Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

[1265-1308]

Heinrich I. befreit die Bürger von Witzenhausen von Huldigungen

Regest-Nr. 103

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: (A) Abschrift in dem Notariatsinstrument vom 4. Februar 1482: Stadtarchiv Witzenhausen (Nach Eckhardt, Rechtsquellen Witzenhausen S. 25, Nr. 28 Anm. "seit April 1945 verschollen". Nach Eckhardt handelt es sich bei dieser Abschrift um eine "aus dem Gedächtnis aufgezeichnete und beschworene Verdeutschung Hier negest hebben se ak eynen breiff gehat van dem selbigen landtgraffen Henrichen ludende alsust. Pergament. Signet des Notars Helmold Saldermann.
(B) Stadtarchiv Witzenhausen, Privilegien, Nr. 2 . Abschrift des 16. Jahrhunderts, Papier.
(C) Stadtarchiv Witzenhausen, II K. 59, Witzenhäusische Schatzkammer, S. 287 f., jetzt Bl. 175 r und v.
Drucke: Kopp, Verfassung 1, Beil. S. 9; Eckhardt, Rechtsquellen Witzenhausen S. 25 f., Nr. 28. Dort die Anmerkung: "Da nach Angabe der Ratsherren die Urkunden von demselben Landgrafen Heinrich stammt wie Nr. 12, ergibt sich die Datierung aus der Erwerbung Witzenhausens (Ende 1264) und dem Tod Landgraf Heinrichs I. (1308 Dezember 21)".
Regesten: Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 33/34 Nr. 89.
Literatur: Anmerkung [1265-1308 Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr.S. 32/33] Nr. 88.
Regest
Landgraf Heinrich befreit die Bürger der Stadt Witzenhausen, die Ländereien in der Herrschaft Hessen besitzen, die sie von Witzenhausen aus an einem Tage in der Zeit zwischen Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mit dem Pfluge beackern können, von der Verpflichtung, von diesen Besitzungen irgend einer fremden Herrschaft Huldigung (Mannschaft) oder Gelübde (geloffte) zu leisten, ihr zu Gericht oder Recht zu stehen und von ihr Gebot oder Verbot anzunehmen. Vielmehr sollen Jahreszinsen, die etwa eine Herrschaft von diesen Besitzungen genießt, verrechnet und ausgezahlt, künftighin aber nicht weiter gewährt werden.
Auch dieses Privileg soll der Stadt von Landgraf Heinrich dem Kinde verliehen worden sein; da diese undatiert überliefert worden sind, so wurden sie für die Zeit von 1265-1308 angesetzt. Eine analoge Urkunde Landgraf Heinrichs I. oder seiner nächsten Nachfolger für irgend eine andere hessische Stadt ist nicht bekannt.
Originaltext
Wir Henrich von Gotis gnaden lantgraffe to Hessen bekennen vor unß und unse erven, dat wi unse stad Wittzenhusen und die burger dar inne begnadiget und gefriget ha^en, welker eyner unser burger guder, ecker und wesen in unsem lande und eygenscap hayt und ome to steyt, dat de jenne unser borger sollicher guder und lenderige, so sche moghen, uß und in Wittzenhusen myt orem ploghe bu^ewen, ackern unde (a) seghen (b), by sunnenschine uß und heym to komen, keyner fromeder herscap noch gudemannes manscap noch geloffte dar umme do^en, nach to richte edder to recht ghan edder stan, ok noch bayt edder vorbayt neymende over sche to donde noch haben in keyne wiß Sunder wer et, dat ymant herscap edder gudtman dar anne jartinße fallen hedde, solden sche ome rechen und geben und vorder nicht to stan und gewerden lasßen. Datum (c).
a) Fehlt in C.
b) fehlt in D.
c)
Datum etc. B, D.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich I. · Hessen, Landgrafen, Heinrich I. · Saldermann, Helmold

Weitere Orte

Witzenhausen, Stadt · Witzenhausen, Bürger

Sachbegriffe

Bürger · Privilegien · Städte · Pflüge · Güter · Landwirtschaft, Ackern · Ackerbürger · Huldigungen · Gelübde · Eide · Gerichte · Rechte · Zinsen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1

Original

Eckhardt, Rechtsquellen Witzenhausen

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 103 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/103> (Stand: 29.03.2024)