Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1344 August 14

Die Stadt Grünberg übernimmt für Landgraf Heinrich II. Schulden

Regest-Nr. 10764

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Stadtarchiv Grünberg. Papier.
Drucke: Glaser, Geschichte der Stadt Grünberg Nachdr., S. 187 f. Nr. 12.
Regesten: Schunder, Die von Loewenstein 2, S. 93 Nr. 191.
Regest
Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Grünberg (Grunenberg) verpflichten sich, für Landgraf Heinrich (II.) von Hessen an Werner von Westerburg, seine Gemahlin, ihren Sohn Werner und ihre Erben 128 Mark Silber, für die Mark 5 Pfund Heller weniger 4 Turnose, innerhalb der nächsten 4 Jahre, vom nächsten 18. Tag an gerechnet, in der Form zu bezahlen, daß sie ihnen in den ersten 5 Jahren jährlich 100 Mark hessischer Pfennige und im 4. Jahr 32 Mark und 5 Schillinge Heller entrichten. Falls sie ihre Verpflichtung nicht erfüllen, werden vier Schöffen und vier aus dem Rat Einlager in eine von den Gläubigern zu bestimmenden öffentliche Herberge halten. Kann die Stadt in den nächsten 4 Jahren wegen Schaden oder Unglück dem Landgrafen keine Bede zahlen, soll die Bezahlung der Schuld solange aufgeschoben sein.
Siegler: die Stadt Grünberg.
1344 feria sexta ante assumptionem beate Marie virginis.
Originaltext
Wir dy Bürgermeystere, dy Scheffin, der Rat und dy Stad gemeinliche zu Grunenberg bekennen offenberliche an dysem brive, daz wir schuldig sin von unsern hern hern Heinrich lantgraven tzu Hessin den edeln man Wernher von Westirburg zu Lewinstein, seiner elichin Wirtine, wernher irme sun und irn erbin hundert mark silbers und achtundzwanzig mark silbers, und sulln ein dy betzalin in dysin nechsten vir Jaren by nach einander gen und gen nu an uf den achtzenden dag der nu schierst kummet, und sullen inn geben ie vor dy mark fünf phunt heller ane vir Tornosen mit werunge als den geng und gebe ist. Und sullen ein geben und bezalen in dysen ersten drei Jaren ie dez Jares hundert mark phennige Echscher werunge und in dem virden Jahre tzwe und drizig mark phennige und fünf schilling heller derselben werunge nach antzal dez silbers als da vorgeschriben stet, und hetten sy dan damide ire vorgenantes geldiz alliz bezalt. Also bescheidelich wer daz wir dez nicht entedin, so mugen sy heischen in unsir vorgen. stad vir uz den Scheffin und vir uz dem rade, dy sullen ein daselbiz invare in eyne gemeyne Taverne, wa sie von ein genant wirde und sullen eyne mand da inne leysten, wan der uz kummet, so suln wir ein ir gelt daz sie dez Jares angeburt genzlich bezalin mit phande odir mit gelde. Wer aber, dez got nicht enwolle, daz wir in disen vir Jaren verbrant odir verheret wirden odir anders schaden odir ungelucke nehmen, daz wir unsem vorgen. Hern keine bede gegebin mochten, so solden sie ihres geldiz, daz wir ein dan noch nicht wollen betzalt hetten, zu unsin egen. Hern sehin und warten also lange, biz daz wir odir unsim hern mochten bede gebin und dienen. Herubir zu Orkunde hencken wir unsir stade Ingesigel an disen brif. Datum anno dom. MCCCXLIIII feria sexta ante assumptionem beate Marie virginis.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Westerburg, Werner [I.] von · Westerburg, Werner [III.] von

Weitere Orte

Grünberg, Bürgermeister · Grünberg, Schöffen

Sachbegriffe

Bürgermeister · Schöffen · Räte · Schulden, Übernahme von · Ehefrauen · Söhne · Verwandte · Einlager · Bürgen · Herbergen · Gläubiger · Währungen, Hessische Pfennige · Pfennige, Hessische · Währungsrelationen · Bede

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Löwenstein

Original

Glaser, Grünberg

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10764 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10764> (Stand: 19.04.2024)