger · Erzbischöfe · Eide, Entbinden von · Pfalzgrafen · Kurfürsten · Bischöfe · Herzöge · Grafen · Geistliche · Ritter · Knechte · Bürger · Rechtsfragen, Klären von · Erzbischöfe, Absetzen von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Urkundenregesten Königs- und Hofgericht 6

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10828 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10828> (Stand: 28.03.2024)