Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Lauter
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Stadtteil · 210 m über NN
Gemeinde Laubach, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
2,5 km südlich Grünberg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen auf dem rechts Ufer der Lauter. Von Norden einmündend ein kleines Seitentälchen. Der Hauptkomplex der Siedlung zieht sich als Straßendorf entlang der Talränder an der Straße von Grünberg nach Wetterfeld sowie an einem zur Bingmühle abzweigendem Weg. Kirche in Ortsmitte. Östlich des Dorfes, oberhalb der Bingmühle, auf einem Sporn Reste einer kleinen Burg (Flurname Burgwald).
Straße nach Laubach
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Ersterwähnung:
1293
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Historische Namensformen:
- Lutere, in villa (1293) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, Nr. 204]
- Luttere, de villa (1310) [XVIII StAD, Abt. V B 3, Konv. 226 a, Fasc. 1]
- Lutera, czu (1364) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 918]
- Luter (1438) [Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 142]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa 1293 (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, Nr. 204)
- Dorf 1438 (Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 142)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Bingmühle,
- Georgenhammer
- Arzt-Mühle
- Walkmühle
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Burgen und Befestigungen:
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Älteste Gemarkungskarte:
1940
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3497814, 5603854
UTM: 32 U 497740 5602052
WGS84: 50.570384° N, 8.968092° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531010050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 2476, davon 1161 Acker, 337 Wiesen, 878 Wald
- 1961 (Hektar): 618, davon 222 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 25 Hausgesesse
- 1630: 12 zweispänn., 3 einspänn. Ackerl, 7 Einläufige
- 1834: 437 Einwohner
- 1885: 414 Einwohner
- 1925: 459 Einwohner
- 1939: 531 Einwohner
- 1950: 819 Einwohner
- 1961: 739 Einwohner
- 1830: 408 evangelische Einwohner
- 1961: 595 evangelisch, 139 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 113 Land- und Forstwirtsch., 201 Prod. Gewerbe, 21 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 29 Dienstleistung(en) und Sonstige
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1391 und später: Landgericht Grünberg
- 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg; Amt Grünberg; 1604 an Hessen-Darmstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg, Landgericht Grünberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Grünberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1970 Eingliederung in die Stadt Laubach
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1322 überweist der Grünberger Bürger Rudolf Mainzlar Kloster Haina, das seinen Sohn als Mönch aufgenommen hat, statt des ihm zukommenden Erbteils jährl. Einkünfte von Güterbesitz aus der Mühle zu zu Lauter.
- 1357 bekundet Wigand, Pfleger desHospitals der Stadt Grünberg, daß er und die ihm nachfolgenden Hospitalmeister aus der Mühle zu Lauter unterhalb der Holzmühle, die er vom Sohn des Dietrich Byberade gekauft hat, einen jährlichen Zins zu zahlen habe (Franz, Klosterarchive 6 Nr. 353, 641).
- 1375 Verpfändung von 150 Gulden an Lauter an die Herren von Strebekoz und deren Rechtsnachfolger, die Herren von Dernbach.
- Mitte 14. Jahrhundert hat Stift St. Johann zu Mainz Einkünfte in Lauter (Böckmann, St. Johannes Baptista, Anhang, S. 70 ).
- Nach 1414 hat Henne Strebekotz als landgräflich Burglehen 4 Mark Geld aus der Mühle bei Grünberg (welche?) und auf dem Dorf Lauter (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 580). 1438 wird Mengoß Gulden von Landgraf Ludwig aufgefordert, u.a. Lauter aus dem Pfandbesitz der Strebekotz zu lösen.
- 1438 bekunden Meingoz Gulden und seine Frau Liese, daß sie die Dörfer Lauter und Lindenstruth von den Strebekotz und Henne Riedesel eingelöst haben und nunmehr innehaben, bis sie der Landgraf wieder einlöst (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 231).
- 1489 verkauft Kloster Arnsburg seinen Besitz zu Lauter (1 Beständer) den Grünberger Antonitern (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 36).
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Zehntverhältnisse:
1420 hat Werner von Bellersheim als solmsisches ehemals falkensteinisches Lehen einen Teil des Zehnten zu Lauter. 1726 belehnen die Grafen von Solms die von Lehrbach mit dem Zehnten zu Lauter; Neubelehnung 1789 (Solmser Urkunden 1 Nr. 867, 4614, 4616, 4861).
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirche 1448 (Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen) Nr. 165)
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Pfarrzugehörigkeit:
Ursprgl. wohl Filiale von Grünberg, um 1550 Filiale von Queckborn
1577: Pfarrei, später wieder Filiale von Queckborn
1900: mit 3 Mühlen und Georgehammer Filiale von Queckborn
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Patronat:
Landgrafen von Hessen
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Grünberg, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grünberger Pfarrer Johannes Mengel ab 1526.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1909
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Lauter, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10262> (Stand: 7.3.2022)