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Hauptversammlung des Verbands der deutschen Juden in Frankfurt, 13. Oktober 1907

Der Verband der deutschen Juden hält seine zweite öffentliche Hauptversammlung in Frankfurt am Main ab. Die mehr als 400 Vertreter von jüdischen Gemeinden und Vereinen aus ganz Deutschland tagen unter dem Vorsitz von Justizrat Lachmann. Der Vorsitzende erklärt in seinem Bericht, dass der Verband nicht mehr, aber auch nicht weniger erstreben als die Verwirklichung der verfassungsmäßigen Rechte. Der Marburger Professor Hermann Cohen (1842–1918) fordert von den Juden, am deutschen Staat mitzuwirken und die Wissenschaft des Judentums zu pflegen. Der Berliner Professor Martin Philippson (1846–1916) und Rechtsanwalt Löb behandeln in ihren Beiträgen die Zurücksetzung jüdischer Beamter, die Ausschließung der Juden vom Offiziersstand und die Nichtzulassung ausländischer Juden in den Ostmarken. beide Redner verlangen gleiches recht für alle ohne Berücksichtigung von Abstammung und Glaubensbekenntnis.

Die Versammlung beschließt eine Erklärung, in der die Gleichberechtigung der deutschen Staatsangehörigen im Heer und in der öffentlichen Verwaltung gefordert und weitere massive Benachteiligungen jüdischer Bürger und Zuwanderer beklagt werden.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Hauptversammlung des Verbands der deutschen Juden in Frankfurt, 13. Oktober 1907“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/3303> (Stand: 30.7.2020)
Ereignisse im September 1907 | Oktober 1907 | November 1907
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