Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1489 August 6

Wilhelm II. übernimmt die Stiftsmühle von St. Cyriaxberg

Regest-Nr. 10351

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Urkundenabschriften 10. Abt. Paket 8 (gleichzeitig).
Drucke: Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 210 Nr. 218.
Regesten: Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 210 Nr. 218.
Regest der Gegenurkunde: Huyskens, Klöster an der Werra, Nr. 161.
Regest
Landgraf Wilhelm II. von Hessen übernimmt die Stiftsmühle von St. Cyriaxberg und verpflichtet sich zur Zahlung eines Zinses.
Originaltext
Von Gots gnaden wir Wilhelm der mitler landgrave zcu Hesßenn, grave zcu Zciegenhain und zcu Nydde bekennen uffintlich an diesßem brieve vor uns und unser erben gein allermeniglichen, naichdem die wirdige in Got frauwe Agnes eptysßen des fryen stifts uff sanct Ciriacsberge zcu Eschwege, betraichtende wie desselben ihres stifts molen, die uff der Werra gelegen und zcur eptye gehorende sein, an dem werhe und sunst andern iren wesentlichen bauwen durch des wasßers flut und anders orsachen von zcyten zcu zcyten vast gearget, also das ir ire jerliche zcinße, so sie daruß sal fallen haben, nicht mugen zcu irem nutze gereicht und beczalt werden, und sie doch dieselben molen an ire groiße koist und schaden nicht enthalten magk, beweget worden ist, uns und unsern erben dieselben molen mit allen iren gerechtigkeyten und nutzungen darczu und ingehorende mit gutem willen uffzculaesßen, doch in der gestalt und weiße, das wir und unser erben dieselbe molen inhaben der gnanten eptysßen und iren naichkommen ydes jars sibben malder korns, sibben malder weyßs, sibben malder maltzes und achte swyne mesten wie vor, daruß ader so die gemelten molen, wie das keme, vergehin und nydderfelligk wurden alsdann uß unser eygen molen bie unserm sloisße zcu Eschwege gelegen gnediglich geben und reichen laesßen sullen, ane eynchen intragk und widderredde etc. Das wir nu dem obgedaichten stift und eptye zcu guthe die obgemelte molen also angenomen haben, sollen darumb und wollen der obgenanten eptysßen und iren nachkommen daselbst die gemelten zcynße ydes jars uß den ader unser eygen molen, so es wie obgerurt keme, gnediglich reichen und geben laesßen. Es sal auch der moller, der zcur zcyt in den molen von unser wegen sein wirdet, der vorgemelten eptysßen mit eyden und gelubden verhaft sein, ir ire zcinße wie obgerurt gutlich zcu geben, ane alles geverde, auch sonder inredde und weigerunge.
Zcu urkunde so hain wir unser furstlich ing(esigel) an diesßen brief wisßentlich thun hengken, der geben ist donnerstags naich Oßwaldi m(arty)ris anno domini millesimo quadr(ingentesi)mo octogesimo nono.
Item was auch uß der wagkmolen gefellet, sollen die obgnant eptysße und ire naichkommen geruwelich uffheben, von uns obgnanten langrafen Wilhelmen und unsern erben unverhindert, und wir sollen und wollen auch die sechs schogk, daruß verschribben, sonder iren schaden ußrichten und bezcalen. Datum ut s(upra).

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Eschwege, Äbtissinnen, Agnes von Boyneburg gen. Hohenstein

Weitere Orte

Eschwege, Stiftsmühle · Eschwege, St. Cyriaxberg · Werra · Eschwege, Burg

Sachbegriffe

Mühlen · Stiftsmühlen · Zinsen, jährliche · Äbtissinnen · Schlösser · Müller · Eide · Korn · Weizen · Abgaben, Getreide · Malz · Schweine, Mästen von

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Eckhardt, Eschwege 1

Original

Eckhardt, Eschwege 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10351 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10351> (Stand: 25.04.2024)