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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Berthold von Katzenelnbogen 1316, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Der Graf soll angeblich in der Stiftskirche St. Martin zu Oberwesel beigesetzt worden sein und dort eine Grabplatte erhalten haben.1) In Eberbach befand sich eine weitere Grabplatte ? vor dem Martinsaltar.

1) Pauly, Stifte II 418, 482. Hiernach handelt sich um eine stark abgetretene Schieferplatte mit einer Frontalfigur, wobei jedoch aufgrund des deutschen Textes der Grabinschrift und des Grabbildes eine Datierung ins 16. Jh. vorzunehmen ist. Die Zuordnung zur Person des Katzenelnbogeners ist aus diesen Gründen auszuschließen (freundlicher Hinweis von Dr. Eberhard J. Nikitsch).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

9. Oktober 1316

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Katzenelnbogen.

Dargestellte Personen:

Graf Berthold von Katzenelnbogen.

Berthold, Sohn Dieters V. von Katzenelnbogen und der Margarethe von Jülich, wurde am 11. September 1301 zum Stift St. Martin in Oberwesel präsentiert. In der Urkunde vom 12. Dezember 1303, mit der Erzbischof Dieter von Trier unter Zustimmung der Inhaber des Patronatsrechtes, der Familie von Schönburg auf Wesel, an der Martinskirche ein Kollegiatstift mit Propst, Dekan und fünf Kanonikern einrichtete, wird Berthold als praepositus genannt. In dieser Eigenschaft bekundete er am 24. Februar 1306 den Verkauf aller Güter, die ihm nach dem Tode der Eltern zugefallen waren, an seinen Bruder Wilhelm I. Hintergrund dieses Verzichts war die 1300 von seinen Brüdern Wilhelm und Diether VI. zur Vermeidung eines in der Brüdergemeine drohenden Streits vorgenommene Teilung des väterlichen Erbteils. Propst von St. Martin blieb Berthold bis zu seinem Tode. Im Eberbacher Seelbuch wurde er unter seinem inschriftlich gegebenen Todestag eingetragen.

Inschrift

Umschrift:

+ Anno d(omi)ni m ccc xvi Dionisii ep(iscop)i o(biit) B(er)thold(us) comes de Kazze(n)elenbogen p(rae)posit(us) Wesalien(sis).

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1316, am Tag des Bischofs Dionysus, starb Berthold Graf von Katzenelnbogen, Propst in Wesel.

Kommentar:

Nach Bär.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 155
  • Winkelmann, Hess. Chronic 1115 Nr. I
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen 78
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 1
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 234
  • Wenck, Hess. Landesgesch. I UB, Grabschriften 272 Nr. VI
  • Aufhebungsprotokoll 19 Nr. IV
  • Roth, Geschichtsquellen II I255
  • Beitr. Gesch. Erzstift 25
  • Reg. Katz. I Nr. 573.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Grafen

Wappen:

Katzenelnbogen, Grafen

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 33 f., Nr. 24.

Zitierweise
„Berthold von Katzenelnbogen 1316, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1770> (Stand: 9.10.2012)