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Fuldaer Bischof unterbindet Ansammlungen am Ort einer angeblichen Marienerscheinung in Unterbimbach, 27. März 1900

Nach einem Bericht des Kasseler Regierungspräsidenten August von Trott zu Solz (1855–1938) an den Kaiser haben die Menschenansammlungen bei Unterbimbach wegen angeblicher Wundererscheinungen auf Veranlassung des Fuldaer Bischofs1 und nach Intervention des Regierungspräsidenten aufgehört. Zu den Ansammlungen war es seit Frühjahr 1899 im Staatswald bei Unterbimbach gekommen, wo einem Kind angeblich die Muttergottes erschienen war. Dagegen schritt auf Veranlassung des Regierungspräsidenten der Bischof von Fulda ein und bezeichnete die Sache als einen beklagenswerten Unfug und wies die beteiligten Pfarrer an, ihre Gemeinden von den Ansammlungen im Walde zurückzuhalten. Den Sommer über, so berichtet von Trott zu Solz, unterblieben die Ansammlungen, Nach beendigter Ernte aber haben insbesondere die Frauen wieder angefangen, sich zu versammeln, um unter Singen und Beten auf Geisteserscheinungen zu warten. Daraufhin versprach der Bischof schon im Herbst 1899, den von ihm selbst als Unfug bezeichneten Vorgängen von neuem entgegenzutreten.
(OV)


  1. Bischof von Fulda ist zu dieser Zeit Adalbert Endert (1850–1906), Bischof von 1898 bis 1906. Siehe Wikipedia: Adalbert Endert (eingesehen am 27.3.2018).
Belege
Empfohlene Zitierweise
„Fuldaer Bischof unterbindet Ansammlungen am Ort einer angeblichen Marienerscheinung in Unterbimbach, 27. März 1900“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4622> (Stand: 21.3.2022)
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