Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Grundsteinlegung für neues Empfangsgebäude des Frankfurter Flughafens, 16. Juni 1965

Den Grundstein für den Bau der neuen Empfangshalle West, deren Kosten sich auf 300 Mio. DM belaufen, legt Rudi Arndt (1927–2004), Minister für Wirtschaft und Verkehr.¹ Die wirtschaftliche Bedeutung des zukünftigen Flughafens für das Land Hessen, insbesondere für das Rhein-Main-Gebiet, betont Arndt in seiner Ansprache. Um dem großen Luftverkehrsaufkommen zu begegnen, wird in den Jahren 1962 und 1963 das bestehende Empfangsgebäude auf eine Kapazität von fünf Millionen Passagieren pro Jahr erweitert. Zudem benötigt es zur Überbrückung bis zur Fertigstellung der mit 800.000 Quadratmeter größten Baustelle Europas den Bau einer Fluggastabfertigungsanlage für den Inlandverkehr, um die Kapazitäten von 3,5 Millionen Fluggästen nahezu zu verdreifachen.² Die Anbindung des Flughafengebäudes an das Schienennetz der Deutschen Bahn wurde mittels Bau eines die Stadt Frankfurt am Main und das Flughafenareal verbindenden Tunnelsystems gewährleistet.³ Der rasante Anstieg der Passagierzahlen von drei Millionen im Jahr 1962 auf 4,9 Millionen im Jahr 1965 erforderte die technische Aufrüstung⁴ und den weiteren Ausbau des Flughafens, der mit dem Bau einer dritten Startbahn Kritik aus der Bevölkerung erntet.
(FW)

1. Vgl. Franz, Chronik Hessens. ↑
2. Vgl. Flughafen Frankfurt Main AG, 50 Jahre Flughafen Frankfurt, S. 73 f.; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.6.1964, S. 14: Ein einsamer Turm inmitten der Rodung. ↑
3. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.1.1965, S. 33: Bahntrasse wird reserviert. ↑
4. Vgl. Flughafen Frankfurt Main AG, 50 Jahre Flughafen Frankfurt, S. 110 f.; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.12.1964, S. 63: Flughafendirektor Luz pirscht sich an Orly heran. ↑